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Fata Morgana

Fata Morgana

Titel: Fata Morgana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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meisten Mitglieder des Haushalts sind in der Bibliothek – durch diese Tür dort. Mr Serrocold ist in Mr Gulbrandsens Zimmer geblieben, um dafür zu sorgen, dass nichts verändert wird. Dr. Maverick, der den Toten als Erster untersucht hat, wird in Kürze auch dort sein. Er musste einen – Patienten in den anderen Flügel bringen. Darf ich vorgehen?«
    »Ich bitte darum.«
    »Tüchtige Frau«, dachte der Inspektor bei sich. »Scheint alles im Griff zu haben.«
    Er folgte ihr durch den Flur.
    In den nächsten zwanzig Minuten kam die polizeiliche Routine in Gang. Der Fotograf machte die erforderlichen Aufnahmen. Der Polizeiarzt traf ein, und Dr. Maverick gesellte sich zu ihm. Eine halbe Stunde später hatte die Ambulanz die sterblichen Überreste von Christian Gulbrandsen abtransportiert, und Inspektor Curry begann mit der offiziellen Befragung.
    Lewis Serrocold ging mit ihm in die Bibliothek.
     
    Der Inspektor musterte interessiert die dort Versammelten und machte sich im Geist kurze Notizen. Eine alte Dame mit weißem Haar, eine Dame mittleren Alters, die attraktive junge Frau, die er schon mehrmals gesehen hatte, als sie mit ihrem Auto durch die Gegend fuhr, und ihr mürrisch dreinblickender amerikanischer Ehemann. Zwei junge Männer, die irgendetwas mit dem Institut zu tun hatten, und die tüchtige Frau, Miss Bellever, die ihn angerufen und bei seiner Ankunft empfangen hatte.
    Inspektor Curry hatte sich bereits eine kleine Ansprache zurechtgelegt und hielt sie nun wie geplant.
    »Ich weiß, dass Sie das alle sehr mitgenommen hat«, sagte er, »und ich hoffe, ich muss Sie nicht allzu lange aufhalten. Wir können morgen alles ausführlich durchleuchten. Miss Bellever hat Mr Gulbrandsen tot aufgefunden, und ich werde Miss Bellever bitten, mir die allgemeine Situation zu schildern, weil wir uns damit manche Wiederholung ersparen können. Mr Serrocold, wenn Sie zu Ihrer Frau hinaufgehen möchten, können Sie das gerne tun. Wenn ich mit Miss Bellever fertig bin, würde ich gern mit Ihnen sprechen. Ist so weit alles klar? Vielleicht gibt es einen kleinen Raum, in dem ich –«
    Lewis Serrocold sagte: »Mein Arbeitszimmer, Jolly?«
    Miss Bellever nickte und sagte: »Das wollte ich gerade vorschlagen.«
    Sie ging voraus durch die Große Halle, und Inspektor Curry und der Sergeant, der ihn begleitete, folgten ihr.
    Miss Bellever bot den beiden Männern einen Platz an und setzte sich selbst in Positur. Man hätte meinen können, sie und nicht Inspektor Curry leite die Untersuchung.
    Aber der Moment war gekommen, da die Initiative auf ihn überging. Inspektor Curry hatte eine angenehme Art und eine ebenso angenehme Stimme. Er wirkte ruhig und ernst, aber ein klein wenig unsicher oder befangen. Manche machten den Fehler, ihn zu unterschätzen. Tatsächlich war er auf seinem Gebiet genauso tüchtig wie Miss Bellever auf ihrem. Aber er zog es vor, kein Aufhebens davon zu machen.
    Er räusperte sich. »Mr Serrocold hat mich bereits in groben Zügen unterrichtet. Mr Christian Gulbrandsen war der älteste Sohn des verstorbenen Eric Gulbrandsen, des Gründers der Gulbrandsen-Stiftung, der Gulbrandsen-Stipendien und so weiter. Er war einer der Kuratoren dieser Einrichtung und traf gestern Abend unerwartet hier ein. Ist das so weit richtig?«
    »Ja.«
    Dem Inspektor gefiel ihre bündige Art. Er fuhr fort: »Mr Serrocold war in Liverpool. Er kehrte heute Abend mit dem Sechsuhrdreißig-Zug zurück.«
    »Ja.«
    »Heute nach dem Abendessen erklärte Mr Gulbrandsen, er habe die Absicht, in seinem Zimmer zu arbeiten, und verließ die Gesellschaft, nachdem der Kaffee serviert worden war. Richtig?«
    »Ja.«
    »Miss Bellever, schildern Sie jetzt bitte mit Ihren eigenen Worten, wie es dazu kam, dass Sie Mr Gulbrandsens Leiche fanden.«
    »Es gab heute Abend einen recht unangenehmen Zwischenfall. Ein junger Mann, ein Psychopath, verlor die Beherrschung und bedrohte Mr Serrocold mit einem Revolver. Die beiden waren in diesem Zimmer eingeschlossen. Der junge Mann schoss dann tatsächlich – Sie können die Einschüsse hier in der Wand sehen. Zum Glück blieb Mr Serrocold unverletzt. Nachdem er die Schüsse abgegeben hatte, brach der junge Mann völlig zusammen. Mr Serrocold gab mir den Auftrag, Dr. Maverick zu holen. Ich rief übers Haustelefon an, aber er war nicht in seinem Zimmer. Ich fand ihn bei einem seiner Kollegen. Ich richtete ihm aus, was mir aufgetragen worden war, und er kam sofort mit. Ich selbst ging auf dem Rückweg in Mr

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