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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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kann?«
    »Sieht so aus. Aber ich kann ihm ja schlecht ein paar Pfund zustecken, oder?«
    Leon schüttelte den Kopf. Es war noch viel zu früh, um in Rage zu geraten, aber er konnte nichts dagegen tun. Fenton fing seinen Blick auf und machte eine Geste, als ob er etwas mit beiden Händen nach unten drückte. Immer mit der Ruhe.
    »Bleibt an ihm dran. Wenn er einen Zug oder einen Bus nimmt, soll Reece ihm folgen. Du und Todd nehmt euch das Haus vor.«
    »Aber ich bin kein Einbrecher«, protestierte Glenn. »Ich bin Bauhandwerker.«
    »Genau. Deswegen kennst du dich aus mit Schlössern und so Zeugs. Perfekt.«
    Leon beendete das Gespräch, ehe Glenn ihn noch wütender machen konnte. Er drehte sich zu Fenton um und breitete die Arme aus, als wollte er an sein Verständnis appellieren.
    »Es wird schon schiefgehen«, sagte Fenton. »Wir sollten uns nicht zu viele Sorgen machen.«
    »Warum hat der blöde Arsch eingewilligt hierherzukommen, wenn er es sich gar nicht leisten kann?«
    »Weil er wohl Angst hatte, sich so schwach zu zeigen. Wenn du gewusst hättest, dass er keinen Penny hat, hättest du dich niemals mit fünfzigtausend in bar einverstanden erklärt.«
    Leon setzte sich kerzengerade auf, von kalter Wut gepackt.
    »Er hat mich auf fünfzig Riesen hochgehandelt, obwohl er sich wahrscheinlich mit fünfhundert Eiern und ’ner Monatskarte für den Bus zufriedengegeben hätte.«
    Fenton nickte, die Lippen fest zusammengepresst – es sah beinahe so aus, als müsse er sich das Lachen verkneifen.
    »Dieser miese Drecksack hat mich zum Narren gehalten. Dafür wird er bezahlen.«
    Es vergingen ein paar Sekunden, ehe Fenton antwortete. Zunächst holte er tief Luft und machte merkwürdige Verrenkungen mit seinem Unterkiefer. Der Humor in seinen Augen verschwand, als sah, wie Leon ihn anstarrte.
    »Es war von Anfang an klar, dass er bezahlen würde, Leon.«

    42
    Joes Lieferfahrten führten ihn quer durch den Exmoor-Nationalpark nach Lynmouth an der Nordküste, dann in östlicher Richtung nach Bridgwater in Somerset. Dabei kam er Bristol verlockend nahe – hin und zurück vielleicht zwei Stunden.
    Die Versuchung war groß. Nur leider hatte er keine zwei Stunden. Die Straßen füllten sich mehr und mehr mit Ausflüglern, Traktoren und hin und wieder einem Wohnwagen, der sich in der Jahreszeit geirrt hatte, sodass Joe nur im Schneckentempo vorankam.
    Er fuhr zurück nach Trelennan und schwor sich, dass er den Abstecher machen würde, wenn ihn das nächste Mal eine Lieferung in diese Gegend führte – auch wenn es bedeutete, dass ihm etwas vom Lohn abgezogen wurde. Wenn es ihm gelänge, an das Geld heranzukommen, das er in Bristol versteckt hatte, wäre er nicht mehr darauf angewiesen, für Leon zu arbeiten; dann wäre er wieder Herr über sein eigenes Schicksal.
    Es war schon halb drei, als er in Trelennan ankam. Kestle öffnete die Tür und machte »Ts-ts«.
    »Ich dachte, Sie wären bis Mittag zurück.«
    »Ich hatte eine Lieferung nach Bridgwater«, sagte Joe. »Ich wüsste nicht, wie ich das schneller hätte schaffen können; da hätte ich schon einen Hubschrauber nehmen müssen.«
    Kestle schnaubte. »Schneller fahren. Härter arbeiten. Das sagt uns der Chef immer.«
    Joe ging nicht auf die Provokation ein. »Wohin geht’s als Nächstes?«
    »Machen Sie sich ein Sandwich oder irgendwas. Sie können zwanzig Minuten Pause machen, dann wären ein paar Fahrten hier in der Gegend zu erledigen.«
    »Okay«, sagte Joe. »Ist Pam heute nicht hier?«
    »Lohnt sich nicht, wenn kaum jemand da ist.«
    »Und wo sind sie alle?«
    Kestle zuckte mit den Achseln. »Das müssen sie mir nicht sagen. Und warum sollte ich es Ihnen sagen?«
    Nachdem Joe die Küche für sich hatte, machte er sich ein Schinkensandwich und aß es im Stehen. Dann trank er noch ein Glas Wasser, benutzte die Toilette im Erdgeschoss, und schon war er wieder einsatzbereit. Je eher er sich wieder an die Arbeit machte, desto früher könnte er Schluss machen.
    Die Wohnzimmertür stand offen, doch es war niemand im Raum. Joe warf einen Blick in den Schrank und sah mehrere Klemmbretter mit Arbeitsblättern, aber er wusste nicht, welches davon für ihn war.
    Er ging zurück in die Diele, wo er stehen blieb und lauschte. Nur das übliche Ticken und Ächzen eines alten Hauses; nichts, was auf die Anwesenheit eines anderen Menschen hingedeutet hätte. Er rief »Hallo?« und vernahm nur das Echo seiner eigenen Stimme.
    Dann erinnerte er sich an die Überwachungsmonitore

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