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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Meter vom Rand der Böschung entfernt, als er sah, wie die einsame Gestalt am Wasser anfing, ihre Stiefel auszuziehen. Das war kein Bestandteil des täglichen Rituals, das Dr. Mzus Leben beherrschte. Er eilte hinter Pauline Webb her, dem weiblichen Lieutenant der KNIS, die den Strand bereits vor ihm erreicht hatte. Sie blieb in dem kleinen Palmenhain am Fuß der Böschung stehen, unentschlossen, ob sie ihre Deckung aufgeben und offen über den Strand spazieren sollte oder nicht.
    »Sieht ganz danach aus, als wollte sie schwimmen gehen«, sagte Samuel.
    Pauline nickte flüchtig. Die KNIS und die Edeniten arbeiteten zumindest bei der Beschattung Mzus bis zu einem gewissen Grad zusammen. »Was denn, so spät am Abend?« fragte sie. »Ganz von allein?«
    »Sie ist eine einsiedlerische Seele, aber ich räume ein, daß sie schon vernünftigere Dinge getan hat.« Samuel dachte an jenen Morgen zurück, als die Neuigkeiten über das Ende der Sanktionen gegen Omuta über die AV-Projektoren in Glover’s Restaurant gekommen waren.
    »Was unternehmen wir?«
    Monica Foulkes, die Agentin der ESA, schloß zu den beiden auf. Sie erhöhte den Vergrößerungsfaktor ihrer Retinaimplantate genau in dem Augenblick, als Dr. Alkad Mzu ihr Sweatshirt über den Kopf zog. »Ich weiß überhaupt nicht, worüber Sie beide sich in die Hosen machen. Niemand mit der Intelligenz einer Dr. Mzu würde Ertrinken als eine Selbstmordmethode in Betracht ziehen. Es dauert viel zu lang.«
    »Vielleicht will sie tatsächlich nur ein wenig schwimmen gehen«, schlug Pauline ohne viel Hoffnung vor. »Der Abend ist warm genug.«
    Samuels Augen waren unablässig auf Alkad Mzu gerichtet. Jetzt, nachdem sie ihre Schuhe und Kleider abgestreift hatte, entleerte sie den Inhalt ihres Rucksacks und ließ ihn achtlos auf den Sand fallen. Es war die lässige Art, die Samuels Verdacht erregte; als spielte nichts mehr eine Rolle. »Irgendwie habe ich meine Zweifel.«
    »Wir werden ganz besonders dämlich aussehen, wenn wir jetzt losrennen, um sie zu retten, wenn sie tatsächlich nur eine Abkühlung sucht«, stänkerte Monica.
    Der Edenit, ein Mann in mittlerem Alter, schürzte amüsiert die Lippen. »Sie meinen also, wir sehen sonst nicht dämlich aus?«
    Sie verzog das Gesicht und ignorierte ihn.
    »Hat irgend jemand vielleicht relevante Befehle für ein derartiges unvorhergesehenes Ereignis?« erkundigte sich Pauline.
    »Falls sie sich ertränken will, dann würde ich sagen, lassen wir sie«, erwiderte Monica. »Zu guter Letzt wäre das Problem damit gelöst. Wir könnten alle zusammenpacken und zurück nach Hause gehen.«
    »Ich habe mir fast gedacht, daß Sie so etwas sagen.«
    »Nun, ich werde jedenfalls nicht hinter ihr her schwimmen, falls sie in Schwierigkeiten gerät.«
    »Das wäre auch gar nicht nötig«, entgegnete Samuel, ohne den Blick von Alkad abzuwenden. »Tranquility verfügt über affinitätsgebundene Delphine. Sie helfen jedem Schwimmer, der seine Kräfte überschätzt hat.«
    »Hurra, verdammt«, sagte Monica. »Also müssen wir uns noch weitere zwanzig Jahre darüber Sorgen machen, mit wem die alte Schachtel redet und was sie erzählt.«
    Alkad erteilte dem Prozessor in ihrem leeren Rucksack einen Datavis-Befehl. Der Verschluß im Boden öffnete sich, und das Komposit rollte sich zusammen und gab das versteckte Fach frei. Sie griff hinein und nahm den programmierten Raumanzug aus Silikon hervor, der dort seit sechsundzwanzig Jahren unbenutzt gewartet hatte.
    – Ione! meldete sich Tranquility drängend. – Hier entwickelt sich ein Problem.
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte Ione zu ihren Gästen bei der Cocktailparty, allesamt Mitglieder des Bankenausschusses von Tranquility, die gekommen waren, um über die Einnahmeverluste des Habitats zu sprechen, welche der massive Rückgang an Schiffsbewegungen unweigerlich nach sich zog. Man mußte etwas unternehmen, um die wilden Ausschläge am Aktienmarkt zu dämpfen, und so hatte Ione gedacht, eine zwanglose Party wäre die beste Methode, das Problem zur Sprache zu bringen. Instinktiv wandte sie sich dem Fenster ihres Appartements zu, hinter dem Schwärme gelber und grüner Fische durch das Licht tanzten, das durch die Öffnung auf den dunklen Sand fiel. – Was ist denn?
    – Dr. Alkad Mzu. Sieh selbst.
    In ihrem Kopf nahm die Szene Gestalt an.
    Samuel runzelte die Stirn, als Alkad Mzu ein unbekanntes Objekt aus ihrem Rucksack zog. Es sah verdammt nach einem Fußball aus, doch mit Flügeln. Selbst seine auf

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