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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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bei dieser unverhofften Geste, in der Angst, sie durch irgendeine Regung wieder zu vertreiben. Doch so schön die Berührung gewesen war, so schnell war sie auch schon vorbei, da Dhalia ihre Schultern spannte und aufstand. "Morgen sehen wir dann weiter", sagte sie mehr zu sich als zu ihm. "Gute Nacht, Chris."
In der Hoffnung auf einen schnellen, erlösenden Schlaf legte sie sich hin. Doch kaum hatte sie ihre Augen geschlossen, als auch schon die Bilder aus dem Buch wieder in ihrem Kopf abliefen, als hätten sie sich in die Innenseite ihrer Augenlider eingebrannt. Trotz ihrer Erschöpfung wollte ihr Verstand ihr einfach keine Ruhe gönnen und quälte sie bis in ihre unruhigen Träume hinein mit der immer gleichen Szene am See. Unruhig wälzte Dhalia sich hin und her, bis sie es schließlich nicht länger aushielt. Verärgert sprang sie auf und schnappte sich ihre Decke. Vielleicht würde der frische Wind am Ufer ihr ja gut tun. Mit fast schlafwandlerischer Sicherheit fand sie in völliger Dunkelheit ihren Weg durch das kurze Waldstück, das ihren Lagerplatz vom Ufer des Sees trennte, und ließ sich auf der runden Plattform nieder. Nach und nach fiel die fiebrige Erregung von ihr ab und allmählich ließ sie sich vom Plätschern des Wassers und dem Rauschen der Wasserfälle einlullen.
Als sie die Augen schließlich schloss, träumte sie schon wieder von der Trennung der Feenvölker. Sie sah den Streit vor ihrem inneren Auge ablaufen, erlebte Dels Schmerz und Enttäuschung mit, als der andere Mann sich abwandte und ihre Runde verließ. Wie er musste sie hilflos zusehen, wie auch die Frau sich abwandte und in den See hinein schritt. Doch dieses Mal drehte sie sich noch ein letztes Mal um, bevor sie für immer in den Fluten verschwand. Sie blickte sich um und sah Dhalia - nicht Del - direkt in die Augen. Sie streckte einen Arm einladend nach ihr aus. "Komm mit mir", flüsterte die Frau Dhalia mit einem wissenden Lächeln zu, bevor sie ins Wasser eintauchte.

Dhalia fuhr hoch, als sie plötzlich ihren Namen hörte.
Kurze Zeit später kam Chris atemlos auf sie zu gerannt. "Tu das ja nie wieder!"
"Was denn?" Verwirrt sah sie sich um.
"Na, einfach so in der Nacht zu verschwinden." Vorwurfsvoll, wenn auch erleichtert, sah er sie an. Dann lächelte er schalkhaft. "Wir haben doch eine Vereinbarung, weißt du nicht mehr?"
"Doch. Und ich weiß jetzt auch, wie ich meinen Teil erfüllen kann", berichtete sie stolz. "Wir haben an der falschen Stelle nach dem Eingang gesucht."
"Doch ein anderer See?" warf Chris unsicher ein.
"Nein", winkte Dhalia ab. "Es ist so offensichtlich, wieso sind wir nicht sofort darauf gekommen?"
Chris bedeutete ihr, fortzufahren.
"Der Eingang liegt
    im
See, verstehst du? Unter Wasser", fügte sie erläuternd hinzu.
"Möglich", stimmte Chris ihr zu. "Und wie kommst du jetzt darauf?" Plötzlich musterte er sie misstrauisch. "Du bist doch nicht etwa allein im Dunkeln getaucht?"
"Nein, natürlich nicht." Dhalia konnte nur den Kopf darüber schütteln, dass er ihr anscheinend so wenig Verstand zutraute. "Ist nur so eine Ahnung."
"Und was schlägst du jetzt vor?"
"Du ruderst mich zu der Felswand hinüber und dann tauche ich mal runter."
"Ausgeschlossen." Entschieden schüttelte Chris den Kopf.
Vor Überraschung blieb Dhalia der Mund offen stehen.
"Nein", wiederholte Chris mit Nachdruck, bevor sie ihm widersprechen konnte.
"Und was ist
    dein
Vorschlag?"
"
    Ich
tauche."
Dhalia lachte laut auf. "Das ist alles? Darum geht es hier?"
"Es ist zu gefährlich für dich."
"Ach ja? Und wie gut kannst du tauchen?" Herausfordernd funkelte sie ihn an.
"Ist doch auch nicht viel anders als schwimmen", erwiderte Chris störrisch.
"Du hast es also noch nie gemacht", kommentierte Dhalia trocken. "Ganz im Gegensatz zu mir." Sie tat, als würde sie nachdenken, und nickte schließlich mit dem Kopf. "Unter diesen Umständen hast du natürlich Recht, da ich es schon häufiger getan habe und du noch nie, ist es für mich selbstverständlich viel gefährlicher."
"Ich meine es ernst, Dhalia!" unterbrach Chris aufgebracht ihren Spott.
"Ich auch!" Sie funkelte zurück, doch als sie seinen verschlossenen Gesichtsausdruck sah, änderte sie ihre Taktik. Ihr Ton wurde weicher. "Lass uns doch vernünftig sein, Chris. Der See ist groß genug für uns beide. Da ich mehr Erfahrung habe, fange ich an. Ich mache ein paar Versuche und wenn ich nichts entdecke, darfst du dein Glück versuchen."
"Gut." Schließlich gab Chris widerstrebend nach. "Doch wir

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