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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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ihm in die Augen sehen. Dann reichte Fenton ihm ein Telefon, obwohl Leon gar nicht gehört hatte, dass er einen Anruf angenommen hatte. Was zum Teufel …
    Er schnappte das Handy und trat ein paar Schritte von den Türstehern zurück. »Ja?«
    Es war Kestle. »Ich dachte, das sollten Sie wissen, Chef. Ich hatte gerade einen Anruf von Joe. Er hatte eine Panne mit dem Transporter und kann seine Runde heute nicht fahren.«
    »Was?« Leon musste fast geschrien haben – alle starrten ihn an. »Wo ist er?«
    »In Yeovil. Er sagt, er hat eine Werkstatt angerufen und wartet darauf, dass sie einen Abschleppwagen schicken. Ich habe versucht zurückzurufen, um genauer nachzufragen, aber sein Telefon ist ausgeschaltet.«
    Leon stöhnte. Er konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen. An der Tür unterhielt Fenton sich leise mit einem der Männer. Glenn, der mithörte, drehte sich zu Leon um und zuckte fragend mit den Schultern. Als ob Leon ein verdammter Gedankenleser wäre.
    Er war immer noch mit Joe beschäftigt. Die Transporter hatten alle einen Haufen Meilen auf dem Buckel. Ab und zu ging tatsächlich einmal etwas kaputt; von daher konnte das mit der Panne durchaus stimmen. Andererseits könnte es auch bedeuten, dass Joe von ihrem Plan Wind bekommen hatte und sich aus dem Staub machen wollte …
    Er musste wieder an Victor Smiths Worte denken: Wenn ich ihn an Danny Morton verkauft hätte und nicht liefern könnte, wär ich ein toter Mann.
    »Versuchen Sie es weiter«, wies er Kestle an. »Und sagen Sie mir gleich Bescheid, wenn Sie mit ihm gesprochen haben.«
    Glenn stand schon mit dem nächsten Problem parat. »Sie wollen, dass wir unsere Handys abgeben.«
    Als Leon auf die beiden Männer zumarschierte, veränderte der eine seine Haltung, wobei seine Jacke sich öffnete. »Das sind unsere normalen Sicherheitsvorkehrungen«, sagte der andere. »Nicht verhandelbar, unter keinen Umständen.«
    »Was sind das für Vorkehrungen?«, fragte Leon.
    Der Wachmann drehte sich zu einem kleinen Tisch um und hob zwei tragbare Körperscanner auf. »Sie lassen sich hiermit durchchecken. Telefone, Uhren, Schmuck oder elektronische Geräte dürfen nicht mit reingenommen werden. Und es sind maximal drei Personen zugelassen.« Er deutete auf Bruce. »Ich schlage vor, dass er hier bei uns bleibt.« Sein Akzent war gebildet mit diesem merkwürdigen quäkenden Ton, den die Leute im Südosten draufhaben.
    Sie tragen die Nase nicht nur hoch, sie sprechen auch durch sie, dachte Leon. Er nahm Fenton beiseite. »Joe hat angerufen und gesagt, er hätte eine Panne mit dem Transporter. Jetzt hat er sein Handy ausgeschaltet.«
    Fentons Augen weiteten sich, und er schnappte nach Luft wie ein Goldfisch auf dem Trockenen.
    »Ja, ich hab auch keine Ahnung, was das bedeutet«, zischte Leon. »Bringen wir erst mal das hier hinter uns.«
    Er trat auf die Wachmänner zu und breitete schicksalsergeben die Arme aus.
    Vor sechs Tagen hatte Joe mit Alise in einem Café gesessen und sich ihren Bericht über das Verschwinden ihrer Schwester angehört. Jetzt vernahm er die Geschichte ihres eigenen Verschwindens.
    Sie war von drei oder vier Männern entführt worden, nur ein paar Stunden nachdem sie sich von Joe getrennt hatte – wahrscheinlich, während Leon ihm einen Job angeboten hatte. Später hatte sie einen Blick auf ihre Gesichter erhascht; nach ihren Beschreibungen konnte er Reece und Todd identifizieren und eventuell den Mann, den er neulich auf der Terrasse getroffen hatte – Bruce Sowieso.
    An diesem Abend war sie in Leons Haus verschleppt und dort von Leon selbst einem brutalen Verhör unterzogen worden. Er hatte ihr viele ihrer Verletzungen beigebracht, von denen die schlimmste ein Bruch der Augenhöhle war. Die Ärzte hatten ihr gesagt, sie könne froh sein, dass sie nicht ihr Augenlicht verloren hatte.
    Joe wurde von einer Flut von Gefühlen überwältigt – zunächst Scham, weil er sehr versucht gewesen war, ihre Anschuldigungen nicht ernst zu nehmen; dann der Schock über die Schwere ihrer Verletzungen. Als Nächstes kamen die Schuldgefühle, weil Alise im Grunde dafür bestraft worden war, dass sie mit ihm gesprochen hatte.
    Und schließlich wuchs tief in seinem Innern langsam und unaufhaltsam die Wut heran und mit ihr das Verlangen nach Rache.
    Nachdem Leon sich ausgetobt hatte, hatten sie Alise eine Flasche Wodka eingeflößt, waren mit ihr zur Rame-Halbinsel südlich von Plymouth gefahren und hatten sie über eine Klippe geworfen. Sie war eine

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