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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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schubberten über den Teppich, als er zur Badezimmertür kam. »George? Was machst du da im Dunkeln?«
    »Ich setze meine Kontaktlinsen ein. Such mir saubere Sachen raus.«
    »Sehe ich vielleicht aus wie dein Zimmermädchen?«
    »Ne, die sieht viel besser aus.« Blinzelnd rückte ich meine Kontaktlinsen zurecht und schaltete das Badezimmerlicht wieder an. Grausames weißes Licht durchflutete den Raum. Ich kniff ein wenig die Lider zusammen und musterte mein Spiegelbild mit den blauen Augen, bevor ich zu Kamm und Zahnbürste griff. »Mach hin, Shaun. Ich kann nicht in Unterwäsche zum Senator gehen.«
    »Hunter S. Thompson hätte sich auch in seiner Unterwäsche mit einem Senator getroffen. Oder in deiner.«
    »Hunter S. Thompson war zu bekifft, um überhaupt zu wissen, was Unterwäsche ist.« Die Badezimmertür öffnete sich. Ich drehte mich um und fing die Kleider auf, die Shaun mir zuwarf. »Na siehste, war das so schwer? Sammle unser Zeug ein. Ich bin in einer Sekunde da.«
    »Nächstes Mal lass ich dich verschlafen«, brummte er und ging rückwärts aus dem Bad. »Und mit diesen Kontaktlinsen siehst du aus wie eine Außerirdische!«
    »Ich weiß.« Mit diesen Worten schloss ich die Badezimmertür.
    Zehn Minuten später standen Shaun und ich einmal mehr im Aufzug. Wir checkten noch einmal unsere Ausrüstung durch. Seine Finger tippten in zunehmend komplexen Mustern auf dem Display seines Organizers herum. Das hier war keine Feldoperation, und wahrscheinlich würde Senator Ryman zum Schutz seiner Privatsphäre alle unsere Aufnahmen überprüfen wollen, aber darauf kam es nicht an. Das Hotel ohne einsatzbereite Aufnahmegeräte zu verlassen wäre so gewesen, als ob wir nackt auf die Straße gegangen wären, und dazu war keiner von uns beiden bereit.
    Einige meiner Kameras waren nicht mehr richtig eingestellt, und der Speicherplatz in meiner Armbanduhr war beinahe voll. Ich machte eine Notiz für Buffy und betrat mit Shaun im Gefolge die Lobby.
    »Danke, dass Sie sich für die Parrish-Weston-Suiten als Ihr Zuhause in der Fremde entschieden haben«, trällerte das Hotel, als wir uns der Luftschleuse näherten. »Wir wissen, dass Sie eine breite Auswahl hatten, und wir sind dankbar dafür, dass sie zu uns gekommen sind. Bitte legen Sie die rechte Hand … «
    »Das reicht«, sagte ich und knallte meine Hand auf das Testpad, sobald es sich öffnete. Um das Hotel zu verlassen , braucht es nur eine saubere Blutprobe. Denen ist es egal, ob man eine massive Virenvermehrung erleiden wird, solange man so freundlich ist, das draußen zu tun, vorzugsweise, nachdem man bezahlt hat.
    Shaun und ich waren sauber, und die Tür nach draußen glitt auf, um uns durchzulassen, während die künstliche Stimme des Hotels weitere Liebenswürdigkeiten ins leere Vorzimmer trällerte. Draußen war es kalt und hell: Ein typischer Tag in Wisconsin. Nur ein einziges Auto wartete auf der Auffahrt.
    »Meinst du, das ist für uns?«, fragte Shaun.
    »Entweder das, oder in der Stadt findet eine Veranstaltung von Profiwrestlern statt.« Wir näherten uns dem Auto.
    Wenn der Senator einen Wagen schickt, macht er keine halben Sachen. Die für uns vorgesehene Fahrgelegenheit war ein solide wirkender Geländewagen. Die Scheiben waren getönt, und ich hätte darauf gewettet, dass sie auch kugelsicher waren. Es hatte seine Vorteile, wenn man über ein ansehnliches Privatvermögen verfügte. Shaun gab mir einen Stoß in die Seite und deutete pfeifend auf die Schießscharten hinten in der Windschutzscheibe.
    »So was hat nicht mal Mom «, murmelte er.
    »Sie wird sicher neidisch sein«, erwiderte ich.
    Steve stand neben dem Auto und hielt uns die Rücksitztür auf – was sicherlich nicht bloß eine Geste der Höflichkeit war, sondern uns auch daran erinnern sollte, das wir nicht vorne sitzen durften. Als er meine Kontaktlinsen bemerkte, hob er die Brauen. Es sprach für ihn, dass er kein Wort darüber verlor: Er öffnete einfach nur die Autotür etwas weiter. »Shaun. Georgia.«
    »Wie ich sehe, hast du heute Morgen den Kürzeren gezogen«, sagte ich, während ich ins Auto stieg und durchrutschte, um Platz für Shaun zu machen. Rick saß bereits im Wagen. Ich winkte ihm kurz zu, eine Geste, die er lustlos erwiderte.
    »Der Senator zieht es vor, das Treffen an einem sichereren Ort abzuhalten. Er dachte, dass ihr es vielleicht zu schätzen wisst, wenn ihr einmal nicht fahren müsst.« Steve warf einen Blick durch die Tiefgarage und tippte sich an seinen

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