Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
Vom Netzwerk:
mitgehen?«, fragte Buffy. Die Anwesenden schauten erneut zu ihr, und sie ließ ihr gewinnendstes Lächeln aufblitzen. »Ich habe ein ziemlich gutes Auge dafür, warum Feldausrüstung plötzlich beschließt, durchzubrennen. Vielleicht kann ich mit einer zweiten Meinung dienen.«
    Und vielleicht konnte sie uns ein bisschen Videomaterial für einen Hintergrundbericht verschaffen. Ich nickte und merkte, dass der Senator die Bewegung gesehen hatte. Er nickte ebenfalls. »Danke, dass Sie sich freiwillig melden, Ms Meissonier. Ich bin mir sicher, dass das Team Sie gerne mitnimmt.«
    »Ich rufe dann an«, sagte Buffy, sprang vom Tisch und folgte Chuck und den Leibwächtern zur Tür hinaus.
    »Da geht sie hin«, brummte Shaun.
    »Neidisch?«, fragte ich.
    »Technikgeeks, die herauszufinden versuchen, warum ein Kreischer kaputt ist? Also bitte. Neidisch werde ich, wenn sie zurückkommt und erzählt, dass es da Tote zum Spielen gegeben hat.«
    »Klar.« Er war neidisch. Ich verschränkte die Arme und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf den Senator.
    Offenbar war er nicht gerade in Bestform. Er saß vornübergebeugt und hielt die Hände fest vor sich auf den Tisch gestemmt, und man sah ihm an, dass er nicht mal ansatzweise so viel Schlaf gekriegt hatte wie Shaun und ich. Sein Haar war ungekämmt, sein Hemd zerknittert und sein Kragenknopf offen. Er wirkte wie ein Mann, der eine böse Überraschung erlebt hatte und sich nun, nach kurzem Überlegen, anschickte, loszuziehen und dieser Überraschung in den Hintern zu treten.
    »Also, was auch immer die Katastrophe der letzten Nacht ausgelöst hat, dies sind die Fakten: Wir haben unmittelbar vor den ersten Vorwahlen vier gute Männer und drei potenzielle Unterstützer verloren. Das ist kein gutes Signal an die Bevölkerung. So etwas vermittelt nicht: ›Wählt Ryman, er wird euch beschützen.‹ Wenn überhaupt, vermittelt es: ›Wählt Ryman, wenn ihr gefressen werden wollt.‹ Das ist nicht unsere Botschaft, und ich bin nicht bereit, zuzulassen, dass es zu unserer Botschaft wird, auch wenn das zweifellos der Dreh ist, den meine Gegner der Sache geben werden. Wie sieht unser Plan aus?« Er schaute sich mit finsterer Miene um. »Nun?«
    »Sir, die Blogger … «
    »Werden dieser Unterredung beiwohnen. Wenn wir versuchen, die Sache zu vertuschen, werden sie sehr viel weniger wohlwollend darüber berichten, sobald sie das Ganze ans Licht gebracht haben. Also, können wir dann zur Sache kommen?«
    Das schien das Stichwort zu sein, auf das die Anwesenden gewartet hatten. Die darauffolgenden vierzig Minuten rauschten in einem Sturm von Argumenten und Gegenargumenten vorbei, wobei die Berater des Senators die Feinheiten der Pressearbeit diskutierten, während seine Sicherheitsleute sich gegen alle Versuche verwahrten, ihre Arbeit bei der Kampagne als »lax« oder »unzureichend« zu bewerten. Shaun und ich saßen da und hörten zu. Wir waren als Beobachter und nicht als Teilnehmer hier, und als die Debatte erst mal Fahrt aufnahm, schienen die meisten unsere Anwesenheit völlig zu vergessen. Ein Lager war der Meinung, dass man die Berichterstattung über die Attacke minimieren und einfach wie üblich zu erhöhter Wachsamkeit aufrufen sollte, um anschließend weiterzumachen wie gehabt. Das andere Lager vertrat die Haltung, dass man einem Zwischenfall dieser Größenordnung nur mit absoluter Offenheit begegnen konnte, wenn man sich nicht für seine politischen Gegner angreifbar machen wollte. Beide Lager mussten zugeben, dass ihre Standpunkte von den Berichten gefärbt waren, die am Abend zuvor auf unserer Website erschienen waren, obwohl keiner sich bewusst zu sein schien, wie viele Zugriffe es auf sie gegeben hatte. Ich entschied mich dagegen, sie aufzuklären. Es kann erstaunlich unterhaltsam sein, politische Vorgänge zu beobachten, ohne in sie einzugreifen.
    Einer der Berater des Senators setzte gerade zu einer Tirade über die Übel der modernen Medien an, als mein Ohrstecker piepte. Ich stand auf und ging ans andere Ende des Zimmers, bevor ich ranging. »Hier Georgia.«
    »Georgia, hier ist Buffy. Kannst du mich auf Lautsprecher schalten?«
    Ich hielt inne. Ihre Stimme klang gepresst. Mehr noch, sie klang unverhohlen nervös. Nicht verängstigt, was bedeutete, dass sie wahrscheinlich nicht von Zombies oder Bloggerrivalen bedrängt wurde, aber nervös. »Klar, Buffy. Gib mir eine Sekunde.« Ich ging zurück an den Tisch und griff über zwei streitende Stabsmitarbeiter hinweg nach

Weitere Kostenlose Bücher