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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Super-BiTek-Android. Und zwar ein Xeno-BiTek, sehr viel höher entwickelt als unsere Technologie.«
    »Allmächtiger Herr im Himmel! Schicken Sie mir bitte per Datavis ein vollständiges Bild, ich möchte einige Analyseprogramme darüber laufen lassen.«
    »Selbstverständlich.«
    Dean hatte die Arme des Mannes auf den Rücken gebogen und war im Begriff, ihm Handschellen anzulegen. Es waren ganz gewöhnliche mechanische Handschellen, eine Acht mit einem Schloß in der Mitte. Keine elektronische Sperre, dem Himmel sei Dank. Jenny wartete, bis Dean die roten Bügel verriegelt hatte.
    Dann befahl sie ihrer neuralen Nanonik, die optischen Informationen aus ihrer Retina zu digitalisieren. Per Datavis übertrug sie das Bild an die Botschaft, gefolgt von den Daten ihrer Infrarotsensoren und einem spektrographischen Scan.
    Dean nahm das Energiemagazin aus seinem zerstörten Thermokarabiner und reichte es zusammen mit den Reservemagazinen an Jenny weiter. Dann ging er ein paar Schritte zurück und holte sein Gaußgewehr.
    Sie machten sich auf den Rückweg zur Isakore und schlugen ein schnelles Marschtempo ein. Wills Gaußgewehr war unablässig auf den Kopf des Gefangenen gerichtet. Jenny führte sie rasch in den Dschungel. Sie fühlte sich immer noch ungedeckt und schutzlos auf der Lichtung, die der Feuersturm geschaffen hatte.
    »Jenny!« meldete sich Ralph Hiltch nach kurzer Zeit wieder. »Was hat der Feind gesagt, wie sein Name lauten würde?«
    »Kingsford Garrigan«, antwortete sie.
    »Er lügt. Und Sie sind auch auf dem Holzweg. Er ist kein Xeno-Android. Ich habe ein Suchprogramm durch unsere Datenbänke geschickt. Er ist ein Kolonist aus Aberdale, und sein richtiger Name lautet Gerald Skibbow.«
     
    »Es ist eine feuchte, schwüle Nacht hier in Durringham, wie immer auf dieser armen, rückständigen Welt. Die Hitze schnürt mir die Kehle zu, und ich schwitze, als hätte ich Fieber. Aber im Innern friere ich noch immer; eine Kälte, die jede Zelle meines Herzens umklammert wie eine eisige Faust.« War das zu schwülstig? Und wenn schon, das Studio kann es ja rausschneiden.
    Graeme Nicholson hockte auf schmerzenden Knöcheln geduckt im tiefsten Schatten eines der großen Raumhafenhangars. Es nieselte stark, und sein billiger synthetischer Anzug klebte an seinem schlaffen Leib. Und obwohl es schwül und das Wasser warm war, zitterten die fetten Speckrollen seines Bauches auf die gleiche Art und Weise, wie sie es taten, wenn er lachte.
    Fünfzig Meter entfernt schimmerte ein schwaches gelbliches Licht aus dem Fenster eines Büros im einstöckigen Verwaltungsgebäude des Raumhafens. Es war das einzige Büro, in dem noch Licht brannte; die restlichen Angestellten hatten längst Feierabend gemacht. Graemes Retinaimplantate hatten Mühe, Laton, Marie Skibbow und zwei andere Männer hinter der schmutzigen Glasscheibe auszumachen. Einer der beiden war Emlyn Hermon, der Zweite Offizier der Yaku. Laton und Marie hatten sich im Crashed Dumper mit ihm getroffen. Den zweiten kannte Graeme nicht, doch es war offensichtlich, daß er in irgendeiner Funktion für die Raumhafenverwaltung arbeiten mußte.
    Graeme wünschte nur, er könnte hören, welchen Handel die vier verabredeten. Doch sein aufgerüstetes Gehör besaß lediglich eine Reichweite von fünfzehn Metern im Umkreis – und kein Geld im gesamten Universum würde ihn dazu bringen, noch näher an Laton heranzuschleichen. Fünfzig Meter reichen vollkommen aus, nein danke.
    »Ich bin dem Erzbösewicht von der Stadt bis hierher gefolgt. Nichts von dem, was ich gesehen habe, erweckt in mir auch nur die geringste Hoffnung für die Zukunft. Sein Interesse am Raumhafen von Durringham kann nur bedeuten, daß er im Begriff steht weiterzuziehen. Seine Arbeit auf Lalonde ist beendet. Gewalt und Anarchie regieren außerhalb der Stadt. Der monströse Fluch, den er auf diese Welt herabbeschworen hat, geht weit über meine Vorstellungskraft hinaus, doch jeden Tag erreichen uns neue, schlimmere Nachrichten aus den Gegenden flußaufwärts, und jeden Tag schwinden die Hoffnungen der Bürger mehr. Seine wahre Waffe heißt Furcht, und er scheint nach Belieben über sie zu verfügen.«
    Marie streckte die Hand aus. Darin befand sich ein kleines Objekt, das Graeme als Jupiter-Kreditdisk erkannte. Der Mitarbeiter der Raumhafenbehörde zog das passende Gegenstück hervor.
    »Die Allianz ist gebildet. Sein Plan schreitet ein weiteres Stück voran. Ich kann nicht glauben, daß er etwas anderes als

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