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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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dich«, sprach sie
    zur Frau. »Dein Name ist Sainaa, und du hast unseren Vater ausgebildet, damit er die Geister rufen kann. Du hast uns verlassen.«
    »Aber ... nein. Es ist unmöglich! Du warst ein Säugling, als
    ich...« Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Das Mädchen richtete die Augen auf ihn. »Dein Name ist Lodrik Bardric. Ich habe dich anhand der Beschreibung meines Vaters erkannt. Er nannte dich einen unserer größten Gegner, die wir niederwerfen müssen, bevor wir die Macht über den Kontinent erlangen und die Menschen führen. Dich und Zvatochna.«
    Lodrik seufzte. Es sah alles nach einem Kampf aus, und er wusste nicht, ob er sich gegen Kinder stellen konnte. Er rief sich in Erinnerung, dass diese Wesen weit davon entfernt waren, menschlich zu sein. Ganz zu schweigen von kindlich.
    Das Mädchen, das wohl die unbestrittene Anführerin war, machte es ihm leichter, indem sie ihre magentafarbenen Augen mit den dreifach geschlitzten Pupillen zeigte. »Ihr werdet unsere Bewährungsprobe sein«, eröffnete sie ihnen. »Die Zeit des Übens ist vorbei, wir treten gegen echte Widersacher an.« Bei diesen Worten wandelte sich die Klinge des Schwertes zischend von Eisengrau zu Schwarz, und eine Hitzewelle rollte auf Lodrik und Sainaa zu. Sie setzte zu einem Angriff an, zwei Jungen folgten ihr, während die übrigen drohend an ihren Plätzen verharrten und den Rückzug abschnitten.
    Lodrik sah nicht ein, sich auf das Gefecht einzulassen. »Nach oben!«, schrie er Sainaa an und stieß sie zum Aufgang. Sie taumelte zu den Stufen und fiel beinahe, doch er packte sie grob in den Haaren und verhinderte den Sturz. »Weiter, weiter!«
    Die Treppe war schmal und bot lediglich Platz für einen Menschen. So konnten sie nicht von Vahidins Kindern überholt werden.
    Lodrik nahm eine der Petroleumlampen von der Wand und schleuderte sie auf den Boden. Die Flüssigkeit entzündete sich, eine feurige Lohe schnellte empor und leckte an der Decke entlang. »Das wird sie kurz aufhalten«, rief er zu Sainaa und schob sie, weil sie ihm viel zu langsam war. Boden, genau in der Mitte, saß Vahidin mit geöffneten Augen;
    seine Sinne befanden sich in der Geisterwelt, er nahm die Bedrohung durch die beiden Menschen nicht wahr.
    »Bardric«, hörten sie die leise Stimme von Soscha. »Ich ... sie haben eine gute Ausbildung genossen. Ich kann dir nicht beistehen ...« Sie schwieg unvermittelt.
    »Diese Kinderwesen setzen ihr zu«, erklärte Sainaa. »Vahidin muss ihnen schon beigebracht haben, wie man gegen Seelen vorgehen kann.«
    »Handeln wir also rasch.« Lodrik ging auf Vahidins Rücken zu, dabei trat er mit dem Fuß in eine gelbe Lache. Urin? Er zog einen Dolch aus der Scheide an seinem Unterarm und richtete die Spitze auf den schutzlosen Nacken.
    Ein dunkelroter Strahl traf ihn seitlich und schob ihn vorwärts. Schreiend prallte Lodrik gegen das Fenster rechts von Vahidin, und der Druck steigerte sich bis die Scheibe klirrend zerbarst und er zwei Schritt tief stürzte, ehe er auf dem Dach des Anwesens aufschlug und keuchend nach Luft rang. Qualm umgab ihn, es roch angesengt. Stöhnend wälzte er sich durch die Scherben auf den Rücken. In der gläsernen Kammer über ihm leuchtete es mehrmals hintereinander auf, und er hörte Sainaa gellend aufschreien.
    Lodrik stemmte sich in die Höhe und erklomm die Außenwand des Turmes. Alles andere hätte zu lange gedauert.
    Vahidin war in Gedanken noch bei dem, was er gesehen hatte, als er hinter sich einen Luftzug und die Gegenwart eines Menschen
    verspürte.
    Ehe er etwas unternehmen konnte, wurde er von rotem Licht überschüttet, dann brach ein menschlicher Umriss links von ihm durch die Glasfront und verschwand in der Dunkelheit.
    »Was geht...« Er zog sein Schwert und merkte, wie ihm das Zittern der Gliedmaßen noch immer zu schaffen machte. Vahidin sah sich um und erkannte — Sainaa!
    Sie stand mit dem Rücken zu ihm und hielt sich Dobra mit
    einem langen Kerzenleuchter vom Hals. Dobra hatte sie mehrmals an den Beinen getroffen und machte sich einen Spaß daraus,
    mit der Jengorianerin zu spielen.
    Aber das Mädchen hatte Sainaa unterschätzt. Die Tsagaan täuschte einen Schlag vor und trat noch während der Finte nach
    ihr.
    Vahidin wollte das nicht erlauben. Er jagte einen schwachen
    Strahl Magie gegen seine einstige Geliebte, um sie zu lähmen. Er wollte zunächst herausfinden, was sich ereignet hatte. Töten
    würde er sie danach.
    Sainaa schrie auf und krümmte sich unter der

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