Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
Vom Netzwerk:
Und er war ihm in gewisser Weise sogar willkommen.
    Hastig fuhr Smith fort: »Nicht dass mir die Fahrerei was ausmacht. Vielleicht ein neutraler Ort, wie wär’s?«
    Leon tat, als ob er überlegte. »Es gibt da ein Lokal, das Crow’s Nest, ein oder zwei Meilen außerhalb der Stadt. Ein Gastro-Pub.«
    »Gastro…?«
    »Ein Pub, in dem man nobel speisen kann. Am Samstagabend wird es brechend voll sein. Da haben Sie nichts zu befürchten. Niemand wird Ihnen eins über den Schädel ziehen.«
    Ein Rest Zweifel schwang noch mit, als Smith sagte: »Na, ich denke, das klingt doch ganz gut.«
    »Ich werde um neun Uhr dort sein, mit einem Mitarbeiter von mir. Clive Fenton.«
    »Ist das der große Dicke?«
    »Er hat schwere Knochen, das hat seine Mama ihm immer gesagt.« Leon fing einen finsteren Blick von Fenton auf. »Und reden Sie nicht so respektlos über meine rechte Hand. Es wird seine Aufgabe sein, das Geld aufzutreiben.«
    »Sorry. Tut mir echt leid. War nicht so gemeint.« Ein schmatzendes Geräusch, als Smith sich die Lippen leckte. »Fünfundzwanzig Riesen im Voraus?«
    »Das habe ich gesagt. Aber die Information muss wirklich hieb- und stichfest sein.«
    »Ich verspreche Ihnen, Mr Race, Sie werden nicht enttäuscht sein.« Smith kicherte ein paar Sekunden in sich hinein. »Aber in Ihrem eigenen Interesse sollten Sie mich lieber nicht bescheißen – wie gesagt, nichts für ungut. Ich will bloß schwer hoffen, dass Sie ihn auch haben.«
    Das hörte sich für Leon nach einer plumpen Falle an, unschwer zu umgehen. »Morgen Abend«, sagte er.
    Er beendete das Gespräch. Sah Fenton an und dann Glenn. Beide hatten ein wölfisches Grinsen im Gesicht.
    »O ja, wir haben ihn«, sagte Leon. »Wir haben ihn ganz bestimmt.«
    Zwei Stunden später meldete sich Glenns Kontaktperson mit einer Adresse: Tunstall, ein Stadtteil von Stoke-on-Trent – wie sie vermutet hatten.
    »Da hocke ich sicher vier, fünf Stunden im Auto, schätz ich mal«, murrte Glenn.
    »Na und? Du übernachtest dort. Ich will, dass Reece und Todd separat hinfahren. Zuerst müsst ihr Smith finden. Ihr beobachtet, wohin er geht, mit wem er sich trifft. Morgen, wenn er zu dem Treffen aufbricht, folgst du ihm hierher und stellst fest, ob er irgendwen als Verstärkung mitbringt. Die beiden anderen müssen seine Bude auf den Kopf stellen und sicherstellen, dass es da nichts über uns gibt. Keine Notizen, nichts auf irgendwelchen Computern oder so. Später kommen wir dann alle im Pub zusammen.«
    »Ist denn das Crow’s Nest nicht zu öffentlich?«
    »Es ist ideal. Wenn wir uns an einem sicheren Ort treffen, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass er mit einem Haufen Kumpels aufkreuzt.«
    »Das ist wahr«, räumte Fenton ein. »Aber dann haben wir das Problem, dass es eine Menge Zeugen geben wird …«
    Leon lächelte. »Keine Sorge. Ich hab da schon die eine oder andere Idee.«
    Beiden fiel auf, dass Glenn wie angewurzelt dastand, die Hände zu Fäusten geballt. Fenton erhob sich diskret und gab vor, dringend seine Blase entleeren zu müssen, doch Leon bedeutete ihm, sich wieder zu setzen.
    »Wir wollen mal hören, was Glenn so zu sagen hat.«
    So unvermittelt herausgefordert schien Glenn zunächst nicht mit der Sprache herausrücken zu wollen. Er räusperte sich, was schon wie eine Entschuldigung klang.
    »Wegen der Sache mit Joe. Diana ist sich ganz sicher, dass er nicht mehr bei der Polizei ist, und wir haben uns auf ihr Wort verlassen …«
    »Du denkst, dass sie dich anlügt?« Leon sah, wie Glenn zusammenzuckte.
    »Nein. Nein, das glaube ich nicht. Aber sie verlässt sich nur auf das, was Joe ihr erzählt hat. Sie hatte ihn jahrelang weder gesehen noch von ihm gehört, bis vor ein paar Tagen.«
    Leon nickte – jetzt hatte er verstanden. »Es könnte also sein, dass er sie anlügt.«
    »Genau. Oder vielleicht hat er ja den Polizeidienst quittiert, ist aber später wieder eingetreten. Oder, was wahrscheinlicher ist, er ist zu einer anderen Abteilung gewechselt. Geheimoperationen. Undercover. «
    Leon musste innehalten und einen Moment überlegen. Die Gefahr, dass die Behörden versuchen könnten, seine Organisation zu infiltrieren, war ihm mehr oder weniger immer bewusst. Seinen Ruf als seriöser Geschäftsmann hatte er sich in langer, mühevoller Kleinarbeit erworben, und es würde immer den einen oder anderen geben, der ihm mit Skepsis und Missgunst begegnete oder schlicht und einfach nicht an seine Läuterung glaubte. Die Katze lässt das Mausen nicht ,

Weitere Kostenlose Bücher