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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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und jeden Stein umgedreht. Rausgekommen ist nur heiße Luft. Ich glaube langsam, daß die ganze Sache von außerhalb der Stadt gesteuert wurde.«
    »Garrett!« Sie wollte rumspielen. Doch zweihunderttausend Goldtaler waren ein guter Grund, jedenfalls für den Augenblick, darauf zu verzichten. Sie war offenbar der Typ Frau, die sich in eine Herausforderung verbeißen konnte. Möglicherweise stand mir da das nächste Problem ins Haus.
    »Was meinen Sie mit ›außerhalb der Stadt‹?«
    »Wie ich gestern schon sagte, eine Nummer, bei der es um zweihunderttausend Taler in Gold und die Entführung des Sohnes von Raver Styx geht, erfordert eine generalstabsmäßige Planung und hinterläßt Spuren wie ein Flußbett. Selbst wenn der Job auf das Konto von ausgekochten Profis geht. Eine Möglichkeit, die Spuren im Sande verlaufen zu lassen, ist, die ganze Feinabstimmung, die Rekrutierung von Helfern, den Ankauf der notwendigen Ausrüstung und die Generalprobe irgendwo weit weg durchzuziehen. Und das Gold nimmt man wieder woanders in Empfang. Wenn es um so viel Gold geht, ist es vielleicht sogar besser, jede Verbindung zwischen Kidnapper und Opfer auszulöschen.«
    »Sie meinen, die Leute töten, die ihnen geholfen haben?«
    »Ja.«
    »Das ist ja furchtbar … geradezu … entsetzlich.«
    »Ja, ja, die Welt ist schlecht. Und voller grauenvoller Menschen. Ganz zu schweigen von solchen Dingern wie Riesen und Geistern. Oder Vampiren und Werwölfen, die uns für ihre Beute halten, obwohl sie selbst mal Menschen waren.«
    »Scheußlich.«
    »Na klar. Aber vielleicht schlittern wir genau in so was rein. Sind Sie immer noch mit von der Partie? Wenn wir Partner werden wollen, müssen Sie auch die halbe Last tragen.«
    »Ich? Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Sorgen Sie dafür, daß ich mit Ihrem Bruder und Amiranda plauschen kann.«
    Sie war verblüfft. Nicht allzu helle, Amber-Schätzchen, was? Aber dekorativ. Höchst dekorativ. »Ich habe bis jetzt erst einen einzigen Hinweis, und der ist für sich allein keinen Schuß Pulver wert.«
    »Warum wollen Sie mit Karl und Amiranda reden?«
    »Mit Karl, weil er als einziger direkten Kontakt mit den Kidnappern hatte, abgesehen vielleicht von Domina Dount, als sie das Lösegeld übergeben hat. Und mit Amiranda, weil sie für die Domina arbeitet und vielleicht etwas Nützliches aufgeschnappt hat. Domina Dount kann ich leider keine Daumenschrauben anlegen. Sie wäre selbst scharf auf das Gold, wenn sie spitzkriegt, daß wir danach suchen. Oder etwa nicht?«
    »Sicher. Aber Karl wird auch einen Anteil haben wollen, wenn er erfährt, was wir tun. Er will genauso sehr wie ich diesem Haus den Rücken kehren. Amiranda übrigens auch.«
    »Dann sorgen Sie dafür, daß ich mit ihnen reden kann. Ich werde mir schon irgendwas aus den Fingern saugen.«
    »Einverstanden. Aber passen Sie bloß auf. Vor allem bei Amiranda. Sie ist ein kleines Miststück.«
    »Sie mögen sie wohl nicht?«
    »Nicht besonders. Sie ist cleverer als ich, und wenn sie es darauf anlegt, fast genauso hübsch. Selbst meine eigene Mutter behandelt sie besser als mich. Aber ich hasse sie nicht richtig. Ich wünschte nur, sie würde verschwinden.«
    »Und sie will genauso dringend verschwinden wie Sie und Ihr Bruder? Obwohl sie besser behandelt wird?«
    »Besser als schrecklich ist immer noch mies genug, Garrett.«
    »Wie schnell können Sie ein Treffen mit Karl arrangieren?«
    »Das wird schwierig. Er kann sich gerade jetzt nicht davonschleichen. Domina läßt ihn jede Sekunde von Courter bewachen. Sie meint, die Entführung wird nicht lange geheim bleiben. Und wenn erst bekannt wird, wie hoch das Lösegeld war, versucht es vielleicht jemand noch einmal. Meinen Sie das auch?«
    »Könnte sein. Es gibt genug faule, dumme Deppen, die versuchen, eine Sache zu kopieren, die Erfolg hatte. Ihre Familie schwebt so lange in Gefahr, bis Ihre Mutter zurückkommt und unmißverständlich klarmacht, wie kurz und unerfreulich das Leben für Leute ist, die sich mit ihr anlegen.«
    »Wahrscheinlich wird sie sich diese Mühe ersparen.«
    Sie würde sich die Mühe machen, selbst wenn sie ihre Sprößlinge weder liebte noch Verwendung für sie hätte. Ich schenkte es mir allerdings, Amber über die Symbole der Macht und das ganze Drum und Dran aufzuklären und ihr zu sagen, was die Mächtigen alles auf sich nehmen mußten, damit ihre Macht strahlend und furchteinflößend blieb. »Wir müssen uns als nächstes um Ihren Bruder kümmern. Wenn er nicht zu

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