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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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und warf als Nächstes einen Blick ins Videozimmer. Es war leer, aber über der Lehne eines der Drehstühle hing eine Jacke. Wahrscheinlich die von Kestle; er musste wohl kurz irgendwohin verschwunden sein.
    Joe sah sich die Monitore genauer an. Jeder zeigte Liveaufnahmen von mehreren Kameras. Ein paar davon waren außen am Haus angebracht und deckten die Einfahrt und den Garten ab. Eine filmte die Terrasse, und Joe konnte ein paar Männer erkennen, die rauchend auf der Aussichtsplattform standen. Offenbar ließen sie es hier am Samstag alle ein bisschen ruhiger angehen.
    Die anderen Kameras waren an verschiedenen Stellen im Ort angebracht. Manches kam Joe bekannt vor: Läden und Büros in der High Street sowie verschiedene Privatwohnungen. Eine Kamera blickte auf einen Hof hinunter, in dem ein Leichenwagen parkte.
    Eine andere zeigte die Küstenstraße und ein Stück der Uferpromenade an der Hafenmauer. Joe nahm sich vor, im Café vorbeizuschauen, wenn er das nächste Mal dort vorbeikäme. Er fragte sich, ob Leon von dort darüber informiert worden war, mit wem Joe am Mittwoch gesprochen hatte.
    Jetzt wunderte er sich nicht mehr so sehr über Alise’ und Patrick Davys scheinbar krankhaftes Misstrauen.
    Joe ging zurück in die Diele. Es gab noch einen Raum, in dem er nicht nachgesehen hatte: das Büro.
    Er klopfte an und wartete, obwohl er wusste, dass niemand im Zimmer war. In seinen Jahren bei der Polizei hatte er nach und nach einen sechsten Sinn entwickelt – ein Gespür für die Schwingungen, durch die sich die Anwesenheit eines Menschen verriet.
    Er klopfte abermals und drückte dann die Klinke herunter. Die Tür war nicht abgeschlossen. Er öffnete sie und steckte den Kopf durch den Spalt. Alles leer. Auf dem Schreibtisch stand ein Laptop, der Bildschirm von ihm abgewandt. Er konnte das leise Surren des Prozessorkühlers hören. Daneben sah er einen Stapel Papiere und einen Teller mit Krümeln, die von einem Croissant zu stammen schienen. Der Blazer, der zusammengefaltet über der Sofalehne lag, war so groß, dass er nur Fenton gehören konnte.
    Joe hätte zu gerne einen Blick auf den Monitor des Laptops geworfen und die Papiere durchwühlt, aber der Raum hatte eine merkwürdige Geisterschiffatmosphäre. Wo steckten sie nur alle?
    Die Antwort bestand aus drei Wörtern, und als sie ihm durch den Kopf schoss, wurde ihm ganz flau im Magen.
    Sie beobachten dich.
    Überall waren Kameras. Wer sagte denn, dass nicht auch in diesem Raum eine war, versteckt in einer Lampe oder einem Rauchmelder? Oder einer Uhr.
    Er konzentrierte sich auf den Schreibtisch. Neben dem Laptop stand eine kleine Digitaluhr. War die am Mittwoch auch schon dort gewesen?
    Joe zuckte kurz mit den Achseln, als sei er verdutzt, das Büro leer vorzufinden. Dann schloss er die Tür und ging zurück in die Küche. Dort nahm er sich noch ein Glas Leitungswasser, als er hinter sich Schritte hörte. Dann stand Kestle vor ihm, ein wenig rot im Gesicht.
    »Kann’s losgehen?«, fragte er.
    »Von mir aus jederzeit.«
    Oben in einem der Gästeschlafzimmer verfolgten Leon, Fenton und Venning die Bilder, die von den versteckten Kameras übertragen wurden: in einer Wanduhr in der Küche, in den Rauchmeldern im Wohnzimmer und in einer Uhr auf dem Schreibtisch im Büro.
    Als Joe einen Blick ins Büro warf, hielten alle gleichzeitig die Luft an. Dann, als Joe es sich anders überlegte, die Tür schloss und wegging, hörte man Fenton und Venning aufstöhnen.
    Leon stöhnte nicht. Er sagte: »Hab ich euch doch gleich gesagt. Er ist uns auf die Schliche gekommen.«
    »Nicht unbedingt«, meinte Fenton.
    »Doch, ist er. Verdammt.« Leon starrte auf das Bild des leeren Büros auf dem Monitor. »Ich sag euch eins – wenn das heute Abend genauso ein Flop wird, dann ist aber die Kacke am Dampfen!«
    Glenn meldete sich mit einem weiteren Zwischenbericht. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass Victor Smith in einem Zug saß, mit dem er über Birmingham nach Cornwall reisen würde, waren Glenn und Todd in seine Wohnung eingebrochen.
    »Ich hatte recht. Er hat nicht mal einen Topf zum Reinscheißen.«
    Leon hatte die Redewendung noch nie gehört, war sich auch nicht ganz sicher, ob es überhaupt eine war, doch er verstand, was gemeint war. »Und es ist ganz bestimmt die richtige Wohnung?«
    »O ja, zweifellos. Da waren Klamotten und anderes Zeug. Aber keine Möbel. Eine siffige alte Matratze und ein paar Decken, ein Transistorradio, das aussieht, als wäre es dreißig

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