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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
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er die Stelle über ihr passiert hatte, und sprang hoch. Es fühlte sich komisch an, auf einmal zu fliegen, doch es funktionierte und das war alles, was zählte.
Sie hatte sich von unten den ersten Mauervorsprung ausgesucht, hinter dem sie sich vor den Blicken des Wachmanns verstecken konnte. Ihr eigentliches Ziel lag jedoch weiter. Hoch über ihr, fast in der Mitte der gewaltigen Burg, ragte der Turm auf, in dem der Herrscher sie empfangen hatte, aus dem sie herausgestürzt war. Dort wollte sie in den Palast einsteigen, um so nah wie möglich an den Herrscher und seine Tochter heranzukommen.
Sie passte den richtigen Moment ab und flog eine Etappe weiter, zu einem großen steinernen Wasserspeier, hinter dem sie sich verstecken konnte. Dhalia brauchte noch drei weitere Zwischenstopps, bis sie den Turm endlich ereichte. Das Fenster, das sie bei ihrer Flucht zerbrochen hatte, war wieder repariert worden. Doch zum Glück stand ein anderes einen Spalt offen. Sie würde die Scheibe nicht einschlagen müssen, um in den Palast zu gelangen.
Der Turm war nun fast zum Greifen nah. Plötzlich zögerte Dhalia. Würde sie dort drin direkt auf den Herrscher und die Prinzessin stoßen? Wäre es nicht besser, wenn sie versuchte, die junge Frau allein anzutreffen? Sicherlich würde der Herrscher ihr keine Gelegenheit dazu geben, die Prophezeite auf ihre Seite zu ziehen.
Vergeblich versuchte Dhalia, von ihrem Versteck aus durch die bunten Fenster einen Blick in das Innere des Turms zu erhaschen. Die Sonne, die sich in den letzten Wochen immer so verdeckt gehalten hatte, schien jetzt aus voller Kraft und spiegelte sich blendend in den vielen Fenstern des Palastes.
Dhalia atmete tief durch und wappnete sich. Es half nichts, sie musste los. Vorher holte sie jedoch dem Rat ihrer Mutter folgend die rote Perle aus dem samtenen Kästchen und öffnete sie. Einen Augenblick lang durchströmte sie ein Gefühl von Stärke und Zuversicht, dann war alles vorüber. Sie hoffte sehr, dass der Zauber seine Wirkung nicht mit der Zeit verloren hatte.
Da musste sie wohl ihrer Mutter vertrauen, entschied sie mit einem mentalen Achselzucken, da sich ihr eine andere Alternative ohnehin nicht bot. Entschieden stieß Dhalia sich von dem Wandvorsprung ab und flog zu dem geöffneten Fenster hinauf. Erleichtert erkannte sie, dass der dahinter liegende Raum menschenleer war. Sie öffnete das Fenster und huschte schnell hinein.
Neugierig sah sie sich in dem gewaltigen, halbrunden Zimmer um. Als sie sich der Innenwand näherte, hörte sie gedämpfte, jedoch eindeutig aufgebrachte Stimmen. Anscheinend befand sich hinter der Wand ein weiteres Zimmer, in dem sich gerade jemand heftig stritt. Sie konnte die Worte kaum verstehen, doch sie meinte eine männliche und eine weibliche Stimme zu hören.
Der Herrscher und seine Tochter! fuhr es ihr aufgeregt durch den Sinn. Bestimmt stritten sie, weil die Prinzessin sich seinem Willen nicht mehr beugen wollte. Vielleicht war sogar sein Benehmen Dhalia gegenüber der Auslöser dafür gewesen.
Vorsichtig ging die junge Frau zur Tür und lugte in den Flur hinaus. Es war niemand zu sehen. Eine zweite Tür war da, nur wenige Schritte entfernt, die vermutlich in den Nebenraum führte. Ohne noch mehr Zeit zu verlieren, schlich Dhalia sich hinaus und legte ihr Ohr an die verschlossene Tür.

"Lebardien muss vernichtet werden!" rief die Prinzessin wütend aus. "Schick die restlichen Dunkelfeen dorthin, Vater!"
"Das Land ist am Ende, zerstört. Soll ich dort etwa über eine Wüste herrschen?" erwiderte er nicht minder aufgebracht.
"Sie sind noch nicht gebrochen!" presste sie finster hervor. "Sie müssen für ihren Widerstand büßen. Schick die Feen dorthin."
"Wir haben nicht mehr genug Feen, Rowena. Wenn wir sie aus anderen Teilen abziehen, kann es dort zu Unruhen kommen."
"Dann müssen wir eben mehr züchten!"
"Sie weigern sich aber. Sie sind kein seelenloses Vieh! Es ist sehr schwer, sie zu lenken. Eines Tages wirst du das schon noch selbst merken."
"Dennoch müssen wir sie zwingen. Für meine Ziele brauche ich eine große Armee."
"Deine Ziele?!" Seine Stimme überschlug sich fast vor Unglauben und Ärger. "Hier sage ich, was geschehen soll! Noch bin ich der Herrscher!"
"Für mein Verständnis bist du das schon viel zu lange", entgegnete sie plötzlich eiskalt.
"Was soll das heißen?"
"Ich finde, du solltest nun zurücktreten,
    Vater
."
"Niemals!"
"Willst du dich mir etwa in den Weg stellen?" Ihre Stimme klang drohend.
Gespannt

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