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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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mich, dass die Röcke nur so fliegen, und wackle zur Umkleidekabine, um mich in die Elizabeth des 21. Jahrhunderts zurückzuverwandeln. So hat jeder eben seins. Hauptsache uns geht es gut und wir sind glücklich.
    Wenig später sitzen wir mit all unseren Tüten in der S-Bahn und fahren nach Hause. Alexander trägt galant meine Sachen. Doch wo ist sein Beutelchen? »Welches Kostüm hast du dir ausgesucht?«
    »Gar keins.«
    Katharina und ich schauen ihn entsetzt an. »Keins!«, rufen wir aus einem Mund.
    »Ohne Kostüm darf niemand auf die Party. Warum sagst du das erst jetzt?« Ich will schon aufspringen, aussteigen und umkehren, das ganze Programm eben. Eine typische Miss Energy-Überreaktion.
    Alexander zieht mich am Arm zurück und mein Hintern landet wieder auf dem S-Bahn-Sitz. »Ich hab gedacht, ich gönn euch beiden den Abend. Ich bring dich zu Katharina, wir machen eine Zeit aus und ich hol dich wieder ab.«
    »Warum?!« Ich bin total perplex.
    »Weil ihr Frauen ohne mich mehr Spaß haben werdet als mit mir.« Alexander lächelt richtig süß, so wie ich mir immer gewünscht habe, dass mein Traummann lächeln würde. So, wie hoffentlich auch Roman lächeln kann. »Außerdem … wenn ich eines die letzten Tage erkannt habe, dann, dass es keinen Unterschied macht, ob ich dich begleite oder nicht. Nicht du stolperst ins Unglück, Elizabeth, sondern die unwahrscheinlichsten Zufälle der Welt passieren dir einfach.«
    »Das … ist wirklich … nett … von dir.«
    Zur Abwechslung starre ich Katharina entsetzt an. Meine beste Freundin sucht nach den richtigen Worten? Das ist eine Sensation, die ich mir im Kalender rot anstreichen sollte.
    Dann begreifen wir, was das heißt: Mädelsabend! Obwohl wir beide auf die 30 zugehen, quietschen wir aufgeregt wie Teenager und hüpfen auf den S-Bahn-Sitzen herum. Mit mir gehen die Pferde völlig durch. Aus Dankbarkeit falle ich Alexander sogar um den Hals.
    »Von denen bräucht ick och mal ne Pause!«, gibt ein junger Spund mit Solariumsbräune und gegelten Haaren seinen Senf dazu.
    Katharina kontert gut gelaunt. Ich habe andere Probleme. Mir wird nämlich gerade klar, dass ich Alexander freiwillig um den Hals gefallen bin. Als wäre er ein Freund von mir.
    »Gern geschehen, Elizabeth«, sagt er leise.
    Sofort wird mir wieder bewusst, wie nah wir uns sind und dass Alexander die Umarmung erwidert hat und seine Hände mich berühren und sieben Tage, bis ich zu Roman fahre, noch eine Ewigkeit sind, in der alles Mögliche passieren kann. Unsere Körper ergänzen sich und senden Signale, die ich nicht gutheißen kann. Ich schrecke zurück, als hätte ich mich verbrannt, meine Haare wirbeln durcheinander.
    Alexander wischt sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Roman hat echt keine Ahnung, worauf er sich einlässt …«, brabbelt er gerade laut genug, dass ich es hören kann und beendet damit meinen Freudentaumel. Anständig setze ich mich wieder auf meinem Platz.
    Am S-Bahnhof Frankfurter Allee trennen wir uns. Katharina steigt aus und nun sitzen Alexander und ich nebeneinander und tun so, als würden wir uns nicht kennen.
    Schon komisch, oder … weißt du eigentlich, dass … schau mal da drüben … Mir liegen zig Satzanfänge auf der Zunge, die ich jedoch alle wieder verwerfe. Bedrückt erinnere ich mich, wie es zuletzt war, als ich an Alexanders Schulter eingeschlafen bin. Diese Unschuld ist nun vorbei.
    Wieder zu Hause, schleppe ich mein Outfit stolz wie Oskar an all den langsam welkenden Blumen vom Valentinstag vorbei.
    »Hunger?« Alexander beginnt im Kühlschrank nach Verwertbarem zu kramen.

- 25 -
     
    »Wie hast du das vorhin gemeint?« Ich verfolge Alexanders Handgriffe in meiner Küche. Mittlerweile weiß er, wo alles steht und wenn ihn jemand so sieht, käme er nicht auf die Idee, dass er erst seit knapp drei Wochen hier wohnt. Er weiß sogar, wo Quirls, das sechsteilige Steakbesteck und meine automatische Pfeffermühle liegen.
    »Wie hab ich was gemeint?«
    Tut er nur so? Prüfend sehe ich Alexander an. Er muss wissen, was er gebrabbelt hat. Sonst ist er doch auch so schlau …
    Alexander starrt abwartend zurück, als wollte er mich zwingen, das Thema anzusprechen. Fein, kann er haben.
    »Worauf lässt sich Roman mit mir ein und warum sollte es ihm nicht gefallen, sprich: ich ihm nicht gefallen?«
    Alexander stellt sich an den Herd und beginnt Tofusticks anzubraten, Nudeln zu kochen und Salat anzurichten. Ich warte und meine Finger trommeln auf der Ablage einen

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