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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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entfernten sich die Elfen wie ein Schwarm schmerbäuchiger Kometen und verschwanden.
    Elidee flatterte von meiner Nase herunter und flitzte in entgegengesetzter Richtung die Gasse entlang. Ich folgte ihr.
    »Harry? Rechnest du mit Schwierigkeiten?« Es klang beinahe erwartungsvoll.
    Seufzend rieb ich mir über die Stirn.
    Eindeutig, ich bekam Kopfschmerzen. Es würde eine lange Nacht werden.

14. Kapitel
     
     
     
    Elidee führte Billy und mich durch Gassen, über eine Feuerleiter auf ein Gebäude, auf der anderen Seite wieder hinunter und über ein mit Schrott übersätes Grundstück bis zum Pedway. In der stickigen, schwülen Luft mussten wir mehr als eine halbe Stunde hinter der winzigen Elfe herklettern. Ich wünschte mir, ich hätte Toot-toot um einen Führer gebeten, der Landkarten lesen und uns mit dem Auto zum Ziel lotsen konnte.
    Im Vergleich zu den übrigen Anlagen sind die Fußgängertunnel relativ neu. Sie sind ein wahres Labyrinth, wenn man sich nicht auskennt – lange Gänge mit Deckenlampen in gleichmäßigen Abständen, eintönige, saubere Wände voller Werbeplakate, Kreuzungen mit schlichten und nicht immer hilfreichen Wegweisern. Die Tunnel werden nach Geschäftsschluss abgesperrt und öffnen erst wieder um sechs Uhr am nächsten Morgen.
    Elidee führte uns jedoch zu einem Rohbau an der Ecke Randolph Street und Wabash Avenue. Vor einer Wartungstür, die tatsächlich unverschlossen war, flatterte sie herum. Dann führte sie uns durch eine ähnliche Tür in einen abgedunkelten Bereich des Pedway, der aussah, als wäre er noch im Bau, der aber nicht mehr in Betrieb war, seit das Gebäude darüber leer stand.
    Es war stockfinster, deshalb nahm ich die Halskette mit dem silbernen Drudenfuß ab, hielt ihn hoch und schickte etwas Willenskraft hinein. Der fünfzackige Stern ist schon seit Jahrhunderten ein Symbol für die Magie, denn er repräsentiert die vier Elemente und die Macht des Geistes, die im Kreis des Willens gebunden sind – eine uralte Kraft unter der Kontrolle der menschlichen Gedanken. Als ich mich konzentrierte, erstrahlte der Drudenfuß in einem sanften blauen Licht und beleuchtete den stillen Tunnel gut genug, damit wir uns orientieren konnten. Die kleine Elfe schwebte vor uns im Tunnel entlang, und wir folgten ihr, ohne zu sprechen. An der Kreuzung mit einem der Haupttunnel des Pedway bogen wir in einen anderen Seitengang ab und erreichten eine Sackgasse, die mit einem verrosteten Metallgitter versperrt war. Auf dem Gitter hing ein Schild: LEBENSGEFAHR ZUTRITT VERBOTEN. Das Tor war jedoch nicht verschlossen, also wir gingen weiter. Hier war die Luftfeuchtigkeit höher, und es roch nach Schimmel. Dies war offensichtlich kein Teil des öffentlichen Pedway.
    Zwanzig oder dreißig Meter weiter waren die Wände unverkleidet und uneben, hier sammelten sich trotz meines Magierlichts dichte, schwere Schatten.
    Elidee schwebte in eine besonders dunkle Ecke und flog in kleinen Kreisen vor der Mauer herum.
    »Gut«, sagte ich. »Dies dürfte der Eingang sein.«
    »Was für ein Eingang? Wohin wollen wir überhaupt?«, fragte Billy misstrauisch. »Wohin führt der Eingang?«
    »In die Unterstadt.« Ich ließ die Hände über die Mauer gleiten. Einem beiläufigen Beobachter mochte dies wie nackter, unverputzter Beton erscheinen, aber wenn ich leicht drückte, spürte ich eine kleine Unregelmäßigkeit. Das war kein massiver Stein. »Es muss hier irgendwo eine Geheimtür und eine Art Hebel geben.«
    »Was heißt eigentlich ›Unterstadt‹? Davon habe ich noch nie gehört.«
    »Ich habe schätzungsweise fünf oder sechs Jahre in Chicago gearbeitet, ehe ich das erste Mal davon hörte«, erwiderte ich. »Du musst dazu etwas über die Geschichte der Stadt wissen. Darüber, wie die Dinge hier früher gelaufen sind.«
    Billy verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich höre.«
    »Chicago steht auf einem Sumpf«, erklärte ich, während ich weiter mit den Fingern tastete, um die Tür zu öffnen. »Wir sind hier praktisch auf gleicher Höhe mit dem Lake Michigan. Als die Stadt errichtet wurde, versank sie gleich wieder im Schlamm. Ich meine, sie sackte jedes Jahr ein Stück ab. Damals haben sie auf die Straßen ein Gitterwerk aus Holz gebaut und dann eine neue Straße einfach darüber gelegt. Sie haben von Anfang an eingeplant, dass die Straße wieder versinken würde. Häuser haben sie auf die gleiche Weise errichtet. Der Haupteingang kam in den ersten Stock, das nannte man einen ›Chicago-Eingang‹,

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