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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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die Wildelfen? Euch etwa auch?«
    Toot nickte und legte die Beine auf Sternensprungs Bauch, der ein überraschend tiefes Rülpsen ausstieß. »Nicht alle machen das Spiel der Höfe mit. Wir kümmern uns gewöhnlich um unsere eigenen Angelegenheiten und achten kaum auf sie. Aber wenn ein Krieg droht, dann werden die Wildelfen zur einen oder anderen Seite gerufen.«
    »Wer entscheidet, wohin ihr geht?«
    Toot zuckte mit den Achseln. »Die freundlichen Wildelfen gehen meist zur Warmen Königin und die bösen zur Kalten. Ich glaube, das hat mit dem zu tun, was man sonst eben so macht.«
    »Hm. Habt ihr eher warme oder kalte Dinge getan?«
    Toot gab ein perlendes Lachen von sich. »Wie soll ich mich an das alles erinnern?« Er tätschelte seinen Bauch und stand wieder auf. Neugierig sah er sich um. »Hast du da eine Pizzaschachtel, Harry?«
    Ich hob die Schachtel und öffnete sie, um ihm den Rest der Pizza zu zeigen. Wie aus einem Munde machten die Elfen »Oooh«, drängten sich am Rand des Kreises und drückten sich die kleinen Nasen platt. Fasziniert und gierig starrten sie die Pizza an.
    »Du hast uns in den letzten Jahren wirklich viel Pizza gegeben.« Toot schluckte schwer. Er konnte den Blick nicht von der Schachtel wenden.
    »Und ihr habt mir geholfen, wann immer ich Hilfe brauchte«, erwiderte ich. »Das war ein gerechter Handel.«
    »Nur gerecht?«, rief Toot aufgebracht. »Das… das… das ist Pizza!«
    »Ich brauche wieder eure Hilfe«, sagte ich, »und ich brauche Informationen.«
    »Und zu bezahlst mit Pizza?«, fragte Toot hoffnungsfroh. »Ja«, bestätigte ich.
    »Juhuu!«, rief er und sauste aufgeregt in einer Spirale nach oben. Die anderen Elfen folgten ihm, bis ein schwindelerregendes Durcheinander von Farben entstand.
    »Gib uns die Pizza!«, rief Toot.
    »Pizza, Pizza, Pizza«, kreischten die anderen Elfen. »Zuerst«, wandte ich ein, »will ich die Antworten auf einige Fragen haben.«
    »Ja, schon gut, schon gut«, kreischte Toot. »Nun frag schon.«
    »Ich muss mit der Winterlady reden«, sagte ich. »Wo kann ich sie finden?«
    Toot raufte sich die lavendelfarbenen Haare. »Mehr musst du nicht wissen? Sie ist unter der Stadt. Dort, wo die Geschäfte und die Gehwege im Untergrund sind.«
    Ich runzelte die Stirn. »In den Fußgängertunneln?«
    »Ja, ja, ja. Hinten, wo die Sterblichen es nicht sehen können, da ist der Zugang zur Unterstadt. Die Kalte Lady ist in die Unterstadt gekommen. Ihr Hof ist dort.«
    »Was?«, stotterte ich. »Seit wann denn?«
    Toot flog ein paar ungeduldige Schleifen. »Seit dem letzten Herbst.«
    Ich kratzte mich am Kopf. Im Grunde war es gar nicht so abwegig. Im letzten Herbst hatten eine rachsüchtige Vampirin und ihre Verbündeten alle möglichen übernatürlichen Katastrophen heraufbeschworen und an der Grenze zwischen der realen Welt und dem Niemalsland, dem Reich der Geister, für Unruhe gesorgt. Kurz danach hatte der Krieg zwischen den Magiern und den Vampiren begonnen.
    Diese Ereignisse hatten vermutlich die Aufmerksamkeit vieler Wesen erregt.
    Ich schüttelte den Kopf. »Und die Sommerlady? Ist sie auch in der Stadt?«
    Toot stemmte die Hände in die Hüften. »Na klar. Wenn der Winter hierherkam, dann musste doch auch der Sommer kommen, oder?«
    »Offensichtlich.« Ich fühlte mich leicht beschränkt. Da hatte ich wohl einiges übersehen. »Wo kann ich sie finden?«
    »Sie ist auf einem dieser großen Häuser.« Ich seufzte. »Toot, wir sind in Chicago. Hier gibt es viele große Häuser.«
    Der Elf blinzelte mich an, runzelte einen Augenblick die Stirn und strahlte. »Es ist das Haus neben der Pizzeria.«
    Meine Kopfschmerzen nahmen zu. »Ich sag dir was. Wie wäre es, wenn du mich hinführst?«
    Toot schob das winzige Kinn vor und sah mich finster an. »Und dadurch verpasse ich die Pizza? Kommt nicht in Frage.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. »Dann gib mir jemand anders, der mich führen kann. Du musst doch jemanden kennen.«
    Toot schnitt eine Grimasse und zupfte sich am Ohrläppchen. Es half seiner Erinnerung nicht, denn er musste mit einem Fuß über seine andere Wade reiben und geschlagene zehn Sekunden im Kreis fliegen, ehe er sich wieder zu mir umdrehen konnte. Seine Aura wurde deutlich heller. »Aha«, summte er. »Ja! Ich kann dir einen Führer geben.« Er zeigte mit dem Finger auf mich. »Aber nur, wenn das die letzte Frage war. Pizza, Pizza, Pizza!«
    »Zuerst den Führer«, beharrte ich. »Dann gibt es Pizza.«
    Toot schüttelte die Arme und Beine,

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