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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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aufzufallen. Wenn die Leute denken, dass man sich ebenso betrinkt wie sie, hören sie auf, wachsam zu sein.
    »Rick.« Ich nickte ihm zu. Shaun warf einen offen besorgten Blick in meine Richtung. Ich legte ihm die Hand auf den Arm. »Netter Anzug.«
    »Man nennt mich Bond«, sagte er ernst.
    »Dachte ich mir.« Ich schaute zum Senator. »Wir müssen uns da reinwagen. Ich wünschte, ich hätte einen Viehtreiber.«
    »Erfahren wir irgendwann in nächster Zeit, was hier los ist, oder sollen wir dir blind folgen?«, fragte Shaun. »Ich frage nur, weil davon abhängt, ob ich dir irgendwann innerhalb der nächsten acht Sekunden eins über den Schädel gebe. Das ist eine sehr wichtige Information.«
    »Es ist nicht ganz einfach, das hier zu erklären«, sagte ich. »Es sei denn, ihr wisst, wer in der Gegend sendet?«
    Shaun stöhnte, womit er die verwirrten Blicke mehrerer Umstehender auf sich zog. Sofort war sein Plastiklächeln zur Stelle. »Himmel, George, das war ein schrecklich schlechter Witz.«
    »Ich habe nicht behauptet, dass die Pointe gut wäre, nur, dass sie mir wieder eingefallen ist«, erwiderte ich und trat näher an ihn heran. Ich sprach so leise, dass meine Stimme kaum zu hören war. »Dave und Alaric hatten ihren großen Durchbruch. Sie konnten das Geld zurückverfolgen.«
    »Wo ist es hingeflossen?« Shaun sprach sogar noch leiser als ich. Seine Lippen schienen sich kaum zu bewegen.
    »Wo ist es hergekommen? , wäre die bessere Frage. Es ist zu Tate geflossen. Es kam von den Tabakkonzernen und von ein paar Leuten, die sie noch nicht ermitteln konnten.«
    »Wir wussten schon, dass es Tate war.«
    »Die IPs, die sie ermittelt haben, sind aus Washington … und aus Atlanta.«
    Es gibt nur eine Organisation in Atlanta, die wichtig genug ist, um mich derart losstürmen zu lassen, insbesondere jetzt, wo wir bereits einen Teil der Verschwörung kannten. Shaun riss die Augen auf. Er war so schockiert, dass er völlig vergaß, sich unauffällig zu verhalten. Wenn jemand den Seuchenschutz infiltriert hatte …
    »Sie wissen es nicht mit Sicherheit?«
    »Sie geben sich Mühe, aber die Sicherheitsvorkehrungen sind gut, und man hat sie schon zweimal fast erwischt.«
    Shaun seufzte vernehmlich, und ich stieß ihm den Ellbogen in die Rippen. Er schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Ich wünschte bloß, dass Buffy hier wäre.«
    »Ich auch.« Ich verbarg einen Datenstick in meiner Hand und ließ ihn in seine Tasche gleiten. Für einen Beobachter hätte es ausgesehen, als versuchte ich, seine Brieftasche zu klauen. Sollten sie den Sicherheitsdienst rufen. Der würde nichts finden. »Hier ist eine Kopie von dem ganzen Zeug. Es gibt sechs weitere. Steve weiß nicht, dass er eine hat.«
    »Kapiert«, sagte Shaun. Man muss seine Daten immer sichern und so weit wie möglich verteilen. Zu viele Journalisten haben diese Grundregel schon vergessen, und manche haben sich niemals wieder davon erholt, welche Story ihnen durch die Lappen gegangen ist. Wenn uns diese Sache entglitt, war der Verlust unserer Glaubwürdigkeit unser geringstes Problem. »Wo noch?«
    »An mehreren Orten. Ich kenne nicht alle. Die Jungs haben ihre eigenen Sicherungskopien gemacht.«
    »Gut.«
    Rick hatte unser kaum hörbares Gespräch kommentarlos mitverfolgt. Als wir aufhörten zu reden, hob er die Brauen, worauf ich den Kopf schüttelte. Er nahm die Zurückweisung freundlich auf, nippte an seinem »Champagner« und ließ den Blick weiter über die Menge schweifen. Sein Hauptinteresse schien einer ganz bestimmten Gruppe zu gelten. Einige davon waren Politiker, während ich andere aus dem Wahlkampfteam kannte. Ich schaute zu Rick, der mit dem Kopf auf Tate deutete. Alles klar. Das waren Leute, von denen er vermutete, dass ihre Loyalitäten unserem Gouverneur galten. Bei dem es sich zufälligerweise um den Mann handelte, der höchstwahrscheinlich den Tod vieler Unschuldiger zu verantworten hatte, sowie die Korruption und den Mord an einer der Unseren.
    Keine dieser Personen war nah genug, um unsere Unterhaltung mitzuhören, es sei denn, jemand von ihnen hatte ein Abhörgerät in der Nähe des Senators platziert. Wenn ich es riskieren wollte, dann jetzt. »Ich geh da jetzt rein«, murmelte ich Shaun zu und fing an, mir einen Weg durch die Menge auf Senator Ryman zu bahnen.
    Eins musste man den Händeschüttlern lassen: Sie gaben nicht so einfach ihren Boden preis, nicht mal, als ich mich recht grob zwischen sie drängte. Eine Dame, die meine Großmutter

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