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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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küssen, den du liebst und die Hypnose ist beendet.
    Mein Puls schlägt schneller und das Brennen auf meiner Haut wird stärker. Hmm … jemanden ? Das heißt, egal wen? Das hatten wir so aber nicht vereinbart!
    In der Dunkelheit entschließe ich mich noch mehr Infos mit Katharina zu teilen. Roman hat mir am Valentinstag übrigens ein Meer an Blumen geschenkt☺ Ich drücke auf SENDEN und knete mein Handy, weil ich nicht weiß, wie ich weiterschreiben soll.
    Katharina ist schneller: Das freut mich für dich, Lizzy. Gute Nacht und schlaf schön!
    Ich halte mein Telefon immer noch in der Hand und baue darauf, dass Katharina das Gleiche tut. Dann lege ich richtig los:
    Alexander hat mir heute dagegen Essen gemacht und einen Schokoladenkuchen besorgt. Ich drücke auf SENDEN und tippe schnell weiter.
    Es war vom Asiaten. Wieder SENDEN.
    Und die Kuchenschachtel war nur Rot, weil es heute natürlich nur Rote gab. SENDEN.
    Und der Kuchen war lecker. Kuchen ist immer lecker. SENDEN.
    Dann warte ich mit angehaltenem Atem auf Katharinas Reaktion und die folgt prompt.
    OHA!
    Diese drei Buchstaben treffen es sehr präzise.
    Versuch zu schlafen, Lizzy! Du bist alleine in deinem Bett, oder? Morgen ist auch noch ein Tag und bestimmt hast du vor lauter Zucker nur was falsch verstanden. Du verstehst ständig was falsch …
    Leise lache ich. Natürlich bin ich allein im Bett, Kathi! So mach ich es. Gute Nacht. Dass Alexander und ich den Kuchen geteilt haben, kann ich ihr nicht auch noch beichten. Beim besten Willen, was wäre denn die Steigerung von OHA?!
    Schlaf gut, Lizzy!
    Katharina hat leicht reden. Es folgt keine weitere Nachricht. Ich decke mich und meinen vollgefressenen Bauch zu und vertraue darauf, dass über Nacht alles gut wird. Ich wollte Roman drei Monate lang nicht vermissen. Nun habe ich den Salat, denn genau das passiert gerade in Überschallgeschwindigkeit. Wenn auch anders als erwartet …

- 22 -
     
    »Mahlzeit!« Sabine und Jan holen mich und meinen Bodyguard zum Mittagessen in der Kantine ab.
    Wenig später betrachte ich unschlüssig die heutige Auswahl. Ich darf durchweichte Nudeln nehmen. Dann begutachte ich den Fisch, der so tot daliegt, dass ich es nicht übers Herz bringe, ihn auch noch den Verdauungssäften meines Magens zu übergeben. Meine Augen scannen den Brokkoli, doch ich erinnere mich an seine halbgare Konsistenz. Mmh … schwierig.
    »Wohl noch satt von gestern!«, raunt mir Alexander zu und bringt mit diesem Kommentar meine Nackenhärchen dazu, sich aufzustellen. Mit Mühe unterdrücke ich ein Lächeln.
    »Träum weiter!«, gebe ich schroff zurück, um den zutraulichen Ton abzuschmettern. Hungrig entscheide ich mich für die Tagessuppe, greife dann zum deftigen Wild-Gulasch mit Kartoffeln und Rotkohl und schnappe mir als Nachtisch einen Becher mit roter, gallertartiger Füllung. Was auch immer das ist, ich werde es herausfinden. Radioaktiv scheint es nicht zu sein.
    Jan, Sabine und Alexander warten an der Kasse auf mich und grinsen, als unsere Kantinendame Edelgard meine Positionen auf dem Tablett zusammen zählt.
    »Bekommst du mittlerweile Mengenrabatt?«, scherzt Jan.
    »Oder gibt es eine Miss Energy-Bonuskarte?« Bei Alexanders Witz gluckst Sabine.
    »Ausgezeichnete Idee, Alexander.« Ich lege eine Pause ein. »Schau mal, da neben der Kasse steht der Kantinen-Kummerkasten. Dort darf jeder seine Vorschläge einwerfen. Wenn sie umgesetzt werden, erhältst du eines der Delikatess-Gerichte gratis. Glückwunsch!« Ich lasse alle drei stehen und pirsche zu den Tischen.
    Nach meiner gestrigen Aktion rechne ich mit allem – Gemurmel, verstohlenen Blicken, trockenem Hüsteln – aber nicht damit. Plötzlich legt die Menge ihr Besteck nieder und klatscht. Nicht nur ein bisschen, sondern richtig tosend. Und dann stehen die ersten sogar auf! Weitere Kollegen folgen. Jefe schmettert »¡Fantástico!« durch den Raum. Das Berater-Duo Langenscheidt-Kern pfeift wie ein ganzes Dutzend Bauarbeiter. Und unser Anwalt Henrikson klatscht wie die ältere Dame bei einer Theatervorführung, dezent, aber respektierlich.
    Unsicher drehe ich mich um die eigene Achse und vollführe ungewollt eine kleine Pirouette, die weiteres Pfeifen nach sich zieht. Die meinen wirklich mich. Hier ist sonst niemand. Kein Missverständnis. Der Applaus prasselt auf mich nieder. Ernsthaft klingende Bravos mischen sich dazu. Und ich wünsche mir plötzlich in einer durch die Hypnose eigentlich unmöglichen Intensität, dass Roman hier wäre,

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