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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Sein Instinkt riet ihm zur Flucht. Jetzt, auf der Stelle – und so schnell wie nur möglich.
    »Also schön«, sagte Joshua. »Wir bleiben bei den anderen. Aber beim ersten – und ich meine wirklich beim ersten, Warlow – Anzeichen, daß die Scheiße in den Ventilator fliegt, verschwinden wir mit vollen zehn g aus dem Orbit. Verpflichtung oder nicht Verpflichtung.«
    »Gott sei dank wenigstens einer, der vernünftig ist«, murmelte Melvyn.
    »Sarha, ich möchte, daß von jetzt an sämtliche Daten der Observationssatelliten ununterbrochen analysiert werden. Falls du irgendwelche anderen schrägen Phänomene in der Atmosphäre entdeckst, möchte ich augenblicklich unterrichtet werden.«
    »Aye, aye, Captain.«
    »Und du, Melvyn, startest ein Programm zur Echtzeitüberwachung der Gravdetektor-Satelliten. Ich beabsichtige nicht, mich auf Informationen von der Gemal zu verlassen, ob wir Besuch erhalten oder nicht.«
    »Verstanden, Joshua«, brummte Melvyn.
    »Dahybi, du hältst die Energieknoten auf maximaler Ladung, bis ich etwas anderes sage. Ich möchte innerhalb dreißig Sekunden springen, wenn es sein muß.«
    »Die Knoten sind nicht dazu geschaffen, so lange in Bereitschaft …«
    »Sie halten fünf Tage in diesem Zustand! Bis dahin ist die Angelegenheit auf die eine oder andere Weise längst erledigt. Außerdem bezahle ich das Geld für Wartung und Reparaturen.«
    Dahybi zuckte in seinen Sicherheitsgurten die Schultern. »Jawohl, Sir.«
    Joshua bemühte sich, seinen Körper ein wenig zu entspannen, doch schließlich gab er auf und befahl seiner neuralen Nanonik, den Muskeltonus zu dämpfen. Als seine Muskeln sich entkrampft hatten, öffnete er erneut einen Kommunikationskanal zur Flotte und machte sich daran, ein Programm zu formulieren, das ihn unverzüglich benachrichtigen würde, wenn eines der Schiffe unerwartet aus dem Netzwerk herausfiel. Das war vielleicht nicht gerade viel, aber es konnte ihnen die entscheidenden Sekunden erkaufen.
    Die atmosphärischen Sonden verloren an Höhe und glitten der roten Wolke entgegen. »Die Systeme funktionieren einwandfrei«, meldete die für die Kontrolle zuständige Technikerin. »Keine Spur von elektronischer Kriegführung, jedenfalls bis jetzt.« Sie steuerte die Sonden bis auf fünf Meter über die Wolke herunter und dann in waagerechte Fluglage. Keine Reaktion von der unbewegten roten Masse. »Luftanalyse negativ«, meldete die Technikerin. »Was auch immer diese Wolke zusammenhält, scheint vollkommen undurchdringlich zu sein. Nichts von dem roten Zeug steigt in die Höhe.«
    »Dann schicken Sie die Sonden hinein«, befahl Terrance Smith.
    Die erste Sonde sank tiefer, während eine Kamera an Bord der zweiten alles aufnahm. Als sie die rote Schicht berührte, spritzte hinter ihr eine Fontäne roten Nebels auf und sank mit zeitlupenartiger Langsamkeit wieder herab wie puderfeiner Staub in geringer Gravitation.
    »Es ist ein Feststoff!« rief Terrance Smith. »Genau wie ich’s mir gedacht habe!«
    »Die Detektoren registrieren nichts, Sir. Keinerlei Partikel. Nichts als Wasserdampf. Die Feuchtigkeit ist stark angestiegen.«
    Die Sonde sank noch tiefer und verschwand außer Sicht der zweiten.
    »Hohe statische Ladungen, die sich entlang dem gesamten Rumpf aufbauen!« meldete die Technikerin. »Ich verliere den Kontakt!«
    Der Datavis-Strom der Sonde löste sich in unverständliche Fetzen auf, dann setzte er ganz aus. Terrance Smith befahl, die zweite Sonde nach unten zu schicken. Sie erfuhren nichts Neues mehr. Fünfundzwanzig Sekunden nach dem Eintauchen in die Wolke brach auch der Kontakt zur zweiten Sonde ab.
    »Statisch aufgeladener Dampf«, sagte Terrance Smith ratlos. »Und das ist alles?«
    Oliver Llewelyn klinkte sich aus dem Datenstrom aus, den der Bordrechner der Genial lieferte. Die Brücke war in schwaches Licht getaucht. Sämtliche Offiziere lagen angeschnallt und mit geschlossenen Augen auf ihren Beschleunigungsliegen, während sie die Annäherung der Flotte koordinierten. »Es erinnert mich an die Ringe von Gasriesen«, sagte der Kommandant. »Winzige geladene Partikel, die allein durch den magnetischen Flux zusammengehalten werden.«
    »Nach den Blackhawks zu urteilen gibt es aber keinen magnetischen Flux außer dem ganz gewöhnlichen planetaren Magnetfeld«, korrigierte ihn Terrance Smith automatisch. »Konnten Sie Anzeichen biologischer Aktivität entdecken?« fragte er die Technikerin an Bord der Cyanea.
    »Nein, Sir«, antwortete sie. »Auch keine

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