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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
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hätte jeder nach Belieben eindringen können. Sie musste etwas falsch verstanden haben. Frustriert klopfte Dhalia sich auf die Stirn. Das Einhorn hatte sie hierher geführt, an diese Quelle. So kurz nachdem ihre Mutter sie gerufen hatte. Das musste eine Bedeutung haben. Vielleicht hatte sie das Tier geschickt, um ihrer Tochter den Weg zu weisen. Immerhin hatte es sie schon einmal auf den richtigen Weg geführt. Lag der Eingang zum Feenreich etwa hier, an diesem Ort? Wie sollte sie ihn nur finden?
Dhalia dachte angestrengt nach. Man musste die vier Elemente zusammenbringen, um das Tor zu öffnen. Das hatte sie getan und den Schlüssel erschaffen. Sie hatte alle vier magischen Elemente gefunden - und sie wieder verloren. Sie hatte sie nicht mehr.
Das Einhorn scharrte ungeduldig mit den Hufen, als ärgerte es sich über ihre Begriffsstutzigkeit.
Die junge Frau zuckte entschuldigend mit den Schultern. Das konnte sie jetzt auch nicht ändern.
Das Einhorn scharrte erneut, kräftiger dieses Mal, und trat etwas los, das Dhalia schmerzhaft am Schienbein traf. Irritiert bückte sie sich danach. Es war ein Stein, an dem noch ein Rest Erde klebte. Erde! Ihre Mutter hatte ihr gesagt, alles, was sie brauchte, wäre da, in ihr oder um sie herum. Sie musste den Weg nur erkennen. Erde war allgegenwärtig, wo auch immer sie hinging. Und Luft! Luft war ebenfalls immer da. Direkt vor ihr lag Wasser. Doch Feuer, woher sollte sie jetzt Feuer nehmen? Sollte sie etwa eine Fackel anzünden, würde das reichen? Das konnte sie sich nicht vorstellen. Sie hatte oft genug am Lagerfeuer an einem Bach gesessen, das allein konnte noch nicht die Lösung sein. Dennoch, einen Versuch war es wert. Sie griff an ihren Gürtel und stellte enttäuscht fest, dass sie nichts dabei hatte, um Feuer machen zu können. Sie überlegte kurz, ob sie schnell zum Lager laufen sollte, doch sie befürchtete, dass sie den Weg zurück nicht wieder finden würde.
Plötzlich fiel Dhalia die warme Quelle wieder ein. Das Wasser trug die Wärme des Feuers bereits in sich. Sollte es wirklich so einfach sein? Hätte sie das Feenreich bereits vor Monaten betreten können?
Den Stein fest in ihrer Hand gedrückt machte Dhalia einen Schritt nach vorn ins warme Wasser und dachte mit aller Kraft: Zeig mir den Weg ins Feenreich. Ich will das Reich meiner Ahnen betreten. Den zweiten Satz fügte sie vorsichtshalber hinzu, es konnte nicht schaden, auf ihre Herkunft hinzuweisen. Einen Augenblick lang geschah gar nichts. Und der Gedanke, wie albern sie jetzt aussehen musste, schoss ihr unwillkürlich durch den Kopf. Doch sie vergaß all ihre Zweifel, als die Luft vor ihr plötzlich zu wabern begann, als würde sie direkt vor einer riesigen Seifenblase stehen. Vorsichtig streckte Dhalia ihre Hand danach aus. Ihre Finger glitten mühelos durch, kamen auf der anderen Seite jedoch nicht wieder zum Vorschein. Mit einem Stoßgebet an die Guten Geister schritt die junge Frau mutig hindurch.

Sie fand sich in einer großen dunklen Halle wieder. Rechts und links von ihr ragten in einer endlosen Reihe gewaltige Säulen in die Höhe, so hoch, dass ihre Spitzen sich irgendwo in der Dunkelheit über ihrem Kopf verloren. Unsicher setzte Dhalia sich in Bewegung. Ihre Schritte hallten laut auf dem Steinfußboden. Von diesem Lärm selbst erschrocken, blieb sie stehen. Verwirrt blickte sie sich um. So kalt, dunkel und verlassen hatte sie sich das Reich der Feen nicht vorgestellt.
Plötzlich tauchte am Ende des Säulenganges ein leichter Lichtschimmer auf, als hätte jemand eine Laterne angezündet. Neugierig sah Dhalia zu, wie das Licht näher kam. Sie erwartete eine Gestalt zu sehen, die eine Lampe in der Hand hielt. Als der Lichtschein sie beinah erreicht hatte, erkannte sie jedoch ihren Irrtum. Sie sah sehr wohl eine Frauengestalt auf sich zuschweben, doch diese selbst war es, die den bläulichen Schimmer verbreitete, eine andere Lichtquelle war nicht vonnöten.
Aufgeregt lief Dhalia einige Schritte vor und blieb dann abrupt stehen, unsicher, wie sie sich verhalten sollte. Denn sie hatte die Frau aus ihren Träumen erkannt - ihre Mutter, die sie glücklich anlächelte.
"Willkommen, willkommen zu Hause, mein Kind." Die Stimme war melodisch und warm und sie umhüllte Dhalia wie ein schützender Mantel. Ihre Mutter streckte die Hand nach ihrer Wange aus. Doch obwohl die Finger sie berührt haben mussten, konnte Dhalia die Berührung nicht fühlen. Da war nichts, außer einem leichten Prickeln auf ihrer

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