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Feentod

Feentod

Titel: Feentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Breinl
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Freundin und schloss die Augen.
    Â»Du hast die ganze Nacht mit Faris verbracht?«, mischte sich plötzlich Kati ein. Ihre Frage klang lauernd.
    Â»Nein, im Gegensatz zu dir habe ich meine Nacht hier ganz brav und ganz alleine im Zelt verbracht. Und vorher habe ich mit Faris und Staff am Lagerfeuer gehockt.«
    Â»Staff?«
    Â»Das ist ein Typ, der hier auf dem Festival arbeitet. Faris hat mich dann bis zum Zelt gebracht.«
    Alina pfiff durch die Zähne und schaute Noraya durchdringend an. »Ich sag’s ja immer, stille Wasser sind tief.«
    Â»Ausgerechnet mit dem angesagtesten Typen vom Festival kommst du zusammen. Was lief denn noch so zwischen euch?«
    Â»Ach was«, wehrte Noraya genervt ab. Sie konnte nicht fassen, dass Alina sich scheinbar mehr dafür interessierte, wie nahe sie und Faris sich an diesem Abend gekommen waren, als für Faris’ Unfall und die Konsequenzen, die das für sie haben konnte. Sie kroch ins Zelt und begann, hastig ihre Sachen zu packen.
    Â»Was tust du denn da? Du wirst dir doch jetzt nicht im Ernst dieses Wochenende entgehen lassen?«
    Â»Und ob«, stieß Noraya hervor. »Mir ist die Feierlaune gründlich vergangen.«
    Â»Mir auch«, stimmte Kati ihr zu und zwängte sich neben sie ins Zelt. So viel Unterstützung hatte Noraya von dem fremden Mädchen nicht erwartet. Fasziniert beobachtete sie, wie auch Kati begann, ihre Sachen zu packen, während Alina draußen vor sich hin schimpfte.
    Â»Ich dachte, ihr helft mir jetzt noch einmal bei der Suche nach meinem Handy?«
    Â»Tut mir leid, Alina. Aber da musst du dich wohl an Hagen wenden.«
    Â»Das kann sie gerne tun«, tönte plötzlich eine tiefe, aber nicht unsympathische Männerstimme neben dem Zelt.
    Â»Hagen!« Alina sprang auf und flog dem Ankömmling förmlich in die Arme. Neugierig sah Noraya aus dem Zelt. Bekam aber nur zwei trendige Sneakers und den Saum einer dunkelblauen Jeans zu sehen.
    Â»Kommt doch mal aus diesem stickigen Zelt raus, Mädels.« Etwas widerwillig folgte Noraya Alinas Aufforderung und zog sich nach draußen. »Du bist also die Sängerin mit der oberkrassen Stimme.« Hagen schaute sie erwartungsvoll an. Ganz altmodisch streckte er Noraya die Hand zur Begrüßung entgegen.
    Â»Wer behauptet denn so was?«, lachte Noraya und ergriff seine Hand. Obwohl sie selbst von Natur aus fest zupackte, fühlte sich sein Händedruck an wie ein Schraubstock.
    Â»Alina behauptet das jedenfalls. Ich habe leider noch nicht das Vergnügen gehabt, dich singen zu hören. Wie heißt deine Band?«
    Â»Engelhauch«, antwortete Alina für sie und kuschelte sich an Hagens Schulter. »Suchen wir jetzt mein Handy«, bettelte sie mit piepsiger Stimme und drückte ihm ihre Lippen auf den Mund. Ohne den Blick von Noraya zu nehmen, erwiderte Hagen den Kuss. Noraya, die das irgendwie unpassend fand, wandte sich ab, während Kati die beiden ganz unverfroren von oben bis unten musterte.
    Â»Kennen wir uns nicht von irgendwoher?«, fragte sie mit heiserer Stimme.
    Hagen löste sich von Alina und betrachtete Kati eindringlich. »Kann schon sein. Ich bin schlecht darin, mir Gesichter zu merken.«
    Â»Ich nicht«, entgegnete Kati trocken, griff nach ihrem Rucksack und wandte sich wortlos ab.
    Â»Könntest dich ruhig noch verabschieden«, rief ihr Alina hinterher, doch Kati würdigte sie keines Blickes mehr. »Liebespärchen soll man sich selbst überlassen.«
    Â»Ist die immer so schräg drauf?«, kommentierte Hagen Katis Abgang. Doch Alina wiegelte ab.
    Â»Die kriegt sich schon wieder ein. Lass uns lieber nach meinem Handy suchen.«
    Noraya verzichtete darauf mitzukommen. Sie war wirklich nicht in der richtigen Stimmung, um sich mit zwei Turteltauben durch ein paar dunkle Gänge zu quetschen. Unschlüssig blieb sie zurück. Auch wenn sie nichts sehnlicher wollte, als möglichst schnell von hier zu verschwinden, brachte sie es nicht übers Herz, Alina ganz alleine mit dem Zelt zu lassen. Also setzte sie sich unter die Kastanie, steckte sich die Ohrstöpsel rein und hörte ein bisschen Musik.
    Noraya musste weggedöst sein. Als sie die Augen aufschlug, hockte Vale ihr gegenüber und pustete sie sanft an. »Kommst du mit mir und Mara zur großen Bühne?« Er lächelte.
    Â»Schön, euch zu sehen.« Noraya war überglücklich über den Besuch der beiden

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