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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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»Georgette Meissonier, richtig?«
    »Absolut«, sagte Buffy und nahm ihre Hand. »Sie können mich Buffy nennen. Wie alle andern auch.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen«, antwortete Emily und ließ ihre Hand los, um sich Shaun und mir zuzuwenden. »Dann müsst ihr wohl die Masons sein. Shaun und Georgia, stimmt’s?«
    »Volltreffer«, sagte Shaun und salutierte vor ihr. Irgendwie gelang es ihm, die Geste nicht aussehen zu lassen, als wollte er sich über sie lustig machen. Ich habe noch nie kapiert, wie er das anstellt.
    Ich trat vor und hielt ihr meine Hand hin. »George ist in Ordnung, oder Georgia. Wie es Ihnen besser passt, Mrs Ryman.«
    »Nennt mich Emily«, sagte sie. Ihr Händedruck war kühl, und ihr kurzer Blick auf meine Sonnenbrille wirkte verständnisvoll. »Ist das Licht zu hell? Das sind alles matte Birnen, aber ich kann das Fenster noch ein bisschen dimmen, wenn nötig.«
    »Nein danke.« Mit gehobenen Brauen musterte ich ihr Gesicht genauer. Ihre Augen waren nicht dunkel, wie ich zuerst angenommen hatte. Was ich für tiefbraune Iriden gehalten hatte, waren in Wirklichkeit ihre Pupillen, die so sehr geweitet waren, dass das natürliche, verwaschene Haselnussbraun ihrer Augen zu einem dünnen Ring geschrumpft war. »Müssten Sie nicht wissen, wenn das Licht ein Problem ist?«
    Sie lächelte ironisch. »Meine Augen sind nicht mehr so empfindlich wie früher. Ich war ein früher Fall, und als man rausgefunden hat, was mit mir los ist, hatte ich bereits Nervenschäden davongetragen. Sagst du mir, wenn dir das Licht zu hell ist?«
    Ich nickte. »Aber sicher.«
    »Wunderbar. Macht es euch gemütlich, ihr drei. Das Mittagessen ist in ein paar Minuten fertig. Es gibt Fischtacos mit Mango-Salsa und Virgin-Mimosas.« Sie zeigte mit dem Finger auf den Senator und fügte scherzhaft hinzu: »Und ich möchte kein Gemecker von dir hören, mein Herr. Wir werden diese netten Reporter nicht unter den Tisch trinken, bevor wir überhaupt angefangen haben.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Ma’am«, sagte Shaun. »Einige von uns vertragen durchaus was.«
    »Und einige von uns nicht«, sagte ich trocken. Buffy wiegt fünfzig Kilo, und zwar wenn sie klitschnass ist. Das eine Mal, dass wir mit ihr etwas trinken gegangen sind, ist sie auf einen Tisch geklettert und hat die Hälfte der Dialoge aus Nacht der lebenden Toten zitiert, bevor Shaun und ich sie wieder runterziehen konnten. »Danke, Mrs … Emily.«
    Sie lächelte wohlwollend. »Das hast du dir gut gemerkt. Setzt euch hin, allesamt, während ich mich um den Rest kümmere. Peter, du bist auch gemeint.«
    »Ja, Schatz.« Der Senator küsste sie auf die Wange und setzte sich dann an den Esstisch. Wir drei folgten ihm gehorsam in einer unordentlichen Reihe. Ich widersetze mich Senatoren und allen Herren der Welt, wenn es um mein Recht geht, die Wahrheit zu erfahren, aber nichts läge mir ferner, als einer Frau in ihrer Küche zu widersprechen.
    Zu beobachten, wer sich wo hinsetzte, war in rein soziologischer Hinsicht interessant. Shaun setzte sich mit dem Rücken zur Wand, sodass er den bestmöglichen Überblick über den Raum hatte. Er wirkt vielleicht wie ein Trottel, aber er ist der Achtsamste von uns allen. Als Irwin lernt man zwangsläufig, wie man sich alle Fluchtwege offenhält. Wenn die Zombies sich jemals wieder massenhaft zusammenrotten, wird er vorbereitet sein. Und filmen.
    Buffy setzte sich am nächsten ans Licht, wo die Kameras zwischen ihrem Schmuck die besten Zufallstreffer landen würden. Ihre tragbaren Geräte beruhen auf den Prinzipien, die während des großen Wireless-Booms vor dem Erwachen entwickelt wurden: Sie senden ununterbrochen Daten an den Server, die Buffy dann später, wenn es ihr gerade passt, bearbeiten kann. Ich habe mal versucht, rauszufinden, wie viele Sender sie tatsächlich am Leib trägt, aber letztlich habe ich aufgegeben und mich sinnvolleren Dingen zugewandt, wie zum Beispiel der Beantwortung von Shauns Fanpost. Jede Woche kriegt er mehr Heiratsanträge, als ihm lieb ist, und er überlässt es mir, mich um sie zu kümmern.
    Der Senator wählte den Platz am nächsten bei der Küche und seiner Frau, womit für mich praktischerweise der Stuhl übrig blieb, der am weitesten im Schatten stand. Also war er ein Familientyp und hatte begriffen, dass Rücksichtnahme eine Tugend war. Sehr schön. Ich setzte mich und fragte: »Versorgen Sie all Ihre Reporter mit selbstgekochten Mahlzeiten?«
    »Nur die umstrittenen«, antwortete er in

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