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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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ernsthaft.
    »Wenn du dich dafür entschließen solltest«, sagte er, »laß es mich wissen. Du kannst mich über die Pilotenvereinigung auf Luna City erreichen.«
    Damit war das Kapitänsgericht vorbei, und wir gingen. George und ich voran. Molly und Peggy folgten uns. Ich hörte, wie Peggy sagte: »Und das ist mein Bruder!«
    »Pst, Peggy«, erwiderte Molly. »Und du sollst nicht mit dem Finger deuten.«
    »Warum nicht?« fragte Peggy. »Und er ist doch mein Bruder oder nicht?«
    »Sicher, aber du mußt ihn doch nicht in Verlegenheit bringen!«
    Aber sie brachte mich nicht in Verlegenheit.
    Mister Ortega suchte mich später auf und gab mir ein kleines, schwarzes Metallklümpchen, etwa so groß wie ein Knopf. »Das ist alles, was von dem Burschen übrigblieb«, sagte er. »Aber ich dachte, du würdest es vielleicht gern behalten - sozusagen als Schadenersatz für deine verdorbene Uniform.«
    Ich dankte ihm und sagte, daß es mir nichts ausgemacht habe, die Uniform zu verlieren; schließlich hatte sie mir auch das Leben gerettet. Ich sah den Meteoriten an. »Mister Ortega, kann man irgendwie feststellen, woher er kam?«
    »Ich glaube nicht«, meinte er. »Natürlich können ihn die Wissenschaftler aufschneiden und dann ihre Meinung darüber äußern - wenn du willst, daß sie ihn zerstören.«
    Nein, erwiderte ich, das wollte ich nicht. Und ich habe ihn seitdem immer bei mir. Er fuhr fort: »Er ist entweder ein Stück eines Kometen oder ein Teil des Zerstörten Planeten. Wir können nichts Genaueres sagen, denn er war an einer Stelle, wo wir keinen Meteoriten erwartet hatten.«
    »Und doch war einer da.«
    »Tja.«
    »Äh. Mister Ortega, warum kann man den Rumpf nicht stärker panzern, damit solch kleine Dinger nicht hindurch können?« Ich erinnerte mich, wie dünn der Rumpf ausgesehen hatte, als sich das Loch darin befand.
    »Also, erstens war dieser Meteor im Vergleich zu den anderen ein wahrer Riese. Zweitens - hast du schon einmal etwas von kosmischer Strahlung gehört, Bill?«
    »Nicht sehr viel.«
    »Zweifellos weißt du, daß der menschliche Körper primäre kosmische Strahlung durchläßt und dadurch auch nicht geschädigt wird. Und diese Strahlung ist auch hier im Raum vorhanden. Aber Metall ist nicht vollkommen durchlässig, und wenn die Strahlung das Metall durchdringt, verwandelt sie sich in sekundäre, tertiäre und quaternäre Strahlung. Dieses Zeug dringt weiter durch, und es ist alles andere als harmlos. Es kann Mutationen hervorbringen und dir und deinen Nachkommen schwere Schäden zufügen. Kurz gesagt: Der Mensch ist mit einem möglichst leichten Schiff im Raum am sichersten.«
    Großmaul hatte in den nächsten paar Tagen in unserem Abteil nicht viel zu vermelden, und ich dachte, daß er vielleicht eine Lehre erhalten hätte. Ich täuschte mich. Ich begegnete ihm in einem der unteren Korridore, als sonst niemand in der Nähe war. Ich wollte an ihm vorbeigehen, aber er trat mir in den Weg.
    »Ich möchte mit dir reden«, sagte er.
    »Na schön«, erwiderte ich. »Was ist los?«
    »Du hältst dich wohl für mächtig schlau, was?«
    Was er sagte, gefiel mir gar nicht - und noch weniger gefiel mir, wie er es sagte. »Ich halte mich nicht für schlau, ich bin schlau«, entgegnete ich ihm. Er ging mir allmählich auf die Nerven.
    »Ganz schön eingebildet. Du glaubst wohl, ich küsse dir jetzt die Hand und bedanke mich, weil du mir das Leben gerettet hast?«
    »Oh«, sagte ich. »Wenn dir das im Magen liegt - vergiß es. Ich habe es nicht für dich getan.«
    »Das weiß ich. Und ich bin dir nicht dankbar, verstanden?«
    »Das kann mir nur recht sein. Von einem Kerl wie dir möchte ich keinen Dank.«
    Er atmete schwer. »Du reichst mir«, sagte er langsam. Und dann hatte ich mit einemmal seine Faust im Gesicht und lag am Boden.
    Ich stand vorsichtig auf und versuchte ihn zu überraschen. Aber es nützte nichts. Er schlug mich wieder nieder. Ich versuchte nach ihm zu stoßen, während ich am Boden lag. Aber er tänzelte mir aus dem Weg.
    Als er mich das drittemal traf, blieb ich liegen. Und bis ich mich wieder erholt hatte, war er verschwunden. Ich hatte ihm kein Härchen gekrümmt. Ich war bei Raufereien noch nie gut gewesen. Ich rede immer noch, wenn ich längst zuschlagen sollte.
    Ich ging zu einer Wassertonne und wusch mir das Gesicht. Hank lief mir über den Weg und fragte mich, was in aller Welt ich angestellt hätte. Ich erzählte ihm, daß ich gegen eine Tür gestoßen sei. Paps erfuhr die gleiche

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