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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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,Felder’, ,Regen’ und ,Menschen’.
    Fee drehte sich um. Sie sah Dorfbewohner am Langhaus vorbei stürzen und auf den Dorfplatz laufen. Sie riefen etwas, das panisch klang und die Menschenmenge um Ning und Monal auflöste. Hinter Fee zogen sich die Großmütter die Tücher über den Kopf.
    „Geh“, sagte Telfonal und sah Fee mit seinen schwarzen Augen so eindringlich an, dass Fee sich vorkam wie das Schaf vor der Schlange, und genau so stumpf und ohne Verständnis erwiderte sie seinen Blick. Der Wind wurde noch stärker und fegte laut brausend zwischen den Gebäuden hindurch. Fee drehte den Kopf. Der Dorfplatz hatte sich in sekundenschnelle geleert, die Menschen waren fort. Nur Ning und Monal standen noch vor dem Langhaus und Ela stand unter dem Vordach. Fee warf einen Blick zu Slowens Haus, doch von Schlotte war nichts zu sehen.
    Dann kamen Menschen aus den Häusern, Schwerter umgegürtet, sich im Laufen den Schild am Handgelenk befestigend. Sie rannten über den Platz, um sich zu Monal und Ning zu gesellen und an ihrer Seite zu kämpfen. Gegen den, der da kam?
    Die Großmütter bewegten sich nicht.
    Dann konnte Fee das Donnern von herangallopierenden Pferdehufen hören.
    „Es ist Lenyal“, sagte Telfonal und Fee riss den Mund auf. Sie blickte wieder zum Langhaus hinüber, wo Ela unter dem Vordach entlanglief, um nachsehen zu können, wer da kam.
    Hinter ihr sagte eine der Großmütter etwas und Fee verstand genug um zu wissen, dass die Wache an der Lücke in der Palisade tot war.
    Niemanden kümmerte, dass es zu regnen begann. Es ging so schnell. Mit einem Mal waren mehrere Reiter auf dem Dorfplatz, angeführt von einem hochgewachsenen Mann, dessen Augen hart wie Stahl blickten. Er ritt ein schwarzes Pferd, schwarz war seine Kleidung, und schwarz sein Haar, das etwa kinnlang sein mochte und in den Bewegungen hinter ihm herwehte. Fee bekam Gänsehaut. Dies war er also, Lenyal. Nings Erzfeind. Der Mann, der seine Verlobte getötet hatte. Und den sie angeblich mal geliebt haben sollte, in einem früheren Leben. Er schrie etwas und sein Pferd bäumte sich auf. Fee atmete heftig. Ein Teil ihres Gehirnes registrierte, dass Telfonal noch immer mit ihr sprach, doch sie nahm nicht wahr, was er sagte. Sie sah nur Lenyal, der sicher auf dem Rücken seines riesigen, auf die Hinterbeine erhobenen Pferdes saß und sein Schwert zog. Dicke Regentropfen schlugen auf Fees Haut, doch sie beachtete sie nicht. Sie strich sich nasse Haarsträhnen aus den Augen und bemühte sich, über Regen und Wind hinweg zu hören, was er schrie. Sie verstand, dass er gehört hatte, dass Ning zurück war, und dass er gekommen war, um mit seinen eigenen Augen zu sehen, dass der Feigling tatsächlich endlich wiedergekehrt war. Ihr Blick flog zu Ning. Er hielt sein Schwert locker in der Hand, sein nackter Oberkörper glänzte vom Regen. Fees Augen begegneten Nings. Über den Dorfplatz hinweg, im Angesicht seines Feindes, der ihn nach 14 Jahren gefunden hatte, um ihn zu töten, blickte er an den Männern, die gekommen waren, um ihm zu helfen, vorbei und starrte sie an, als wären sie allein. Fee verstand nicht. Wo war Ela? Wieso starrte er sie, Fee, an und sorgte sich nicht vor allem anderem um seine Gefährtin? Verwirrt und noch trauriger, als sie es am Morgen gewesen war, sah Fee sich um und entdeckte Ela, die sich unter dem Vordach neben der Tür an die Wand presste. Lenyal hatte sie noch nicht bemerkt, und Fee war sich sicher, dass Ela es ungesehen ins Langhaus schaffen konnte.
    Lenyal hatte Ning entdeckt und brachte sein Pferd wieder herab. Fees Blick kehrte zu Ning zurück. Er sah sie noch immer an, und hob nun drängend die Augenbrauen. Telfonal schüttelte ihren Arm.
    „Geh“, hörte sie ihn sagen, „du bist nicht Sonnenvolk. Du bist nicht Ennaj. Bist du Ennaj?“
    Fee bemerkte, dass auch die Großmütter auf sie einredeten. Sie entschloss sich zu reagieren, nickte Ning zu und lief zwischen den Greisinnen hindurch ins Haus hinter ihnen. Erleichtert trat sie in die Dunkelheit und Sicherheit im Inneren, ließ die Tür jedoch einen Spalt weit offen, um sehen zu können, was draußen geschah. Ning hatte sein Schwert gehoben und Lenyal trieb seine Reiterkrieger mitten in die Menschenmenge, die sich um Ning geschart hatte. Die Sonnenkrieger jedoch waren in der Überzahl, und obwohl Lenyal und seine Krieger vom Pferd herab mit dem Schwert auf sie einhieben, ließen sie den Schlangenkrieger nicht an Ning heran. Der Regen fiel immer heftiger und

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