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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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die Tür die meiste Zeit offenstand. Die Menschen drängten sich im Innern - einige in Schiffsanzügen und andere in der Kleidung von Ganymed. Man konnte die Kolonisten nicht verkennen: sie waren bärtig, und einige hatten sich sogar lange Haare wachsen lassen. Ich beschloß, daß ich diesen Stil nicht nachahmen würde. Ich wollte glattrasiert wie George bleiben.
    Ich sah mich um, ob ich George & Co. irgendwo entdecken konnte. Schließlich fand ich sie. Molly saß auf einem Tuchballen und hatte Peggy auf dem Schoß. Pegs Nase hatte zu bluten aufgehört, aber in ihrem Gesicht waren Blut, Tränen und Schmutz verschmiert. Sie war ein einmaliger Anblick.
    George sah düster drein, so wie in den ersten Tagen der Reise, als er seine Pfeife vermißte. Ich kam heran und sagte: »Hallo, Leute.«
    George blickte auf und sagte lächelnd: »Schön, Bill, daß du da bist. Wie geht es?«
    »Das fragst du mich? Ein schönes Durcheinander!«
    Er sah noch düsterer drein und erwiderte: »Das werden wir bald hinkriegen.«

     
    Aber damit war unsere Unterhaltung beendet. Ein Kolonist mit Schnee auf den Stiefeln und einem dichten Bart blieb in unserer Nähe stehen und pfiff auf zwei Fingern. »Ruhe!« brüllte er. »Ich brauche zwölf kräftige Jungen und Männer zum Gepäckholen.« Er sah sich um und deutete: »Sie - und Sie - und Sie...«
    George war der neunte und ich der zehnte.
    Molly wollte protestieren. Ich glaube, George hätte sich geweigert, wenn sie nichts gesagt hätte. Aber so erklärte er: »Laß nur, Molly, ich glaube, das müssen wir tun. Komm, Bill.«
    So gingen wir wieder in die Kälte hinaus.
    Draußen stand ein offener Lastwagen, und wir kletterten hinauf und wurden zurück zum Landeplatz gefahren. Paps sorgte dafür, daß ich ins Innere der Jitterbug geschickt wurde und nicht im Freien arbeiten mußte. Dafür bekam ich noch eine Kostprobe von Käpt’n Hatties scharfer Zunge. Sie war mit nichts zufrieden. Wir arbeiteten ihr zu langsam. Aber endlich hatten wir unser Gepäck verladen. Als ich das Schiff verließ, war es schon auf dem Lastwagen gestapelt: Die Rückfahrt war eiskalt.
    Molly und Peggy waren nicht mehr an dem Platz, wo wir sie zurückgelassen hatten. Der große Raum war nahezu leer, und man befahl uns, durch eine Verbindungstür in ein anderes Gebäude zu gehen. Ich konnte sehen, daß George über Mollys Abwesenheit bestürzt war.
    Im nächsten Gebäude entdeckten wir große Pfeile mit der Aufschrift: MÄNNER & JUNGEN - RECHTS und FRAUEN & MÄDCHEN - LINKS. George wandte sich prompt nach links. Er kam etwa zehn Schritte weit, bis ihn eine Frau mit strengen Zügen aufhielt. Sie trug den Coverall der Kolonisten. »In die andere Richtung«, sagte sie fest. »Hier ist der Frauenschlafsaal.«
    »Ja, ich weiß«, erwiderte Paps. »Aber ich suche meine Frau.«
    »Sie können sie beim Abendessen sehen.«
    »Ich will sie _ jetzt sehen.«
    »Ich kann im Moment nicht eine Person aus dieser Menge heraussuchen. Sie müssen warten.«
    »Aber.« Ein paar Frauen drängten an uns vorbei und gingen in den Schlafsaal. Paps entdeckte eine von unserem Deck. »Mrs. Archibald!«
    Sie drehte sich um. »Oh, Mister Lermer. Was machen Sie hier?«
    »Mrs. Archibald«, sagte Paps drängend. »Könnten Sie Molly aufsuchen und ihr sagen, daß ich hier draußen auf sie warte?«
    »Aber natürlich, Mister Lermer, ich versuche es.«
    »Tausend Dank, Mrs. Archibald.«
    »Gern geschehen.« Sie ging, und wir warteten, ohne die strenge Wächterin zu beachten. Nach kurzer Zeit kam Molly ohne Peggy heraus. Man hatte den Eindruck, daß Paps sie einen Monat lang nicht gesehen hatte.
    »Ich wußte nicht, was ich tun sollte, Liebling«, sagte sie. »Es hieß, wir sollten hier hereinkommen, und ich hielt es für wichtig, Peggy unterzubringen. Ich wußte, daß du uns finden würdest.«
    »Wo ist Peggy jetzt?«
    »Ich habe sie ins Bett gebracht.«
    Wir gingen zurück zum Hauptsaal. Dort befand sich ein Schreibtisch mit der Aufschrift: EINWANDERUNGS-SERVICE: INFORMATIONEN. Es hatte sich eine lange Schlange von Wartenden dahinter aufgereiht. Wir stellten uns dazu.
    »Wie geht es Peggy?« fragte Paps.
    »Ich fürchte, sie hat sich erkältet.«
    Paps begann: »Hoffentlich. äh, hoffentlich. hatschii!«
    »Du bist auch erkältet!« sagte Molly anklagend.
    »Ich erkälte mich nie«, widersprach Paps und wischte sich über die Augen. »Das war nur ein Reflex.«
    »Hmm.«, machte Molly nur.
    Wir standen an einer kleinen Galerie. Zwei Jungen in meinem Alter

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