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Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Titel: Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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brachte, zu schenken.
    Er war ein versierter Maestro.
    Zögerlich löste er die Hände von ihr, dessen ungeachtet griff sie nach ihm, um ihre Wange an seine Handfläche zu schmiegen.
    Verdammt.
    John und Dean wussten genau, was in ihm vorging. Sogar Viola wusste es, und dem Grinsen nach, das auf Kims Gesicht lag, wusste sie es auch.
    Durfte er es zulassen, dass Sally sich auf diese Weise in seine Verantwortung begab? Er straffte die Schultern. Es schien zu früh, um eine Entscheidung zu treffen.
    Doch sein Widerstand schmolz, als sie ihn anlächelte und ihn fester packte, mit einer Sehnsucht in der Mimik, die er nicht missdeuten konnte. Nur ein Unmensch hätte sich ihr entzogen.

 
    Kapitel 3
     
    Sally schaute zufrieden in den Topf, der auf dem Herd stand. Sie kostete von der Minestrone und schloss verzückt die Augen. Der köstliche Duft von Zimtschnecken und Brot durchzog die Küche. Erschöpft plumpste sie auf den Stuhl und grinste Giotto an, der den Kopf auf ihre Knie legte, um sie ungeniert anzuhimmeln.
    „Du bekommst keine Zimtschnecke.“
    Seine Ohren sanken herab, während er unglücklich schnaubte.
    „Na gut, aber nur eine, wenn sie abgekühlt sind.“ Letzte Woche hatte er warme Kekse stibitzte, was sein Magen gar nicht vertragen hatte.
    Sally fühlte sich glücklich und entspannt. Es war, als ob sie schon immer in diesem Haus lebte. Ihr Körper schmerzte nicht, sie hatte zugenommen, sogar ihre Haare glänzten.
    Nur eines fehlte, Miles. Er zog sich zurück, wenn sie mehr wollte als brüderliche Berührungen. Sie verzehrte sich danach, in seinen Armen zu liegen, von ihm genommen zu werden. Dort hörte ihr Wunsch nicht auf. Sie würde am liebsten im Boden versinken für die unanständigen Fantasien.
    Weitaus schlimmer nagte der Neid an ihr, den sie empfand bei Kims und Violas Anblick – die Lippen geschwollen von Küssen, die Art, wie sie sich hinsetzten, weil John und Dean sie bestraft hatten. Zudem wusste Sally, dass auch Miles an einigen Sessions teilnahm. Sie schämte sich für das grässliche Gefühl.
    Sobald sie Miles sah, schlug ihr Herz schneller. Die anfängliche Verliebtheit wandelte sich in ein starkes Verlangen, das sie verunsichert zurückließ. Doch Miles behandelte sie mit distanzierter Freundlichkeit. Es trieb sie in den Wahnsinn.
    Sie hörte den Wagen in der Einfahrt, die Brüder kamen von der Baustelle zurück. Kims Romantikhotel nahm Gestalt an. Sally gefiel die Vorstellung nicht, den Federzirkel zu verlassen, denn dann würde sie Miles nicht mehr jeden Tag sehen. Er war ihr Zufluchtsort mit seiner ruhigen Art sowie der Dominanz, die dahintersteckte.
    Sie umfasste die Teetasse, während sie zur Tür sah. Ein unbekannter Kerl begleitete Miles. Sally unterdrückte das Augenrollen. Nicht schon wieder ein Date. Ständig schleppten sie irgendwelche Singlemänner an, denen sie genauso viel Interesse entgegenbrachte wie einem Kuchen, zubereitet aus einer Backmischung.
    Die blauen Augen des Blonden leuchteten bei ihrem Anblick auf. Anscheinend zeigte ihr aufpoliertes Äußeres Wirkung. Viola hatte sie gestern nicht nur zum Friseur geschleppt, sondern sie eingekleidet. Die Jeans saß perfekt. Das grüne enge Langarm-T-Shirt schmeichelte ihrer Haarfarbe sowie ihrer Figur. Das hatte zumindest Viola behauptet.
    „Darf ich dir Richard vorstellen? Er bleibt zum Essen.“
    Sie streckte die Hand aus, während sie ein Lächeln auf ihr Gesicht zwang. Richard war gut aussehend mit den scharf geschnittenen Zügen und den schmalen Lippen, jedoch fehlte ihm Miles’ Ausstrahlung.
    Miles umarmte sie, derweil kämpfte sie mit dem Reiz, sich an ihn zu schmiegen, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Der obligatorische Kuss auf ihre Stirn folgte. Miles roch gut – eine Mischung aus Miles und harter Arbeit, gepaart mit Sandelholz.
    „Richard leistet dir Gesellschaft, so lange ich dusche.“
    Richard grinste sie breit an, nachdem Miles die Küche verlassen hatte. „Ich brauche mir keine Mühe zu geben, dein Herz zu erobern.“
    „Was?“
    Sie musste ihn angesehen haben wie Giotto, denn er brach in lautes Lachen aus. Gott, er war wirklich nett, dennoch reizte er sie wie ein Zahnarztbesuch.
    „Dein Herz ist bereits vergeben. Miles muss blind sein.“ Er streckte die Hand aus und berührte ihre Wange. „Braves Mädchen. Die Sullivan-Brüder haben mir von deiner Vorgeschichte berichtet, hegen die Vorstellung, ich wäre der Richtige, um dich zu verführen.“
    Er beugte sich verschwörerisch herunter.

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