Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung
gibt viele Doms, die Limits überschreiten, sie gar nicht erst zulassen. Sie zerbrechen ihre Subies, fügen ihnen ernsthaften Schaden zu. Cutting, Branding, Schläge, die bluten, lass deiner Fantasie freien Lauf. Manche wollen eine Frau, die ihn den ganzen Tag unterwürfig bedient. Willkommen im Mittelalter. Die weder selbstbewusst noch stolz ist.“
Viola nahm einen Bissen von dem Schokoladenkuchen und das cremige Gebäck zerging auf ihrer Zunge.
„Es gibt Maestros, die ihre Schiavas wie Putzsklavinnen halten und sie kaum befriedigen.“
Iris legte ihre Hand auf Violas Arm.
„Du fühlst dich doch wohl bei John?“
„Ich liebe ihn.“ Dann brach sie in Tränen aus.
Kate und Iris zerstreuten ihre Bedenken. Iris kannte ihn am längsten. „Er kann nicht immer seine Gefühle verbergen. Sein Gesicht leuchtet bei deinem Anblick auf. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass er nicht mehr von dir möchte als nur eine kurze, wenn auch intensive Beziehung.“
Viola nahm einen Schluck Cappuccino und atmete innerlich auf. Sie grübelte zu viel. Unbehaglich drehte sie sich um. Sie fühlte sich beobachtet. Das war absurd. Sie musterte prüfend die anderen Gäste. Niemand sah verdächtig aus. Die Situation zerrte an ihren Nerven.
Zudem hatte sie vor zwei Nächten von dem Dämon geträumt. Ein schrecklicher Traum, aufwühlend und beängstigend. Aber dennoch nur ein Traum. Dann der Streit mit John. Die Vorstellung, dass Parker Cormit in ihrer Nähe lauerte, verursachte Hirngespinste. Und das alles, weil sie der Einbildung erlag, ihn im Wald zu sehen.
John nahm von Dean ein Glas mit Scotch entgegen. Er betrachtete die bernsteinfarbene Flüssigkeit einen Moment, bevor er das Glas in einem Zug leerte.
Die Fotos lagen ausgebreitet vor ihnen. Das nackte Grauen packte ihn bei der Betrachtung der Bilder.
„Uns läuft die Zeit davon.“ Dean nahm ein Foto auf, das eine Großaufnahme von den Blutflecken auf dem Betonboden zeigte. Es war nicht das Beunruhigendste.
„Das bereitet mir die größte Sorge.“ Miles gab John das Foto mit der Zelle. Eiserne Handschellen hingen von der Wand.
„Er hat die Zelle für Viola eingerichtet.“ Heißer Zorn stieg in John auf. „Dean, spann mich nicht länger auf die Folter.“
„Timothy traf auf ungeahnte Schwierigkeiten, etwas über Parker Cormit herauszufinden, da er seinen Namen zwischenzeitlich geändert hat. Sechsundfünfzig, ledig, keine Kinder, Besitzer eines Ladens für Tierzubehör.“ Dean schnaubte. „Er ist in der Szene bekannt und das nicht für seine einfühlsame Art.“
„Ist er nur zufällig auf Viola getroffen?“
„Timothy überprüft es gerade. Er gleicht die Wohnorte ab.“
John ballte vor Wut die Hände zu Fäusten. „Sie hatte einen Albtraum, ist schreiend aufgewacht und in Tränen ausgebrochen. Sie murmelte irgendwas von einem Vino.“ Ihr gehetzter Blick hatte ihn davon abgehalten, mit ihr darüber zu sprechen. Ihr Weinen wandelte sich in ein leises Schluchzen. Hilflos hatte er neben ihr gelegen. Ein völlig neues Gefühl für ihn.
„Du musst sie verstehen“, sagte Miles. „Je mehr sie ihn in ihr Leben lässt, desto schlimmer ist das Erlebte für sie. Sie hat es lange vergraben. Hatte niemanden, dem sie sich anvertrauen konnte.“ Miles nahm einen Schluck. „Ihr wisst selbst, die meisten Menschen möchten solche Erlebnisse nicht hören. Sich nicht damit auseinandersetzen. Besser so tun, als ob es Gewalt und Unterdrückung beim netten Nachbarn nicht gibt.“ Er schnaubte wie ein Stier. „Dann die Vorwürfe, die sie dem Opfer an den Kopf knallen.“
„Verdammt, vielleicht habe ich sie zu sehr bedrängt. Sie beginnt gerade, mir zu vertrauen.“
„Wir helfen ihr.“ Dean blickte ihm in die Augen.
John hatte diesen Ausdruck noch nie bei seinem Bruder gesehen. Miles wirkte fast in sich gekehrt. Seine eigenen Erinnerungen nagten an ihm.
„Wir stellen diesem Schwein eine Falle und erteilen ihm eine unangenehme Lektion. Die anderen Maestros stehen auf Abruf bereit. John, möchtest du sie nicht einweihen?“, fragte Miles.
Er schüttelte den Kopf. Nicht nach gestern. Wenn sie das Arschloch schnappten, war es früh genug, sie zu konfrontieren.
Den Gedanken, die Polizei einzuschalten, verwarfen sie. Die Behörden schritten nur ein, nachdem Viola bereits etwas geschehen wäre, nicht vorher und auf bloßen Verdacht. Sogar dann hatte der Mistkerl unter Umständen nicht viel zu befürchten.
Sie wollten Viola in einer kontrollierten Umgebung diesem
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