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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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danebenschlägt.
    »Das ist vermutlich das klügste. Wie wollen Sie die Sache bewerkstelligen?«
    Wir besprachen eine Viertelstunde lang das Procedere. Ich sagte ihr, ich würde improvisieren, und machte deutlich, daß es so laufen mußte, wie ich wollte. Sie stand auf. »Ich lasse jetzt die Leichen holen, Mr. Garrett.«
    »Am besten durch die Hintertür. Sie sind offiziell längst verbrannt. Keiner außerhalb des Hauses weiß, daß es nicht so ist.«
    »Verstehe.«
    Ich folgte ihr zur Vordertür. Bevor ich sie hinausließ, blieb sie einen Moment stehen. »Achten Sie sehr gut auf meine Tochter, Mr. Garrett. Sie ist vielleicht alles, was ich noch habe.«
    »Das werde ich, Sturmwächterin.«
    Wir sahen einander an und verstanden uns.
    Es ist eine traurige Wahrheit, daß Menschen wie Raver Styx ihre Liebe nie so ausdrücken können, daß ihre geliebten Angehörigen sie auch verstehen können.
     

 
46. Kapitel
     
    Die Tür fiel ins Schloß. Ich lehnte mich dagegen und stieß einen langen Seufzer der Erleichterung aus. Es dauerte ungefähr eine Minute, bis sich die Spannung abgebaut hatte und mein Zittern nachließ. Am liebsten hätte ich einen lauten Kriegsschrei ausgestoßen.
    Eierkopf streckte den Kopf aus der Küchentür. »Ist sie endlich weg?«
    »Endlich.«
    Er zählte meine Arme und Beine. »Offensichtlich hast du was ausgetüftelt.«
    »Ja. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt.«
    »Wie heißt das Spiel?«
    »Erstens: Einige ihrer Leute werden zur Hintertür reinkommen, um die Leichen abzuholen. Ihr könnt sie ihnen rausgeben. Ich mache inzwischen dem Toten Mann Feuer unterm Hintern.«
    Eierkopf warf mir einen mürrischen Blick zu und knurrte etwas wie: »Leute, die sich plötzlich wie Blaublüter aufführen.« Aber er gehorchte und holte Sattler und Beutler. Ich wartete, während sie die Leichen wegschafften.
    Na endlich. Ist gar nicht so schlecht gelaufen, oder, Garrett?
    »Ein Klacks. Und warum schwitzt du dann?«
    Das verwirrte ihn, und ich konnte fast sehen, wie er – mental natürlich – prüfte, ob wie durch ein Wunder ein Lebensprozeß wieder aufgenommen worden war.
    Eins zu null für Garrett.
    »Du hattest eine Art Vision, als ich mit ihr geredet habe. Worum ging es?«
    Mir wurde klar, daß du durch eine kleine Landpartie möglicherweise die ganze Affäre abschließen kannst. Gerade wollte er anfangen, mit seinem Genie zu prahlen.
    »Du meinst, indem ich zu dem Bauernhof fahre und Donni Pell aufmische?«
    Du bist von selbst darauf gekommen!
    »Du sagst mir doch immer, ich sollte meinen Verstand benutzen. Deinen in Gang zu setzen ist auch die reinste Schwerstarbeit. Die Männer vom Oberboß und seine Spürhunde haben nur kalte Spuren gefunden. Sie hat ihre Freunde hier in der Stadt verschlissen. Wo sonst sollte sie noch hingehen?«
    Sehr gut. Obwohl wir dabei die Möglichkeit ausschließen, daß sie sich nicht die Erlöse ihrer mannigfachen Verrätereien geschnappt hat und irgendwohin verschwunden ist, wo sie ein neues und vermutlich sogar respektables Leben anfangen kann.
    »Ich glaube, sie hat weder den Verstand noch den Charakter, einen sauberen Bruch zu machen. Wenn doch, wäre sie schon vor Tagen abgezwitschert.«
    Willst du zu diesem Bauernhof fahren?
    »Ich denke noch über meine Strategie nach«, schwindelte ich. »Vorher statte ich den daPenas einen Besuch ab und plaudere ein wenig mit dem Alten der Sturmwächterin und Willa Dount – vielleicht sogar mit ihren Angestellten, wenn die Chance besteht, daß es etwas bringt. Dabei werde ich die ganze Zeit im Hinterkopf behalten, ob Skredli wirklich clever genug ist, in Deckung zu bleiben.«
    Daran hatte ich nicht gedacht.
    »Weil du nicht wie ein Halunke denkst. Ich garantiere dir, das erste, was Skredli getan hat, nachdem er einigermaßen sicher stehenbleiben konnte, war, jemandem die Schuld für seine beschissene Lage in die Schuhe zu schieben. Und es wäre ein Kinderspiel für ihn, sich an Donni zu halten. Sie bietet ein großartiges Ziel. Sie hat keine Freunde mehr. Keinen Beschützer oder Rächer. Und sie hat jede Menge Moos, das man ihr ohne das geringste Risiko wegnehmen kann. Und obendrein ist sie auch noch eine Frau.«
    Tut sie dir leid?
    »Nicht sehr. Schließlich war es ihre eigene Entscheidung, sich mit den harten Jungs einzulassen.«
    Eierkopf stand in der Tür und wartete darauf, daß ich mal Luft holte. Ich winkte ihn rein. »Sind sie weg?«
    »Jep.«
    »Du weißt, wovon ich rede?«
    »Ich habe deine Seite gehört.«
    »Dann

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