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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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geringen Geschwindigkeiten nutzlos. Und leider gab es auch kein Material zur Herstellung von Düsentriebwerken.
    Podebrad eröffnete ihnen kühl, daß sie sich ein dermaßen großes, lenkbares Luftschiff aus dem Kopf schlagen könnten. Er interessierte sich lediglich für die kleineren, starren Modelle, denn auch diese würden die Berge überwinden können, wenn sie eine Höhe von 4000 Metern nicht überschritten. Er wußte, daß die Berge hie und da Höhen von über 6000 Metern erreichten. Deswegen würde das Schiff so lange an ihnen vorbeifliegen müssen, bis es eine Lücke fand, die es passieren konnte.
    »Das würde einen hohen Treibstoffverbrauch bedeuten, weil wir dann länger unterwegs wären«, warf Frigate ein.
    »Sicher«, sagte Podebrad. »Das Schiff muß groß genug sein, um auf solche Fälle vorbereitet zu sein.«
    Es war klar, daß Sinjoro Podebrad ab jetzt den Boß darstellte.
    Am nächsten Tag wurde das Projekt Luftschiff eingeleitet. Nach acht Monaten wurde es abgeschlossen, und damit hatte man vier Monate weniger gebraucht, als man geschätzt hatte. Podebrad erwies sich als harter Antreiber.
    Dann fragte Nur Podebrad, wie er Virolando ohne jegliches Kartenmaterial finden wollte.
    Der Tscheche erwiderte, er habe mit mehreren Missionaren gesprochen, die aus diesem Lande stammten. Nach ihren Schätzungen lag Virolando in der Nähe der arktischen Region, und zwar dort, wo der Fluß abwärts floß. Virolando mußte etwa 50.000 Kilometer von den Quellen entfernt liegen und aus der Luft ohne weiteres zu erkennen sein, denn es lag an den Ufern eines sehr großen, stundenglasförmigen Sees, aus dem genau einhundert Felsnadeln herausragten. Man konnte ihn unmöglich mit einem anderen verwechseln.
    Später sagte Frigate: »Ich zweifle daran, daß er ein Chancist ist.
    Diejenigen, die ich bisher getroffen habe, waren alle sehr warmherzig und mitfühlend. Aber dieser Bursche könnte glatt noch einem Eisschrank Lektionen in Kühlung erteilen.«
    »Vielleicht ist er ein Agent«, sagte Nur.
    Die anderen erstarrten bei dem Gedanken.
    »Aber wenn er einer wäre«, sagte Nur, »würde er dann nicht eher darauf bestehen, einen Zeppelin zu bauen, der so hoch fliegen kann, daß er über die Polarbarriere hinwegkommt?«
    »Ich glaube nicht, daß es überhaupt möglich wäre, das zu tun«, sagte Frigate.
    Wie immer Podebrad sich auch geben mochte: er arbeitete effizient. Obwohl er keinen Luftschiffpiloten auftreiben konnte, brachte er genügend Ingenieure zusammen, um ein Dutzend Zeppeline zu bemannen. Und er traf die Entscheidung, daß die Piloten sich ihr Wissen selbst aneignen mußten.
    Er stellte drei Mannschaften auf, so daß es für jede Person, die aus irgendwelchen Gründen ausscheiden mußte, einen Ersatz gab. Erst während des Bodentrainings kamen Frigate, Nur, Farrington, Rider und Pogaas die ersten Zweifel. Keiner von ihnen wußte viel über Maschinen, was bedeutete, daß sie sich auch dieses Wissen würden aneignen müssen. Warum sollte Podebrad sie überhaupt einsetzen, wenn er über mehr als genug ausgebildete Ingenieure und Mechaniker verfügte?
    Er hatte die Mannschaftsstärke auf acht Personen festgesetzt, und nach dem, was er der Mannschaft der ‘Razzle Dazzle versprochen hatte, würden fünf von ihnen auf jeden Fall dazu gehören. Podebrad war während jeder Ausbildungsstunde dabei, wenn auch offensichtlich nur als Beobachter.
    Frigate war nervös, als er seinen ersten Flug unternahm, aber glücklicherweise half ihm die Erfahrung als Ballonfahrer über das Lampenfieber hinweg.
    Eine Mannschaft nach der anderen wurde ausgebildet. Dann unternahm das große, halbstarre Schiff mehrere hundert Kilometer weite Rundflüge. Es schwebte über vier Bergwände hinweg und überflog Täler, die man, obwohl sie praktisch direkt neben der Haustür lagen, noch niemals gesehen hatte.
    Am Abend vor dem endgültigen Start nahmen die Mannschaften an einer Festlichkeit teil, die man zu ihren Ehren veranstaltet hatte. Auch die Mannschaft der Razzle Dazzle, mit Ausnahme der Frauen, war dazu eingeladen worden. Die Frauen hatten sich verständlicherweise darüber geärgert, daß Frigate, Farrington, Rider und Pogaas die Absicht hatten, ohne sie auf die Reise zu gehen, und sich anderen Partnern zugesellt. Nur war ohne Frau nach Neu-Böhmen gekommen. Er hatte sich als einziger nichts vorzuwerfen.
    Kurz vor Mitternacht schickte Podebrad die Leute wieder nach Hause. Der Aufstieg sollte erst kurz vor Morgengrauen stattfinden, was

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