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Feentod

Feentod

Titel: Feentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Breinl
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Festival gab es einen Vorfall. Nur damals war ihr noch nicht klar, dass die Nachricht für sie bestimmt war.«
    Â»Bitte ganz langsam und von vorne. Seit wann und wie wird Noraya Al Ibi belästigt. Und von wem?«
    Â»Wer es ist, das wissen wir nicht«, gab Staff bereitwillig Auskunft. »Aber er könnte es gewesen sein, der Faris gestoßen hat. Denn er führt sich auf, als ob Noraya sein Eigentum wäre.« Staff redete schnell. Noch während er sprach, schienen sich die Puzzelteile in seinem Kopf zu einem Bild zu vervollständigen.
    Herr Blume unterbrach ihn nicht. Er hörte aufmerksam zu und machte sich Notizen. Erst als Staff geendet hatte, fragte er nach: »Und Sie? Haben Sie auch schon Erlebnisse gehabt, die Ihnen zeigten, dass der Stalker es nicht duldet, wenn jemand anderes sich mit Noraya trifft?«
    Perplex sah Staff den Kommissar an. Darüber hatte er sich offensichtlich noch keine Gedanken gemacht.
    Â»Denken Sie nach. Gab es eine Situation, in der Sie bedroht wurden?«
    Staff überlegte. »Dieser Sportwagen. Nach dem letzten Konzert hat mich ein grüner Sportwagen ziemlich rücksichtslos überholt und ist dann ganz knapp vor mir eingeschert. Ich hätte meine Karre beinahe in den Graben gelenkt.«
    Â»Ist der vorher schon länger hinter Ihnen gewesen?«
    Â»Kann schon sein.«
    Â»Aber das Kennzeichen haben Sie sich nicht gemerkt?«
    Â»Leider nicht. Wir waren alle geschockt.«
    Â»Wer wir?«
    Â»Noraya, Anton – das ist der Keyboarder von Engelhauch - und ich.«
    Kommissar Blume nickte. »Dann werde ich mich jetzt mal mit diesem Anton in Verbindung setzen. Haben Sie vielleicht seine Nummer?«
    Staff musste passen. Aber er wusste Antons Nachnamen und kannte die Straße, in der er wohnte. Für Kommissar Blume war es ein Leichtes, die Nummer zu ermitteln. Er erreichte Anton sofort.

29.
    D er Gang war wieder in totale Finsternis gehüllt, aber Noraya wurde nicht langsamer. Eine Hand nach vorne gestreckt, rannte sie in die schwarze Leere. Jeder Schritt, der sie weiter von Hagen wegbrachte, war wie eine Erlösung. Irgendwann musste ein scharfer Knick kommen, das wusste sie. Als er kam, war sie dennoch überrascht. Mit der unverletzten Schulter rammte sie gegen die Wand, aber ihr Tempo verringerte sie nicht. Das Ziel war nicht mehr weit. Noraya starrte angestrengt in die Dunkelheit. Ob sie schon das Ende des Gangs erkennen konnte? Beim zweiten Knick, den der Gang machte, hielt sie die Luft an, um ihr lautes Keuchen zu stoppen, und wagte eine Drehung zurück.
    Waren da Schritte? Sie konnte nichts wahrnehmen. Vor und hinter ihr die gleiche Dunkelheit und Stille. Damit hat er überhaupt nicht gerechnet, sprach sie sich Mut zu und hoffte so sehr, dass sie irgendwen da draußen auf sich aufmerksam machen konnte. Ja, jetzt war es etwas heller im Gang. Da vorne musste die Tür kommen!
    Noraya stürmte weiter und plötzlich tauchte, wie eine Fata Morgana, eine Gestalt vor ihr auf. Hagen verstellte ihr den Weg. Noraya erschrak so sehr, dass sie sich verschluckte und einen fürchterlichen Hustenanfall bekam. Mit wenigen Schritten war Hagen bei ihr und hielt ihr brutal den Mund zu.
    Â»Kennen Sie einen Hagen Mittelreich?«, der Kommissar hatte sein Telefonat mit Anton beendet.
    Â»Hagen? So heißt der Freund von Alina.«
    Â»Anton sagt, dass ihm an dem Abend, an dem Sie ihn nach Hause gebracht haben, dieser Hagen noch einmal begegnet ist. Und jetzt hat er herausgefunden, dass Herr Mittelreich seit ein paar Wochen einen grünen Sportwagen fährt. Der wohnt nämlich bei Anton in der Straße.«
    Â»Anton glaubt, dass Hagen derjenige war, der uns geschnitten hat?«
    Staff erhielt keine Antwort. Stattdessen bedankte sich Herr Blume bei ihm für die Hilfe und verließ dann im Laufschritt das Krankenhaus. Das Handy hatte er dabei schon wieder an seinem Ohr. Staff schaute sich unschlüssig um. Nachdem er noch einmal vergebens versucht hatte, Noraya zu erreichen, beschloss er, zur Zitadelle zu fahren.
    Unbarmherzig hielt Hagen ihr den Mund zu. Noraya hatte das Gefühl zu ersticken. Mühsam schnaufte sie durch die Nase, während sie versuchte, den Hustenreiz zu unterdrücken.
    Â»Das würd dir so passen. Wir sind noch nicht fertig«, raunte Hagen ihr ins Ohr und schob sie vor sich her, wieder tief in den dunklen Gang hinein. Erst als sie hinter dem Knick verschwunden waren, stoppte er.
    Â»Da

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