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Feenfuchs und Feuerkuss

Feenfuchs und Feuerkuss

Titel: Feenfuchs und Feuerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lariane Westermann
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auseinander
gesetzt habe. Ganz im Gegensatz zu dir.“ So schnell ließ Jeska sich nicht
unterkriegen.
    „Quatsch,
du ziehst nur wieder deine Show ab, wie immer.“
    Bevor
sich ein handfester Streit entwickeln konnte und Worte gesagt wurden, die man
nicht mehr zurücknehmen konnte, ging Luisa dazwischen: „Komm schon, Mollymaus.
Ich übe mit dir nochmal den Korbleger beim Warmmachen. Dann klappt es auch
bestimmt später beim Notengeben.“
    Molly
nickte und schien sich wieder beruhigt zu haben. Sie blickte Jeska zerknirscht
an. „Tut mir leid. Ich hab es nicht so gemeint.“
    „Schon
vergessen“, winkte Jeska ab. „Ich werde dich wie eine waschechte Cheerleaderin
anfeuern, wenn du später dran bist.“ Sie grinste wie die Darstellerin in einer
Zahnpastawerbung.
    Während
die drei durch den engen Gang Richtung Turnhalle liefen, rief Jeska die ganze
Zeit enthusiastisch: „Molly vor, noch ein Tor!“ und führte wilde Kung-Fu
Bewegungen aus.
    „Jess,
kann es sein, dass du da irgendwas durcheinander gebracht hast?“, lachte Luisa.
    Herr Schmidtchen wird bestimmt einen
Anfall bekommen , dachte sie. Aber
auf jeden Fall werden wir was zu lachen haben.

      Als Luisa wieder daheim in ihrem Zimmer stand,
war sie froh, dass Sam ihr einen Vorsprung gegeben hatte und etwas später kam.
Die Unordnung war ihr vorher gar nicht aufgefallen, aber jetzt stachen ihr
plötzlich die herumliegenden Klamotten, benutzten Teller, Gläser und Tassen und
ihre ausgebreitete CD-Sammlung ins Auge. Pech, dass die Putzfrau erst am
Donnerstag kam.
    Hastig
räumte sie auf. Bei den CDs stolperte sie über ein altes Supertramp -Album, das ihrem Vater gehörte. Sie liebte diese Platte
und als The logical Song aus den
Boxen ertönte, fühlte Luisa sich plötzlich in die Vergangenheit zurückversetzt.
In eine Zeit, in der Ansgar Frost noch da gewesen war. Als er noch nicht der
Umweltaktivist von heute gewesen war und noch an der Seite ihrer Mutter
gestanden und seine Tochter durch das Leben begleitet hatte…
    Plötzlich
klingelte es. Luisa war einen Blick auf ihre Uhr.
    „Oh,
nein!“ Das musste Sam sein. Supertramp hatte sie die Zeit vergessen lassen. Sie bugsierte so viele Kleidungsstücke wie
möglich in ihren Schrank, griff sich einen Großteil des Geschirrs und eilte die
Treppe hinunter.
    Mit dem
Ellbogen öffnete sie die Haustür.
    Sam.
    Sie
lächelte.
    „Da bin
ich“, sagte er. „Soll ich dir was abnehmen?“
    „Nein,
geht schon. Ich räume das eben in die Spülmaschine ein. Du kannst ruhig schon
hoch gehen. Mein Zimmer ist am Ende des Flurs rechts.“
    Sam
nickte. „Da, wo Breakfast in America läuft?“
    Luisa
bejahte, dann wurde ihr bewusst, dass er das Album sofort erkannt hatte. „Du
hast aber ein gutes Gehör.“
    Er
lächelte schüchtern. „ Supertramp gehört einfach zu meinem Leben dazu.“
    Luisa
hob die Augenbrauen. „Sind das Briten?“
    Sam
lachte, antwortete nicht und lief die Treppe hinauf.
    Das muss ich wohl dann googlen ,
dachte Luisa und verspürte einen leichten Groll auf ihr eigenes Mundwerk, da es
mal wieder eine Geschmacksprobe ihrer schlechten Allgemeinbildung gegeben
hatte.
    Als sie
auf ihr Zimmer zulief, war ihr ganz mulmig zumute. Sam darin zu wissen, machte
sie ganz flatterig. Er stand mit dem Rücken zu ihr. Die Händen in den Hüften
und auf ihre Fotowand blickend. Bilder, die Ansgar Frost auf seinen abenteuerlichen
Forschungsreisen gemacht hatte. Wunderschöne Schwarz-Weiß-Fotografien von
Delfinen, Wolkenformationen und exotischen Küsten.
    „Wer
hat das gemacht?“, fragte Sam, als er sie bemerkte. Er zeigte auf ein Foto, das
eine wundervolle, silbern schimmernde Riesenmuschel zeigte.
    „Mein
Vater. Auf Madagaskar.“
    „Gute
Aufnahme“, sagte Sam. „Warst du mit?“
    Luisa
lachte. „Auf Madagaskar?“
    „Ja.“
Sam drehte sich zu ihr um und sah sie interessiert an.
    „Nein“,
sagte Luisa und schüttelte den Kopf. „Mein Vater setzt sich für die Rettung der
Meere ein. Das hat nichts mit Ferien zu tun, was er auf Madagaskar gemacht hat.
Er ist, seitdem ich zwölf bin, fast nur weg. Er ist eher im Urlaub, wenn er
hier ist.“
    Sam
zeigte sich beeindruckt. „Das ist bewundernswert.“
    „Ja.
Finde ich auch. Aber ich wäre glücklicher, wenn mein Vater hier wäre. Er war
immer Zuhause. Mama war arbeiten und er war Zuhause. Dann entschied er sich zu mehr Engagement , wie er immer sagt.“
    „Muss
für deine Mutter auch schwer sein“, sagte Sam.
    Luisa
stutzte. Dann nickte sie langsam und

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