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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ganze Flotte. Nur die Lady Macbeth.«
    »Warum denn das?« Doch er redete bereits mit einem Paar davonschwebender Füße.
     
    »Erick? Erick, kannst du mich hören?«
    »Der Zustand seiner Organe ist kritisch. Die Zellen stehen kurz vor dem totalen Kollaps. Deaktiviere um Gottes willen dieses Suspensionsprogramm!«
    »Verstanden und erledigt. Physiologische Daten kommen durch.«
    »Programmier die nanonischen Medipacks so, daß die Unterstützung der Hirntätigkeit oberste Priorität hat. Wir müssen sein Gehirn erhalten. André, wo zur Hölle ist das Plasma? Er hat literweise Blut verloren!«
    »Hier, Madeleine. Erick, du wunderbarer, verrückter Anglo! Du hast sie erwischt, hörst du das? Du hast sie tatsächlich erwischt!«
    »Verbinde den Infusor mit seiner Halsschlagader.«
    »Es war großartig! Nur ein kleiner Hebel, und alle – Badabum! Tot.«
    »Scheiße. Desmond, ein Medipack auf den Stumpf, schnell! Die Epithelmembran ist nicht stark genug. Er verliert überall am Körper Plasma!«
    »Seine Lungen füllen sich ebenfalls. Sie müssen gerissen sein. Hoch mit dem Blutsauerstoff, los! Sein Gehirn zeigt noch immer elektrische Aktivität.«
    »Wirklich? Gott sei Dank!«
    »Erick, versuch nicht, dich per Datavis zu melden. Wir haben dich. Wir lassen dich nicht sterben.«
    »Willst du ihn in Null-Tau legen?«
    »Verdammt, ja! Wir sind Tage von einem vernünftigen Hospital entfernt. Ich möchte ihn nur vorher ein wenig stabilisieren.«
    »Erick, mein lieber Junge, mach dir wegen nichts Sorgen! Für diese Sache werde ich dir den besten, großartigsten Klonkörper von ganz Tranquility kaufen. Ich schwöre es. Ganz gleich, wieviel es kostet.«
    »Halt endlich die Klappe, Kommandant. Sein Schock ist auch so schlimm genug. Erick, ich werde dich wieder betäuben. Keine Angst, alles kommt wieder in Ordnung. Versprochen.«
     
    Die letzte von sechs Aerovettes stellte den Sendebetrieb ein. Reza Malin regelte seine Audiorezeptoren auf volle Leistung und versuchte, das Geräusch des Aufpralls zu orten. Der Lärm des Dschungels erfüllte sein Bewußtsein – Insektenzirpen, das Trillern von Tieren, das Knacken und Rascheln von Blättern – und er filterte sie mit speziellen Programmen aus seiner Wahrnehmung aus. Dann zählte er bis zehn – noch immer kein Geräusch.
    »Jetzt sind wir auf uns selbst gestellt«, sagte er. Die Aerovettes waren in schnellem Schrittempo nach Westen ausgesandt worden, als Ablenkungsmanöver, um den Kundschaftern genug Zeit zu verschaffen, damit sie im Dschungel Deckung suchen konnten. Reza hatte sich ausgerechnet, daß die Invasoren jegliche Elektronik aufspüren konnten; wie Ashly bereits gesagt hatte, wenn sie imstande waren, die unheimlichen Wolkenbänder zu erschaffen, dann konnten sie fast alles andere auch. Allerdings waren sie nicht unüberwindlich; die Tatsache, daß es ihnen gelungen war zu landen, war Beweis genug. Aber sie würden ganz ohne Zweifel eine gewaltige Herausforderung darstellen. Wahrscheinlich die größte Herausforderung, der Reza jemand gegenübergestanden hatte. Und diese Vorstellung gefiel ihm.
    Seine beiden Hunde, Fenton und Ryall, schlichen zweihundert Meter voraus durch das Unterholz und suchten nach Menschen. Bis jetzt hatte der Dschungel verlassen vor ihnen gelegen. Pat Halahans affinitätsgebundener Hyänengeier Octan glitt über den Baumwipfeln dahin. Seine Retinaimplantate würden die leiseste Bewegung unter dem raschelnden Blätterdach erspähen. Die Tiere deckten das Gebiet fast so gut ab wie vorher die Aerovettes.
    Der Trupp folgte einem Danderil-Wildwechsel, der in grob nordöstlicher Richtung verlief und sie näher an das eigentliche Operationsgebiet heranführte, die Quallheim-Bezirke. Sal Young ging vorneweg. Er schob sich fast geräuschlos durch die Schlingpflanzen und das dichte Unterholz. Mit seinem aktivierten Chamäleonanzug sah er aus wie eine Miniaturbrise, die über den Pfad wirbelte. Die anderen sechs folgten ihm rasch (Theo irgendwo oben in den Baumwipfeln), allesamt schwer mit Ausrüstung beladen, selbst Kelly. Reza war angenehm überrascht, als er sah, daß sie mithalten konnte. Falls nicht, würde ein kurzer Maserpuls durch ihr Gehirn die Sache beenden, und das würde Ärger im Team verursachen. Besser so. Er würde auf keinen Fall dulden, daß die Reporterin zu einer Belastung wurde, die sie alle aufhielt. Er fragte sich, ob ihr diese Tatsache bewußt war, und ihren Beinen Flügel verlieh. Wahrscheinlich. Sie war schlau genug, und ihr

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