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FBI: Die wahre Geschichte einer legendären Organisation (German Edition)

FBI: Die wahre Geschichte einer legendären Organisation (German Edition)

Titel: FBI: Die wahre Geschichte einer legendären Organisation (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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Strafverfolgungsbehörden durch den Ku-Klux-Klan.
    »Manchmal fand eine Klanversammlung mit zehn Teilnehmern statt, und am nächsten Tag erhielten wir von sechs Personen Berichte darüber«, erzählte FBI-Agent Joseph J. Rucci Jr. »Unsere Klanabwehr war ziemlich effizient. Wir verkehrten auch per Post mit ihnen. Ich weiß noch, dass wir ihnen Postkarten schickten; große Postkarten waren das. Ich erinnere mich an eine, die zeigte ein Klanmitglied und jemanden, der unters Laken guckt, und die Bildunterschrift lautete: »Ich frage mich, wer heute Nacht unter dein Laken guckt.« [390]  
    Das Engagement der FBI-Agenten von WHITE HATE war bemerkenswert angesichts der Tatsache, dass ihre Kollegen mit ebenso großer Begeisterung die kommunistische Infiltration der Bürgerrechtsbewegung bekämpften. Das auf die Kommunistische Partei angesetzte COINTELPRO konzentrierte sich auf die Bewegung und ihre weißen Unterstützer unter den Liberalen und jungen Linken. »Das Bureau tat, was von ihm erwartet wurde, und beobachtete ausländische Einflüsse« innerhalb der Bürgerrechtsbewegung, erklärte Billy Bob Williams. Es habe festgestellt, dass nicht wenige Bürgerrechtsaktivisten »in der Sowjetunion oder in Kuba ausgebildet worden waren, und sie alle waren ausschließlich daran interessiert, Unruhe zu schüren«. [391]  
    »Ich traue mich kaum noch, auch nur meiner Frau Widerworte zu geben!«
    Präsident Johnsons unlängst freigegebene Tagebücher und Telefonprotokolle zeigen, dass er in den Jahren 1964 und 1965 in ständigem Kontakt mit Hoover stand, manchmal telefonierte er zwei- bis dreimal täglich mit ihm und bat um politische Informationen zu verschiedenen Fragen, die oft recht wenig mit den Aufgaben der Bundespolizei zu tun hatten.
    In solchen Momenten blühte Hoover auf.
    Als sich die schwelenden Rassenkonflikte im September 1964 in den Straßen New Yorks entluden, ließ Johnson den FBI-Chef ermitteln. Hoover machte einen Abstecher nach New York und berichtete dem Präsidenten, dass »die Rassenunruhen […] nicht von Kommunisten angezettelt wurden« – aber dass »Kommunisten sofort aufgetaucht sind«, um die politische Ernte einzufahren. Nebenbei erstattete Hoover dem Präsidenten Bericht darüber, wie es Barry Goldwater mit den New Yorker Juden ergangen war. Senator Goldwater war Johnsons republikanischer Gegenkandidat bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen. »Viele dieser Juden, die für Goldwater stimmen wollten – sie dachten nämlich, er sei Jude – haben sich jetzt entschlossen, Sie zu wählen«, versicherte Hoover dem Präsidenten. Die beiden kicherten. [392]  
    Drei Wochen vor den Wahlen des Jahres 1964 war Walter Jenkins, Johnsons Stabschef, von einem Einsatzkommando des Sittendezernats dabei ertappt worden, wie er auf einer Toilette des YMCA, einen Block vom Weißen Haus entfernt, Oralsex mit einem Mann hatte. Sexuelle Fallen zum Zweck politischer Erpressung galten als althergebrachte Methode kommunistischer Nachrichtendienste. Nach wenigen Tagen konnte Hoover seinem Präsidenten versichern, dass der Fall keine Auswirkungen auf die nationale Sicherheit hatte.
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Gründlichkeit und Ihren Patriotismus und die Art und Weise, wie Sie [die Sache] gedeichselt haben, und auch für alles andere, was Sie getan haben«, sagte der Präsident.
    »Natürlich weiß ich, in was für einer Klemme Sie waren und welche anderen schrecklichen Belastungen Sie hatten, und es ist schlimm, dass das passiert ist. Aber ich glaube, wir haben es mit Einfühlungsvermögen hinbekommen«, erwiderte Hoover.
    »Mein Freund, Sie wissen genau, dass Sie Ihre Pflicht getan haben, wie Ihr ganzes Leben lang, und ich bin stolz darauf. Und jetzt erfüllt mich noch größerer Stolz auf Sie als je zuvor«, erklärte ihm Johnson. »Und solange Ihr Oberbefehlshaber Ihnen gegenüber so empfindet […]«
    »Das ist alles, was mich interessiert«, erwiderte Hoover. [393]  
    Die Homosexualität seines Chefberaters gab dem Präsidenten dennoch Rätsel auf. »Ich schätze, Sie werden mich über diese Sache aufklären müssen«, sagte Johnson zu Hoover. »Ich schwöre, ich erkenne [diese Leute] nicht. Ich habe keine Ahnung, was es mit ihnen auf sich hat.«
    »Das ist etwas, was man manchmal einfach nicht sieht – so wie im Fall von diesem armen Jenkins«, erwiderte Hoover. »Es gibt bestimmte Leute, die haben so einen komischen Gang und so weiter, dass man automatisch denkt, die sind vielleicht ein

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