Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
Vom Netzwerk:
über unser eigenes, über dein Wohl gestellt."
Dhalia nickte. Sie hatten sie gegen das Menschenkind getauscht, um es zu beschützen. "Und dann habt ihr sie ihm überlassen. Obwohl ihr mich für sie aufgegeben habt!"
"Wir haben dich niemals aufgegeben! Und wir hatten sie ihm nicht kampflos überlassen." Die Stimme wurde schwächer. "Wir hatten gedacht, wir würden unserem Volk die Rettung bringen, und hatten ihm stattdessen den Todesstoß versetzt. Wir hatten einen großen Fehler begangen, einen fatalen Fehler. Dennoch bist du unsere Tochter und wirst es immer bleiben." Die Erscheinung wurde blasser und auf einmal sprach sie sehr schnell. "Meine Kraft schwindet. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Komm zu mir und du wirst alles verstehen."
"Aber wie? Wo bist du?"
"Öffne dich dem alten Wissen, das ein Teil von dir ist. Kämpfe nicht dagegen an und du wirst den Weg in unsere Welt, den Weg nach Hause finden."
"Aber der Schlüssel ist fort, ich habe ihn nicht mehr, es ist alles fort!"
"Der Schlüssel?" Aus dem verblassenden Gesicht schauten die Augen ihrer Mutter sie verwirrt an. "Es gibt keinen Schlüssel. Alles, was du brauchst, ist in dir und um dich herum. Du musst dem Weg nur folgen."
Diese Worte klangen noch nach, als die blonde Gestalt schon verschwunden war, sich in weißen Nebelschwaden aufgelöst hatte. Ratlos und allein blieb Dhalia zurück und hielt sich die Hand an ihre Wange, an der sie noch den sanften Abschiedskuss ihrer Mutter spüren konnte.

Sie öffnete die Augen. Über sich konnte sie durch die kahlen Äste den grauen Himmel erkennen. "Chris?"
Ihre Stimme war schwach und heiser, doch sie entging ihm nicht. Sofort war er bei ihr, legte ihr seine Hand auf die Stirn und lächelte erleichtert - das Fieber war endlich gesunken. "Hallo, du", sagte er grinsend und streichelte mit seinen Fingern über ihre Wange.
Sie legte ihre Hand darauf und erwiderte seinen Gruß. Eine Zeitlang sahen sie sich nur an, sonnten sich in der Freude ihres Wiedersehens. Dann senkte sie ihren Blick. "Chris", fing sie zögernd an. "Ich muss dir etwas sagen." Sie stockte und er hielt den Atem an. Gleich würde es kommen. "Ich hätte es dir schon viel früher sagen sollen ... Aber zuerst habe ich es selbst nicht mal gewusst ... Und dann, später, hatte ich Angst, es dir zu sagen, weil ich doch weiß, wie viel du durch sie hattest erdulden müssen. Ich hätte es nicht ertragen können, wenn du von mir mit dem gleichen Hass gesprochen hättest wie vom Rest meines Volkes." Es war komisch, das auszusprechen, als wäre es jetzt erst real geworden, weil sie es laut gesagt hatte. Dhalia verstummte. Chris öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie legte ihm ihre Finger auf die Lippen und schüttelte traurig den Kopf. "Nein, hör mir zu. Ich bin eine von ihnen, Chris. Ich bin eine Fee. Ich wurde als Baby gegen ein echtes Menschenkind ausgetauscht. Gegen ein ganz besonderes Mädchen, das eines Tages die Macht haben sollte, den Herrscher zu vernichten. Meine Eltern, meine Feeneltern, meine ich, wollten das Mädchen beschützen und haben im Tausch mich zurückgelassen. Vermutlich, damit der Raub nicht auffällt." Ihre Stimme zitterte und sie biss sich auf die Lippe, um die aufwallenden Tränen zurückzuhalten.
"Einfach so?" fragte Chris fassungslos.
Dhalia nickte. "Anscheinend haben sie unsere Familie dem
    größeren Wohl
geopfert."
Mitfühlend sah Chris sie an. "Wie lange weißt du das schon?"
Sie zuckte mit den Achseln. "Einiges davon schon eine ganze Weile. Einiges erst seit kurzem." Sie atmete tief durch und lachte hysterisch auf. "Weißt du, ich bin in dem Glauben erzogen worden, ich wäre dieses besondere Kind, das Mädchen aus der Prophezeiung. Und jeden Tag habe ich mich gefragt, ob ich mich würdig erweisen würde ... Wie es aussieht, hätte ich mir die Grübeleien auch sparen können."
"Du meinst, deine Zieheltern wussten von der ganzen Geschichte?"
"Oh nein! Sie kannten die Prophezeiung, doch sie haben natürlich nichts von dem Tausch gewusst. Und als ich es endlich herausgefunden habe, bin ich aufgebrochen, um dieses Mädchen zu suchen. Ich hoffte, dass mir die Feen helfen könnten, sie zu finden." Sie lächelte ihn freudlos an und konnte ihre bitteren Tränen nicht länger zurückhalten. "Also habe ich das ganze Reich durchquert, war bei den Wasserfeen gefangen, wurde von einem Wesen aus reinem Feuer fast verbrannt, und das die ganze Zeit auf der Flucht vor den Dunkelfeen. Und ich habe dich belogen. Und alles nur, um einen Weg in

Weitere Kostenlose Bücher