Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung
Miles’ Schiava sein, dennoch erfüllte sie der Gedanke mit ängstlicher Neugierde.
„Komm her, Cara“, sagte John weich.
Miles schubste sie sanft in Johns Richtung.
„Jetzt legst du die Arme um mich und gibst mir einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange.“
Als sie sich sofort von ihm lösen wollte, umfasste John sie an den Schultern, gerade so fest, dass sie sich nicht befreien konnte. Die Erkenntnis schlug ein – sie befand sich bereits mitten in einer Session.
„Ich habe dir nicht erlaubt, zu gehen.“
Das Lächeln nahm den Worten die Schärfe. Er hielt ihr die andere Wange hin, umspannte mit seinen großen Händen ihre Hüfte, während sie tat, was er verlangte.
John klapste sie auf den Po. Viola und Kim deckten den Tisch. Dean deponierte die dampfende Terrine auf dem Untersetzer.
Sally war so nervös, dass die Unterhaltung an ihr vorbeirauschte. Was würde Miles ihr gleich antun? Er saß dicht neben ihr und berührte sie ständig.
Er umfasste ihre Hand, als sie sich ein zweites Glas Wein einschenken wollte.
„Nein, Sally. Ich möchte, dass deine Sinne spüren, was ich mit dir anstelle.“ Dann lachte er laut. „Du solltest Kim fragen, was zu viel Sekt anzurichten vermag.“
Ihre Cousine stellte die Röte einer Tomate in den Schatten, indes hielt es sie nicht ab, Miles einen bösen Blick zuzuwerfen.
Dean sah Kim mit einem Ausdruck an, der Sally schlucken ließ. Kims Nervosität stieg sichtlich. Sie betrachtete intensiv ihren Teller, erweckte den Anschein, die Möhrenscheiben in der Minestrone zu zählen.
„Richard, begleitest du uns?“ Deans Stimme verfügte über einen durchdringenden Unterton, der dermaßen sexy war, dass Kim kicherte.
Sally verstand es, sie selbst biss sich auf die Lippe, um es zurückzuhalten.
John und Dean umfassten ihre Schiavas, um sie nach nebenan in das Strafzimmer zu verschleppen, das Sally bis jetzt nicht betreten hatte. Doch eine willigere Beute hatte sie jedenfalls niemals gesehen.
Miles stand auf und reichte ihr die Hand. „Komm, Schiava. Zeit für die erste Session.“
Erregend hingen die Worte in der Luft, schwebten über ihr, bevor sie ihr unter die Haut drangen. Miles wirkte präsenter, gefährlicher, seine Wirkung zwang sie fast auf die Knie.
Wo brachte er sie hin?
Bitte nicht in den Keller.
Er führte sie zu einem Zimmer am Ende des Ganges.
Ein großes Pfostenbett thronte in einer Ecke. Gedämpftes Licht tauchte den Raum in eine sinnliche Atmosphäre. Zu ihrer Erleichterung entdeckte sie weder Handschellen noch Ketten. Auch die Peitsche fehlte auf dem Bett. Erleichtert atmete sie auf. Séamus hätte sie für diese Gefühlsregung verprügelt.
„Sally, woran hast du gerade gedacht?“
„Keine Peitsche. Er hat sie immer auf die Bettdecke gelegt.“
Ein Zittern erfasste ihre Muskeln, dermaßen intensiv, dass Miles sich auf die Bettkante setzte und sie auf seinen Schoß zog.
„Kleines, ich benutze bei dir keine Peitsche. Schmerz, den du erleidest“, er lächelte sie warm an, „erleidest du ausschließlich durch meine Hände auf dem Po. Und das auch erst dann, wenn du für ein erotisches Spanking aufgeschlossen bist.“
Das sprengte ihr Wissen. Musste ein Maestro nicht ständig starken Schmerz zufügen, um sexuelle Erfüllung zu erfahren?
„Dominanz ist nicht auf Agonie aufgebaut. Ich will dich als Mann und Maestro zum Beben bringen. Leid ist eine Zutat, die richtig ausgeführt pure Lust bedeutet. Eine Begierde, bei der du dich fallen lässt, alles um dich herum vergisst, bis du dich mir ganz öffnest.“
Die restliche Kraft wich ihr aus den Gliedern, bis sie drohte, von seinem Schoß zu rutschen wie ein Körper, der keine Knochen besaß.
„Möchtest du es, Sally? Unter meinen Händen vor Wonne schreien? Ich gebe dir die letzte Gelegenheit für einen Rückzieher. Beginnt die Session, kann nur das Safeword sie beenden.“
„Ich verspüre Furcht, aber es ist nicht wie die Angst, die ich bei dem Monster gefühlt habe. Sie ist anders.“
„Erregend?“
Sie presste ihr Gesicht gegen seinen Brustkorb.
„Ja“, flüsterte sie.
„Du bist devot, kleine Blume. Ich sorge dafür, dass diese Seite aufblüht, dir und mir Vergnügen schenkt. Nebenan ist ein Badezimmer. Kommst du in ein Handtuch gewickelt heraus, bist du für die Dauer der Session meine Schiava. Wenn sie beendet ist, bist du Sally. Verstehst du das?“
„Ja, Maestro.“
Er lächelte sie an, stellte sie auf die Füße und klapste sie auf den Po.
Sie rechnete es Miles
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