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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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interessieren solche Daten halt.«
    Podebrad zuckte die Achseln und sagte: »Von 1912 bis 1980.«
    Alice eilte hinaus. Sie wollte Burton finden, bevor sie zum Dienst erscheinen und lernen mußte, wie man gebrochene Knochen richtete und Gipsabdrücke machte. Sie erwischte ihn im Korridor auf dem Weg zu ihrer Kabine. Er schwitzte, und seine dunkle Haut wirkte wie mit öl eingeriebene Bronze. Er hatte gerade zwei Stunden mit Knüppelkampf und Fechten zugebracht, und in einer halben Stunde würde es weitergehen.
    Auf dem Weg zur Kabine erzählte sie ihm von Podebrad. Er fragte sie, was an dem Tschechen so Besonderes sei.
    »Die Sache mit seinem Traum ist natürlich Unsinn«, erwiderte Alice. »Ich werde dir sagen, was ich davon halte. Ich glaube, er ist ein Agent, der die Verbindung zu seinen Vorgesetzten verloren hat und genau wußte, wo die Erze lagerten. Er hat diesen Traum nur vorgeschoben, damit seine Leute nicht merkten, was er in Wirklichkeit wußte. Dann hat er das Luftschiff gebaut und versucht, den Turm zu erreichen, nicht nur die Quelle. So ist es gewesen!«
    »Oh, tatsääächlich?« machte Burton in seiner herausfordernden Art. »Ist das die einzige Nichtigkeit, die du gegen ihn ins Feld führen kannst? Schließlich hat der Bursche nicht über das Jahr 1983 hinaus gelebt.«
    »Das hat er gesagt! Aber woher wollen wir wissen, daß einige der Agenten – das hast du selber gesagt! – ihre Geschichte den Gegebenheiten nicht angepaßt haben? Außerdem…«
    Sie hielt inne und kochte vor Wut.
    »Jaa-a?«
    »Du hast den Rat der Zwölf beschrieben. Podebrad sieht aus wie derjenige, der Thanabur heißt. Er könnte auch Loga sein!«
    Das gab Burton zu denken. Ein paar Sekunden später sagte er: »Beschreib mir diesen Mann noch mal.«
    Nachdem sie fertig war, schüttelte er den Kopf.
    »Nein. Sowohl Loga als auch Thanabur hatten grüne Augen. Loga war rothaarig und Thanabur brünett. Dieser Podebrad ist blond und hat blaue Augen. Er mag ihnen vielleicht gleichen, aber ich nehme an, das tun Millionen Menschen.«
    »Aber Richard! Haare kann man schließlich färben! Podebrad trug zwar keine dieser Haftschalen, von denen Frigate erzählte, mit denen man die Augenfarbe ändern kann, aber glaubst du nicht, daß die Ethiker die Möglichkeiten besitzen, Augenfarben ohne sichtbare Hilfsmittel zu korrigieren?«
    »Möglicherweise. Ich werde mir den Burschen mal ansehen.«
    Nachdem er sich geduscht hatte, begab er sich in den Großen Salon. Da er Podebrad dort nicht fand, wandte er sich dem Maschinenraum zu. Als er später Alice wiedersah, sagte Burton: »Wir müssen abwarten. Er könnte sowohl Loga als auch Thanabur sein. Wenn einer sich wie ein Chamäleon verhalten kann, dann möglicherweise auch ein zweiter. Aber es ist achtundzwanzig Jahre her, seit ich sie sah – und unser Zusammentreffen war nur kurz. Ich bin mir einfach nicht sicher.«
    »Willst du nichts unternehmen?«
    »Ich kann ihn wohl schlecht auf Johns Schiff festnehmen! Nein. Aber wir werden ihn beobachten. Sollten wir irgendeinen Anhaltspunkt finden, der unseren Verdacht erhärtet, werden wir weitersehen. Denk an den Agenten Spruce. Als wir ihn faßten, brachte er sich um, indem er an eine Art Code dachte, der Gift aus dieser kleinen schwarzen Kugel in sein Gehirn fließen ließ. Wir müssen sehr vorsichtig zu Werke gehen und dürfen nicht eher zuschlagen, bevor wir ganz sicher sind. Ich persönlich glaube, daß wir es nur mit einer zufälligen Ähnlichkeit zu tun haben. Und Strubewell… ist jemand, über den es keine Zweifel gibt. Nun – jedenfalls nicht viele. Immerhin ist es nur eine Theorie, daß jene Leute, die behaupten, nach 1983 noch gelebt zu haben, Agenten sind. Es entspricht durchaus der Wahrscheinlichkeit, daß wir bis heute lediglich wenigen Leuten aus dieser Zeit begegnet sind.«
    »Nun, wenn ich nicht völlig verblöde, werde ich mit Podebrad von nun an öfters Bridge spielen. Ich werde ihn jedenfalls nicht aus den Augen lassen.«
    »Sei vorsichtig, Alice. Wenn er wirklich einer von ihnen ist, wird er ziemlich auf Draht sein. Du hättest ihn lieber nicht nach seinem Geburts- und Sterbedatum fragen sollen. Möglicherweise hat ihn das mißtrauisch gemacht. Du hättest das auch von jemand anders erfahren können.«
    »Kannst du mir nicht einmal freie Hand lassen?« fragte Alice und ging hinaus.

9
    Loghu war nicht mehr die Favoritin des Königs.
    König John hatte sich dermaßen in eine hübsche Rothaarige mit großen blauen Augen verknallt, daß

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