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Faszination Menschenfresser

Faszination Menschenfresser

Titel: Faszination Menschenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Ludwig
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Bullenhai und der Weißspitzen-Hochseehai. Nimmt man die Anzahl seiner Opfer als Maßstab, dann ist nach dem Weißen Hai der Tigerhai die Nummer zwei unter den gefährlichsten Haien der Welt.
    Seinen Namen verdankt der bis zu sechs Meter lange Hai übrigens der charakteristischen Musterung der Jungtiere, die jedoch mit zunehmendem Alter verblasst und bei ausgewachsenen Tieren oft nur noch sehr undeutlich oder überhaupt nicht mehr zu sehen ist. Vermutlich dienen die Streifen den jungen Haien als Tarnung, da sich die Jungtiere gewöhnlich in Ufernähe direkt unter der Wasseroberfläche aufhalten und die Schatten der Wellen im flachen Wasser ähnliche Muster zeichnen wie auf den Flanken der Tiere. Deshalb kommt es vor allem in den Gewässern dicht besiedelter Küstenregionen immer wieder zu Attacken auf Menschen. Weil es hier viele fressbare Abfälle zu finden gibt, werden Tigerhaie oft in Flussmündungen oder Häfen oder anderen seichten Küstengewässern vor allem in Regionen mit warmen Wassertemperaturen angetroffen. Da sind Begegnungen mit Menschen natürlich vorprogrammiert. So werden beispielsweise in den Gewässern der hawaiianischen Inseln jedes Jahr durchschnittlich drei bis vier Menschen von Tigerhaien angegriffen. Zudem sind Tigerhaie sehr territorial und verteidigen ihr Revier gegenüber Eindringlingen aller Art.Und noch eine weitere Eigenschaft macht den Tigerhai besonders gefährlich für Schwimmer, Surfer und Taucher: Tigerhaie fressen, wenn sie der Hunger plagt, offensichtlich alles, aber auch wirklich alles, was ihnen vor den gewaltigen Rachen mit den überaus beeindruckenden hahnenkammähnlich gezackten Zähnen kommt. Was hat man in den Mägen von Tigerhaien nicht schon alles gefunden: Treibholz, eine Rolle Draht, Konservendosen, Kissen, den Kopf eines Krokodils, Seevögel, Seehunde, das Hinterbein eines Schafs, Schildkröten und sogar Autoreifen. Der Tigerhai ist neben dem Bullen- und dem Weißen Hai auch die einzige Haiart, in deren Magen man schon öfters Körperteile von Menschen gefunden hat. Zudem sind Tigerhaie überaus neugierige Tiere und scheuen deshalb die Nähe zum Menschen keineswegs.
    Viele Experten glauben jedoch, dass ein ganz anderer Hai für die meisten Angriffe auf Menschen verantwortlich ist: Der Gemeine Grundhai, ein großer Hai mit starken Kiefern und großem Appetit, der aufgrund seines bulligen Äußeren und dem mächtigen Kopf umgangssprachlich heute eigentlich nur noch als Bullenhai bezeichnet wird. Wissenschaftler glauben, dass für viele Angriffe auf Menschen in küstennahen Gewässern, die in der Vergangenheit dem Weißen Hai zugeordnet wurden, in Wirklichkeit Bullenhaie verantwortlich waren. Beide Arten haben nämlich ein sehr ähnliches Erscheinungsbild. Was den bis zu dreieinhalb Meter langen Bullenhai zudem so gefährlich macht, ist die Tatsache, dass er vor allem in küstennahen Gewässern auf die Jagd geht. So waren es wahrscheinlich Bullenhaie, die in den Hafengewässern von Sydney im März 2009 innerhalb von zwei Wochen gleich drei Menschen schwer verletzten. Aber Bullenhaie sind nicht nur an der Küste oft in großer Zahl anzutreffen, sondern dringen auch gerne weit in die großen Flusssysteme ein, wo sie sich oft wochenlang aufhalten. Ob Sambesi, Mississippi, Ganges oder Amazonas – fast überall in den großen Flüssen der südlichen Hemisphäre wurden schon Bullenhaie gesichtet. Im Amazonas wurden sogar schon in rund 3500 Kilometer Entfernung vom Meer Bullenhaie nachgewiesen. Und auch im Nicaraguasee existiert mittlerweile eine größere Population. Da kann es natürlich böse Überraschungen geben. Im trüben Süßwasser und Hunderte von Kilometern von der Küste entfernt erwartet schließlich niemand einen Haiangriff.So schwimmen in Indien Bullenhaie mit schöner Regelmäßigkeit den Ganges hoch und haben dort weit stromaufwärts auch schon wiederholt Menschen angegriffen. Und nach den schweren Überschwemmungen im australischen Bundesstaat Queensland im Jahr 2011 wurden sogar mehrere kapitale Bullenhaie auf den überfluteten Hauptstraßen des rund 50 km von der Küste entfernten Städtchens Goodna gesichtet. Dazu kommt, dass sich Bullenhaie im Gegensatz zu anderen Haien plötzlich oft äußerst aggressiv verhalten. Einige Wissenschaftler glauben, dass dieses aggressive Verhalten auf einen zeitweise sehr hohen Testosteronspiegel der Raubfische zurückzuführen ist. Und als wäre das noch nicht genug, sind Bullenhaie auch noch für ihr ausgesprochenes

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