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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Lischka
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Kopiergeschwindigkeit drosseln.
    Die Geschwindigkeit hängt auch davon ab, wo auf der Festplatte die Daten liegen (je weiter außen, umso schneller können die Daten gelesen werden) und wie stark die einzelnen Daten über die Platte verstreut sind. Außerdem kann die Übertragungsgeschwindigkeit während des Kopierens variieren, gerade bei Downloads aus dem Internet: Sobald einige andere Anwender ebenfalls beginnen, Daten zu kopieren, kann es hier zu plötzlichen Einbrüchen der Geschwindigkeit kommen. Betriebssystemexperte Vahldiek: »Eine korrekte Vorhersage ist ohne Weiteres nicht möglich, denn bei jedem Kopiervorgang unterscheiden sich die Rahmenbedingungen. Das Prognosesystem muss den Kopiervorgang ständig überwachen, um ständig neue Schätzungen abzugeben - was eben manchmal zu den seltsamen, sich ständig ändernden Vorhersagen führt.«
    Für eine perfekte Schätzung der Restzeit wäre sehr viel Rechenkraft nötig. Microsoft zieht deshalb dieses Fazit: »Es gilt, auch immer eine Balance zu finden zwischen dem Aufwand, die Zeit korrekt darzustellen, und dem Aufwand, das Ergebnis zu erzielen.
Was hilft es, wenn man 60 Sekunden verbraucht, um festzustellen, dass die Aktion in zehn Sekunden erfolgen kann.«
    Allerdings ließe sich die Laune der Anwender auch ohne absolut exakte Prognose erheblich verbessern. Fachjournalist Vahldiek: »Aufgrund der Schwierigkeiten für eine perfekte Schätzung der Restzeit ist es sicher zielführender, nicht das technische, sondern das psychologische Problem anzugehen.« Genervt ist man ja erst, wenn das Gefühl entsteht, der Computer mache gerade gar nichts oder nicht das, was er eigentlich soll. Wenn der Fortschrittsbalken bei der Windows-Installation ewig bei 90 Prozent steht und man kein Feedback erhält, dass der Rechner gerade arbeitet, ist man frustriert. Wenn wie beim Kopieren von Dateien unter Windows Vista statt einer Zeitangabe die meiste Zeit dort steht ›Restzeit wird berechnet‹, fühlt der Anwender sich nicht ernst genommen.
    Solche nervenden Anzeigen kennt jeder Computeranwender - nur deren Programmierer offenbar nicht. Dem Nutzer das Gefühl zu geben, dass etwas passiert, wenn die Software arbeitet, ist sicher einfacher zu machen als eine perfekte Restzeitschätzung. Aber wenn es ums Kopieren von Dateien geht, scheinen die Programmierer sich selten in die Anwender zu versetzen.
    Ein besonders dämlicher Designfehler tritt bei bislang sämtlichen Windows-Versionen auf: Wenn zum Beispiel 3000 Dateien zu kopieren sind und bei einer davon ein Problem auftritt, stoppt Windows die gesamte Operation und fragt nach. Wer in dem Moment nicht vor dem Monitor sitzt, hat Pech. Der Rechner wartet, bis man wiederkommt. Auch wenn er gerade Datei 1 von 3000 kopiert hat und der Benutzer mal eben einkaufen gegangen ist, weil das ja erfahrungsgemäß länger dauert als die
Restzeitanzeige verspricht. Wenn bei der ersten Datei ein Fehler auftritt, kopiert Windows den Rest partout nicht. Das ist dem IT-Experten Vahldiek unerklärlich: »Besser wäre es, wenn Windows beim Auftreten des Problems zwar nachfragt, zwischenzeitlich aber wenigstens die 2999 anderen Dateien schon mal fertig kopiert.«

    Kopierzeit: Windows verschätzt sich mal wieder - dreieinhalb Stunden soll das Kopieren einer MP3-Datei dauern.
    TIPP:
    Wenn Sie mal wieder Dateien kopieren, bleiben Sie am Rechner sitzen - bei einer schönen Partie Solitär. Einer hiermit aufgestellten Legende nach hat der für den Restzeit-Schätzalgorithmus verantwortliche Microsoft-Programmierer dieses süchtig machende Spiel programmiert, als er einsah, dass falsche Restzeitprognosen die Anwender bis in alle Ewigkeit nerven werden.

Technikärgernis Händetrockner
    Und ewig rauscht der Fingerföhn
    Warm, laut, lahm: Seit fast 80 Jahren pusten Händetrockner nach demselben Bauprinzip - und scheitern oft kläglich. Die Geräte hängen in fast jeder öffentlichen Toilette, trocknen aber selten richtig. Dabei gibt es wirksamere Geräte - die setzen sich aber nur langsam durch.
    An deutschen Raststätten hat fast jeder Autofahrer ein eigenes Handtuch dabei. Manche tragen es um die Hüften, manche auf dem Kopf - man muss nur einmal genau hinschauen: Wenn in den Toiletten einer dieser betagten Handtrockner hängt, die röhrend heiße Luft in den Raum pusten, versuchen ein paar Unverdrossene es tatsächlich, sich damit die Hände zu trocknen.
    Sie stehen ein paar Augenblicke lang vor dem röchelnden Gerät, reiben zunehmend hektisch die

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