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Feenring (German Edition)

Feenring (German Edition)

Titel: Feenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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Erinnerung an Hekate teilte. Dann würde er wissen, warum ich in dem Kornfeld davongelaufen war und welche Linderung, welcher Trost mich ereilt und mein Leben für immer verändert hatte …
    Ein Teil meiner Seele wurde mir entrissen.
    Der Schmerz, der mich erfasste, war tiefer als das Herzeleid, als meine Mutter mich im Stich ließ, ätzender als die Zurückweisung durch Michael bei unserer Trennung und elender als der noch frische Kummer um Xerxadreas Ableben. Die Trauer hüllte mich ein, ich wurde von unkontrollierbaren Weinkrämpfen geschüttelt.
    Ich wollte, dass Johnnys Wunsch in Erfüllung ging.
    Dann riss sich der nächste Seelenteil los. Als er verschwand, vergaß ich, wer ich war.
    Ich fühlte mich leerer denn je. Ich durchlitt tiefstes Leid und äußerste Hoffnungslosigkeit. Vollkommene Mutlosigkeit. Die Hoffnungslosigkeit war so bodenlos, dass das Leben keinen Wert mehr für mich hatte …
    Doch dann wurden die verlorenen Seelenteile durch neue ersetzt wie durch einen lindernden Balsam.
    Die Leere verflog. Die Hoffnungslosigkeit ließ nach. Die Niedergeschlagenheit verging .
    Als Herrin des Vampirs hatte ich entschieden, was Menessos bekam und was ich nahm. Aber als dem Domn Lup gleichgestellt ließ ich Johnny wählen, was er nehmen und geben wollte, und als es vollbracht war, brach ich in ihren starken Armen zusammen.
    * * *
    Ich kam zu mir. Da waren Stimmen, aber nicht nah. Ich lag in tiefem Dunkel. Ich wartete, horchte.
    »… sie werden vom See kommen«, sagte Menessos.
    Der See. Der Tunnel. Hekate. Ich setzte mich auf. Die Stimmen sprachen weiter:
    »Ihr könntet den Sand nutzen. Seine Leute gehen hin, legen sich ab und bedecken sich mit Planen und Sand. Der Letzte überzeugt sich, dass die anderen nicht zu sehen sind.«
    »Was ist, wenn die Feen den Strand heute Nacht beobachten?«
    »Natürlich tun sie das. Wir ja auch.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, sie auf magische Weise ausfindig zu machen?« Ich erkannte Johnnys Stimme.
    »Das müsste vor der Ankunft deiner Leute geschehen. Mit dem Auftauchen der Wære könnte sich die Lage schlagartig ändern, und die Feen könnten auf Magie achten, und wenn etwas passiert, könnten sie sich veranlasst sehen, genauer hinzusehen.«
    Ich erkannte nicht alle Stimmen, wusste aber, dass Menessos und Johnny in der Nähe waren. An der großen, eisenbeschlagenen Tür gegenüber erkannte ich Menessos’ Privatgemach. Also lag ich in seinem Bett.
    Dunkle Seide. Das ganze Bett war mit seinem Zimtgeruch getränkt. Davon gestärkt und innerlich gewärmt, atmete ich wieder und wieder tief ein. Mein.
    Eine Erinnerung schoss mir durch den Kopf. Etwas Neues, Schemenhaftes. Leise, kaum hörbare Musik – gezupfte Saiten, hohles Trommeln, eine Flöte – , die ich nie zuvor gehört hatte, eine murmelnde Männerstimme, eine leise lachende Frau. Ich wollte die Erinnerung festhalten, um den Moment erneut zu durchleben und herauszufinden …
    Da schwang die beschlagene Tür auf. »Du bist wach. Dann komm.« Menessos wies auf den Raum hinter ihm. Der Augenblick war vorbei. Ich stand auf, zog meine Stiefel an und folgte ihm in das Vorderzimmer, wo sich Johnny, Goliath, Sieben und Mark um den Altartisch, den Schauplatz unseres Rituals, versammelt hatten. Johnny erwiderte mein Begrüßungslächeln. Vor meinem geistigen Auge erschien eine neue Erinnerung – ein Heulen tiefster Einsamkeit – , und ich stolperte, fing mich und sah, wie Mark Johnny stützte.
    »Geht’s euch beiden gut?«, erkundigte sich Sieben.
    »Denen geht’s prima«, versicherte Menessos, nahm meinen Arm und begleitete mich den restlichen Weg.
    Sieben war nicht überzeugt und wandte sich direkt an mich: »Was haben Sie gemacht?«
    Sie hatte ihren Willen, dass ich Menessos mehr ehrte als Johnny, ja bereits klargemacht. Nach allem, was sie gesagt hatte, stand eindeutig fest, dass sie meinte, dem Vampir mit ihrem Versagen als Lustrata nicht genügt zu haben. Vielleicht konnte ich sie beruhigen, wenn ich ihr unter vier Augen von der Seelenteilung berichtete.
    »Was meinen Sie?« Ich hoffte, dass ich ungeachtet meiner schamhaft geröteten Wangen unschuldig wirkte.
    »Wir müssen Persephone über unsere neusten Pläne unterrichten«, lenkte Menessos ab.
    »Was wir vorhaben, ist ganz einfach: Wir töten die Feuer- und die Erdfee.« Mark wies auf die auf dem Tisch ausgebreitete Karte. »Hier haben wir Headlands Dunes. Wir sind sicher, dass die Feen vom Eriesee kommen, weil das Wasser ihren Allergien weniger zusetzt als das

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