Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Lischka
Vom Netzwerk:
einfach!« - und dann den Öffner in einer eben dieser fest verschweißten Verpackungen verschickten. Immerhin stand darauf das Versprechen: »Die letzte Verpackung, mit der Sie sich abmühen werden!«
    Die letzte? Vielleicht.

    TIPP:
    Wenn Ihnen von unbekannten Absendern unerwartet Pakete geliefert werden - Vorsicht! Es könnte eine Blisterverpackung drin sein. Sicherheitsdienste fürchten Anschläge, nachdem Blister-Schulungsvideos aus Terrorcamps aufgetaucht sind. Die perfide Strategie: Ein Urinstinkt zwingt Menschen zum Auspacken vermeintlicher Geschenke und schaltet jedes Nachdenken über mögliche Konsequenzen aus. Das Phänomen tritt Experten zufolge bei Massagebüchern ebenso auf wie bei irgendwelchem Krempel in Schweißverpackungen mit rasiermesserscharf geschliffenen Kanten. Gerüchten zufolge will das Bundesgesundheitsministerium den Einsatz solcher Verpackungen verbieten, eine Ausnahme soll es nur für Zigaretten geben. Die sollen zwangsverschweißt werden.

Technikärgernis Restzeitangabe
    Darum dauern zwei Computer-Minuten eine Stunde
    Schätzen statt Rechnen: Computer behaupten, genau zu wissen, wie lange sie brauchen, um ein Verzeichnis zu kopieren oder ein Betriebssystem zu installieren. Doch die Minutenangaben sind nur grobe Schätzungen - und die liegen zu oft daneben.
    Was macht der Computer denn nun schon wieder? Eine halbe Stunde soll es laut Restzeitanzeige dauern, ein neues Betriebssystem zu installieren, und dann ist diese halbe Stunde nach 70 Minuten noch nicht vorbei.
    Beim Abschätzen ihrer Arbeitszeit sind Computer nicht besonders gut. In einem Hilfeforum fragt zum Beispiel Windows-Vista-Nutzer Bernd, warum er nie eine brauchbare Schätzung von seinem PC erhält: »Wenn ich eine mittelkomplexe Ordnerstruktur - etwa fünf Unterordner und 30 Dateien - kopiere oder verschiebe, zeigt er mir ewig lange an ‚Zeit wird berechnet’, dann steht da ‚3 Tage 5 Stunden’ und dann ist das Kopieren abgeschlossen.«
    Mal zu schnell, mal zu langsam, niemals richtig bei der Zeitschätzung - warum sind Computer da so schlampig?
    Bei einer aufwendigen Installation, etwa der eines neuen Betriebssystems,
tun die Installationsroutinen zwar so, als hätten sie die Restzeit exakt berechnet, aber die Minutenangaben sind nichts anderes als eine mehr oder minder gute Schätzung. Axel Vahldiek vom IT-Fachmagazin c‘t erklärt: »Es werden lediglich die von den Programmierern abgegebenen Schätzungen angezeigt, wie lange einzelne, vorab definierte Teilschritte brauchen.«
    Nur laufen je nach Prozessor, Speicherplatz, Zustand des Dateisystems und vielen anderen Details diese Teilschritte unterschiedlich schnell ab. Vahldiek: »Je nach der Konfiguration von Soft- und Hardware kommt es daher zu abstrusen Angaben, wenn zum Beispiel die ersten 90 Prozent der Installation ratzfatz durchlaufen und für die restlichen zehn dann eine Stunde vergeht.«
    Warum es beim Kopieren von Dateien ähnlich gravierende Fehleinschätzungen gibt, will Apple nicht kommentieren. Microsoft ist da offener. Windows-Anwendern fiel besonders unangenehm auf, dass das neue Windows Vista viel länger zum Kopieren von Dateien brauchte als der Jahre ältere Vorgänger XP. Die Verlangsamung gibt Microsoft zu. Die Erklärung ist verblüffend: XP war nicht schneller, es hat geschummelt. Microsoft erklärt: »Bei Windows XP meldete das System, dass es mit dem Kopieren fertig war, wenn der Explorer die Daten im Hauptspeicher-Cache abgelegt hatte. Bei Vista erst, als die Daten wirklich auf der Festplatte geschrieben waren.«
    Sprich: XP tat so, als sei es fertig, während die Arbeit noch lief. Mit dem Kopieren von Dateien unter Vista gibt es auch noch andere Probleme. Der Algorithmus zur Berechnung der Restzeit ist sehr sensibel, wie Microsoft-Entwickler Mark Russinovich in einem Firmen-Blog beschreibt: »Unter Vista wartet der Explorer
zwölf Sekunden, bevor er die Dauer des Kopiervorgangs schätzt. Der Algorithmus ist sehr anfällig für kurze Schwankungen der Transferrate. Beides verschlimmert die Frustration der Anwender wegen des langsamen Kopierens.«
    Perfekt kann so eine Schätzung allerdings nie sein. Das ist ähnlich wie in der Geschichte von der Karte eines Reichs, die dem Herrscher nie exakt genug war, bis die Karte so groß wie sein Imperium selbst wurde. Da auf einem Computer heute viele Prozesse und Anwendungen parallel laufen, kann immer wieder mal etwas dazwischenfunken, auf der Festplatte Daten lesen oder schreiben und die

Weitere Kostenlose Bücher