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Feenring (German Edition)

Feenring (German Edition)

Titel: Feenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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Festland. Sobald sie auftauchen, muss Menessos sie auf sich aufmerksam machen, als wolle er mit ihnen einen Zirkel bilden. Sobald sie abgelenkt sind, wird der Scharfschütze der Wære von diesem Leuchtturm aus – in sicherem Abstand zur Magie – mit Stahlmantelgeschossen die Erdfee erledigen. Die andere Fee erledigt Menessos selbst.«
    »Was tue ich?« Schließlich würde ich Menessos begleiten.
    Mark antwortete: »Uns aus dem Weg gehen.«
    »Moment mal«, wandte ich mich an Menessos. »Sie sind an dich gebunden, und als ich Cerebrosus tötete, hast du das qualvoll zu spüren bekommen. Dasselbe geschah, als Aquula starb. Was, wenn die beiden letzten Feen zur gleichen Zeit sterben?«
    »Es wird wehtun«, sagte er geradeheraus.
    Ich sah ihn verärgert an, und Sieben setzte die gleiche Miene auf. »Kannst du die Feuerfee überhaupt noch übernehmen, wenn der Scharfschütze die Erdfee ausschaltet? Ich schätze, du überlässt es besser mir … « Ich staunte über meine Worte, noch während ich sie aussprach, »… sie zu erledigen. Sonst schadet sie dir noch, wenn der Scharfschütze im falschen Augenblick abdrückt.«
    Das Gewicht der auf mich gerichteten Blicke ließ mein Herz schneller schlagen.
    »Du hast recht«, räumte Menessos ein.
    »Wie willst du gegen die Wirkung der beiden Tode ankämpfen?«, wollte Sieben wissen.
    »Mountain hat sich freiwillig gemeldet. Sein massiver Körper ist nicht so leicht zu verstecken, wir sollten also darauf vorbereitet sein, ihn in der Nähe und in Bereitschaft zu wissen, wenn ich mich nähren muss.«
    Alle nickten. Ich fügte hinzu: »Ja, gut, aber in diesem Kampf geht es ausschließlich darum, dich davon abzuhalten, die Feen je wieder herbeizuzitieren. Kann ja sein, dass ich dich ihnen ausliefern soll, trotzdem werden sie sich vermutlich denken, du würdest deine Beschwörungsmacht einsetzen. Darauf sind sie bestimmt vorbereitet.«
    »Ja, damit rechne ich auch.«
    Mir gefiel nicht, wie gelassen er das aussprach. »Du legst dein Leben in die Hände eines Scharfschützen und hoffst, dass er eine Fee ausschalten kann, bevor die anderen zuschlagen.«
    »Der Schütze ist Kirk«, warf Johnny ein. »Du bist ihm gestern begegnet, er war einer der Türsteher vor dem Dirty Dog .«
    »Etwa der Möchtegern-Meister-Proper?«
    »Nein, der Asiate.«
    »Der drahtige Prahler?«
    Johnny nickte. »Genau der. Er war früher Soldat. Ein Meisterschütze. Er wird sein Ziel nicht verfehlen.«
    »Kannst du dich darauf verlassen, dass er nicht stattdessen auf Menessos schießt?«
    Johnnys gute Laune verpuffte, und er verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust, dennoch fand ich meine Frage durchaus angebracht. »Ja. Er wird wie befohlen schießen.«
    »Wie viele Wære stehen dir zur Verfügung?«
    »Zwanzig.«
    Ich konnte mich beherrschen, nicht herauszuplatzen »Mehr nicht?« und sagte stattdessen nur gleichmütig: »Gut.« Ich rief mir ins Gedächtnis, dass zwanzig Wære etwa so viel galten wie fünfzig oder mehr Menschen. Als Nächstes wandte ich mich an Menessos: »Du bist der Herr der Feen. Dieses Band unterliegt einem gewissen Zwang, oder? Wirst du überhaupt gegen sie vorgehen können?«
    »Es existiert ein gewisser wohltuender Zwang aufseiten der Diener … «
    Ich lachte, doch er fuhr ungerührt fort.
    »… nicht so sehr aufseiten der Herren. Deshalb kann ein Herr auch viel leichter gegen einen Diener vorgehen.«
    »Gut zu wissen«, dachte ich. Laut stellte ich die Frage: »Wie viele Betrachter lässt du aufmarschieren, Menessos?«
    »Fünfundvierzig. Fünfzehn bleiben als Aufpasser hier.«
    Also konnten wir weniger als siebzig Kämpfer in den Krieg schicken. Der damit eher zu einer Schlacht verkümmerte. Der Krieg würde erst beginnen, wenn wir die Schlacht verloren. Siebzig Kämpfer hörte sich wenig an, aber siebzig waren allemal besser als zwei. Genau genommen waren Menessos und ich die Einzigen, die sich dort sehen lassen mussten. »Irgendeine Ahnung, mit wie vielen Feen wir’s zu tun bekommen?«
    »Schätzungsweise vierzig oder fünfzig«, antwortete Menessos. »Vielleicht wollen die adligen Feen aber auch richtig auftrumpfen. Vor allem, wenn sie davon ausgehen, dass wir uns ihren Forderungen beugen. Dann wollen sie sicher möglichst viele ihrer Handlanger dabeihaben.«
    Da er, was Feen anging, die meisten Erfahrungen hatte, regte sich kein Widerspruch gegen seine Überlegungen. Ich würde ihm gewiss nicht widersprechen. »Ich kann nicht glauben, dass wir unsere ganze Hoffnung auf

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