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Fatal Error

Titel: Fatal Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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eher schlampig. Überall lagen Rechnungen und allerhand Kram herum. Die Küche musste dringend gestrichen werden. Der Wasserhahn im Badezimmer tropfte. Das Fenster im Wohnzimmer brauchte eine Reparatur. Mit der Steuererklärung war ich in Verzug. Und meine Eltern hatte ich seit drei Wochen nicht angerufen.
    Es war nicht immer so gewesen. Bevor Ninetyminutes in mein Leben getreten war, hatte ich ein ziemlich geordnetes Dasein geführt. Doch das war vorbei.
    Als ich mich an den Küchentisch setzte und meinen Döner Kebab auspackte, beschloss ich, mir darüber am Sonntag Gedanken zu machen, falls ich nicht den ganzen Tag im Büro verbrachte.
    Es klingelte. Normalerweise mussten sich Besucher über die Gegensprechanlage an der Haustür anmelden, bevor sie ins Gebäude kamen. Also wahrscheinlich ein Nachbar, der sich über irgendwas beschweren wollte.
    Ich öffnete die Tür Es war kein Nachbar, sondern Owen.
    Er drängte sich an mir vorbei ins Wohnzimmer. Sein massiger Körper schob mich einfach beiseite.
    »Was willst du hier?«, fragte ich.
    »Mir dir reden«, sagte er. Er war wütend. Seine kleinen dunklen Augen glühten unter den wulstigen Brauen.
    Ich war zu müde, um mich mit ihm herumzuärgern. »Kann das nicht bis morgen warten?«
    »Nein.« Er kam einen Schritt auf mich zu. Ich wich nicht zurück. Auf keinen Fall hatte ich die Absicht, mich in meiner eigenen Wohnung herumschubsen zu lassen.
    Er stand wenige Zentimeter von mir entfernt. »Du hast heute versucht, mich rausschmeißen zu lassen.« Er war so nahe, dass ich seinen Atem riechen konnte: Pfefferminze, die einen schalen Geruch überlagerte.
    »Ja.« Ich war entschlossen, mich nicht einschüchtern zu lassen.
    »Warum?«
    »Du bist sehr intelligent, Owen, aber du sprichst mit niemandem. Das ist ein Problem. Das führt zu Pannen, die wir uns nicht leisten können.«
    Owen stieß mir einen Finger in die Brust. »Es war dieses Scheißsystem, das das Problem verursacht hat, nicht ich.«
    »Deine Aufgabe war es, das Scheißsystem zum Laufen zu bringen. Das hast du nicht geschafft. Du hast alles vermasselt.«
    »Ich bleibe in der Firma.«
    »Das werden wir sehen.«
    »Du hast vor, deswegen zu Silverman zu gehen?«
    Ich zuckte mit keiner Wimper. »Stimmt. «
    »Das wirst du hübsch bleiben lassen.«
    »Ich tue, was ich für richtig halte.«
    Owen machte einen Schritt zurück. »Hat das irgendwas mit Dads Tod zu tun?«
    »Was meinst du damit?«
    »Du stellst überall dämliche Fragen. Über Guy und Dad.«
    »Ich lasse mir nicht gern drohen.«
    »Ach, wirklich?« Er packte mich am Kragen und drückte
    mich an die Wand. Dabei berührten meine Füße kaum den Boden, so kräftig war er. Seine großen Fäuste, die meinen Kragen umklammert hielten, bohrten sich in meinen Hals, sodass ich Schwierigkeiten mit dem Atmen hatte.
    »Keine dämlichen Fragen mehr zu Dads Tod. Wenn Guy wirklich dein Freund ist, vergiss die ganze Sache. Vergiss auch Dominique. Das ist alles lange vorbei. Hast du mich verstanden?«
    Ich hätte ihn beruhigen sollen. Ja, Owen, nein, Owen, ist in Ordnung, Owen und ihn ziehen lassen. Aber ich war müde, ich hatte einen schlechten Tag gehabt, und es schmeckte mir nicht, dass jemand in meine Wohnung eindrang und mich herumschubste, auch wenn er viel größer als ich war.
    Also riss ich mein Knie hoch und stieß es Owen in die Leistengegend. Sein Griff an meinem Kragen lockerte sich. Mit schmerzverzerrtem Gesicht beugte er sich nach vorn. Nachdem ich einmal angefangen hatte, musste ich die Sache auch zu Ende bringen. Also schickte ich einen Schlag auf sein Kinn hinterher. Verblüfft stolperte er zurück. Ich schlug ihm in den Magen. Als er sich zusammenkrümmte, packte ich ihn am Ärmel und zog ihn zur Tür.
    »Raus hier, Owen«, sagte ich. »Und lass dich nie wieder blicken.«
    Anfangs ließ er sich ziehen. Doch als ich die Tür erreichte und sie öffnete, straffte er sich. Er war wütend. Und ich hatte ein Problem.
    Ich versuchte wieder, ihn zu treffen, doch dieses Mal prallte mein Schlag wirkungslos an seiner Schulter ab, ohne seinen Kiefer zu erwischen. Und dann griff er mich an. Er war groß, stark und überraschend schnell. Ich versuchte, mich zu wehren, aber nach wenigen
    Augenblicken hatte er mich an die Wand gedrückt. Dreimal schlug er mir in den Magen, ungeheuer hart. Die Luft wurde aus meinem Zwerchfell gepresst, und ich konnte sie beim besten Willen nicht ersetzen. Um Atem ringend sackte ich zu Boden. Dann begann er mich zu treten. Rippen,

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