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Feentod

Feentod

Titel: Feentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Breinl
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ihn ganz nah zu sich und küsste ihn auf den Mund. »Weißt du es schon? Das mit Hagen«, fragte er leise.
    Â»Ja, Mama hat es mir gesagt.«
    Â»Ich bin immer noch total geschockt.«
    Â»Und Alina? Kann es sein, dass sie dabei war? Hatte die was damit zu tun?« Noraya konnte sich nur vage daran erinnern, Alinas Gesicht gesehen zu haben, als der Notarzt sie versorgte.
    Â»Wie es aussieht, wusste sie von nichts. Er scheint sie benutzt zu haben.«
    Â»Oh Gott«, stöhnte Noraya. »Das muss schrecklich für Alina sein. Hast du sie gesprochen?«
    Staff nickte. »Kurz bevor wir dich gefunden haben.« Dann erzählte er Noraya, was draußen auf der Zitadelle geschehen war.
    Â»Aber wieso seid ihr überhaupt dorthin gekommen, die Polizisten, Alina und du?«
    Â»Faris«, sagte Staff und seine Augen leuchteten. »Er ist aufgewacht. Und als er wieder sprechen konnte, hat er gesagt, wer ihn gestoßen hat.«
    Â»Hagen war es!«, rief Noraya und sah sofort wieder sein Gesicht vor sich. Sie konnte seine Aggression fühlen, hörte seine Beichte. Die Erinnerung ließ sie erschauern – ihre Angst war immer noch da. Staff nahm sie in den Arm und hielt sie fest. Um sie zu beruhigen, berichtete er ihr weiter von Faris.
    Â»Und er konnte ganz normal sprechen?«
    Â»Na ja. Bisschen heiser war er schon. Der Beatmungsschlauch hat ja zwischen seinen Stimmbändern geklemmt. Aber ihm geht es täglich besser.«
    Â»Das ist die beste Nachricht des Tages!«, freute sich Noraya und wieder einmal wurden ihre Augen feucht.
    Es klopfte und die Tür öffnete sich. Staff sprang augenblicklich auf.
    Â»Bleib doch sitzen.« Frau Al Ibi lächelte ihn freundlich an. »Ich wollte nur mal schauen, wie es Noraya geht.« Sie hatte ganz verquollene Augen.
    Â»Ich wollte mir eh einen Kaffee holen«, sagte Staff und verschwand.
    Â»Gustav ist sehr nett.« Norayas Mutter nahm sich einen Stuhl und setzte sich ans Bett. Noraya lächelte.
    Â»Und wo sind die anderen zwei?«
    Â»Helia schläft heute bei einer Freundin. Und wo dein Vater ist, das kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich bei Achmed.«
    Â»Es tut mir so leid!« Noraya musste gegen einen dicken Klos in ihrem Hals ansprechen.
    Â»Dir muss gar nichts leidtun. Mir tut es leid. Wenn ich nur daran denke, was du alles durchgestanden hast.« Sie machte eine kurze Pause. »Ich weiß auch nicht, wie ich reagiert hätte, wenn du mir alles erzählt hättest. Und das finde ich besonders schrecklich. Ich habe Eliah viel zu wenig widersprochen!« Sie wischte sich mit der Hand über die Augen. Noraya sagte nichts. Irgendwie wusste und fühlte sie, dass Mama eine Entscheidung getroffen hatte.
    Â»Nächste Woche habe ich einen Termin bei einem Anwalt. Um mich zu informieren, wie ich mich verhalten soll, falls dein Vater wirklich auf die Idee kommt, dich und Helia nach Tunesien zu verfrachten.«
    Â»Willst du dich scheiden lassen?«
    Â»Wenn er seine Einstellung nicht ändert, dann ja.« Die Worte ihrer Mutter standen im Raum und Noraya ließ sie verklingen. Sie konnte nichts sagen. Stattdessen nahm sie Mamas Hand und drückte sie fest, als stummes Zeichen der Verbundenheit.
    Â»Jared kommt übrigens nächstes Wochenende.«

31.
    D arf ich vorstellen. Das ist mein Lieblingsbruder Jared.« Noraya strahlte über das ganze Gesicht, während Staff und Jared sich die Hand gaben. Staff überragte ihren großen Bruder um einen halben Kopf.
    Â»Vale hat mir erzählt, dass du tontechnisch fit bist«, gab Jared das Stichwort und schon waren die zwei in ein angeregtes Gespräch über Mikrofone, Mischpulte und Technik vertieft. Noraya musste grinsen und goss sich einen Schluck Holunderblütenbowle ein.
    Seit vier Tagen war sie wieder zu Hause und Mama hatte kurzerhand beschlossen, an diesem Wochenende ein kleines Gartenfest zu veranstalten. Neben Staff waren auch Alina und ihre Eltern, alle Mitglieder von Engelhauch, Tarek mit seinen Eltern, eine Freundin von Helia, Mamas beste Freundin Anja, Korinna Hartmann und Kommissar Blume eingeladen. Auch an Kati hatte Noraya eine Einladungs-Mail geschickt, aber die hatte ein Treffen in großer Runde abgelehnt. Nach ihrer letzten Begegnung überraschte Noraya das nicht sonderlich. Dennoch hatte sie ihr angeboten, sich einmal zu dritt, nur mit Alina und ihr zu treffen und über alles, was geschehen war, zu

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