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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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ihn an, als könne sie es nicht fassen. »Helen muss am Boden zerstört gewesen sein. Ich wünschte, ich hätte das damals gewusst. Vielleicht hätte ich ja irgendwie helfen können …«
    »Helen hat sich von da an total in sich zurückgezogen. Da ich Doug Mortons Sohn getötet hatte, lag die Vermutung nicht fern, dass unsere eigenen Kinder gefährdet sein könnten.«
    »Aber sie sind in Sicherheit, oder?«
    »Soviel ich weiß, ja.«
    Sie sah ihn verwirrt an. In der Diele klingelte das Telefon. Diana zuckte zusammen, doch ihre Aufmerksamkeit blieb auf Joe gerichtet.
    »Wie meinst du das?«
    »Helen hat auch eine neue Identität bekommen. Sie ist mit den Mädchen weggezogen, um ein völlig neues Leben zu beginnen. Ich blieb bei dem Deal außen vor.«
    »Was? War das deine Entscheidung?«
    »Nicht direkt.«
    Das Telefon klingelte immer noch. »Ich lass es auf den Anrufbeantworter gehen«, sagte Diana und schüttelte den Kopf. »Eure süßen kleinen Mädchen. Wie kannst du es nur ohne sie aushalten?«
    Die Frage traf Joe tiefer, als er für möglich gehalten hätte. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, und sein Räuspern durchbrach die plötzliche drückende Stille, als das Telefon verstummte.
    »Helen bestand darauf, dass ich nicht wissen durfte, wohin sie gingen. Nachdem ich ihr Leben in Gefahr gebracht hatte, konnte ich ihr da keinen Vorwurf machen.«
    »Und du hast sie vier Jahre lang nicht mehr gesehen?« Dianas Miene war gequält. »Ich muss zugeben, es hat mich schon verletzt, als ihr beide offenbar den Kontakt abgebrochen habt. Bei Helen habe ich mich gefragt, ob es … na ja, ob ihr vielleicht Gerüchte zu Ohren gekommen waren oder so etwas …« Sie errötete und starrte auf ihren Schoß.
    »Das glaube ich nicht. Es war nur ein Kuss auf einer Party. Und niemand hat uns gesehen.«
    »Nein, du hast recht.« Sie nickte eifrig, als wolle sie das Thema möglichst schnell abhaken. »Aber du musst doch solche Bitterkeit empfinden bei dem Gedanken, dass deine Töchter ohne dich aufwachsen?«
    »Manchmal«, gab Joe zu. »Bitterkeit. Zorn. Selbstmitleid. Es gibt wohl keine negative Emotion, die ich nicht empfunden habe. Aber trotz allem bin ich immer noch der Meinung, dass Helen das Richtige getan hat. Und nach dem, was heute passiert ist«, fügte er mit schwerer Stimme hinzu, »bin ich mehr denn je davon überzeugt.«
    Von einem der Küchenschränke kam ein summendes Geräusch. Ein Handy rutschte über die blank polierte Arbeitsfläche.
    »Da will dich jemand unbedingt erreichen.«
    Diana wirkte angespannt. »Entschuldigung, ich sollte besser rangehen.«
    Joe wischte ihre Entschuldigung mit einer Handbewegung beiseite und nahm einen großen Schluck Kaffee. Er war lauwarm. »Hast du was dagegen, wenn ich uns noch einen hole?«
    »Für mich nicht, danke, aber bedien dich ruhig.«
    Er stand auf und folgte ihr zum Küchentresen. Diana griff nach dem Handy, warf einen Blick aufs Display und seufzte vernehmlich. Sie meldete sich mit einem leisen »Hallo« und zog sich in den Speisesaal zurück. Mit einem dezenten Klicken fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.
    Joe kippte den Rest Kaffee in den Ausguss, spülte seinen Becher aus und schenkte sich aus der Kanne, die auf der Heizplatte stand, eine neue Tasse ein. Nachdem er sich Milch und Zucker genommen hatte, ging er nicht zum Tisch zurück, sondern schlich leise zur Tür des Speisesaals, um zu lauschen. Nach und nach formte sich das Gemurmel von Dianas Stimme zu Worten, die er verstehen konnte.
    »Nein, es ist schon in Ordnung«, sagte sie mit ruhiger Bestimmtheit. »Ein Relikt aus grauer Vorzeit.«
    Sie lachte, und Joe runzelte die Stirn; er wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Es trat eine längere Pause ein, und dann sagte sie: »Ach, Unsinn, das ist wirklich nicht nötig. Ja, wir sehen uns dann morgen …« Wieder ein Lachen. »Du auch. Und jetzt zisch ab.«
    Joe schaffte es gerade so zurück an den Tisch, ehe Diana hereinkam. »Tut mir leid.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin derjenige, der hier reingeplatzt ist und dein Leben durcheinandergebracht hat.«
    »So schlimm ist es ja nun auch wieder nicht.« Da registrierte sie seinen ernsten Gesichtsausdruck. »Was ist?«
    »Es gibt noch einen anderen Grund, weshalb ich das Gefühl hatte, mich dir anvertrauen zu müssen.«
    »Oh.« Sie war die Witwe eines Polizisten; sie musste nicht lange raten. »Doug Morton?«
    »Wie ich schon sagte – er will Rache für den Tod seines Sohnes Gary. Doug sitzt noch

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