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Fehlfunktion

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Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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den Kampf Aufgerüsteten trat von seinem Kontrakt zurück. Der Kampf gegen Latons Legionen, das Gefühl, auf der richtigen Seite zu stehen, verschaffte dem Unternehmen ein Prestige wie nur wenige andere. Veteranen und abenteuerlustige Anfänger standen weiterhin in langen Schlangen vor den Rekrutierungsoffizieren.
    Dreieinhalb Tage nach seiner Ankunft hatte Terrance Smith alles zusammen, weswegen er nach Tranquility gekommen war. Er lehnte die nur einmal vorgetragene Bitte von Commander Olsen Neale, sich zurückzuhalten und zu warten, bis die Konföderierte Navy ihre Untersuchungen abgeschlossen hatte, mit einem freundlichen Lächeln ab. Durringham braucht unsere Hilfe, und zwar jetzt, entgegnete Terrance Smith gegenüber Neale.
     
    Ione und Joshua spazierten durch eines der gewundenen Täler Tranquilitys. Es war später Nachmittag, und der Tau senkte sich bereits schwer herab und ließ ihre Sandalen feucht werden. Ione trug ein langes weißes Baumwollkleid und eine dazu passende Jacke, ein lockeres Outfit, daß der warmen Haut genügend Luft zum Zirkulieren ließ. Joshua trug nichts außer dunklen, malvenfarbenen Shorts. Er wird schön braun, dachte sie. Bald hat er seine alte Farbe wieder. Sie hatten die meiste Zeit seit seiner Ankunft im Freien verbracht, waren mit Haile schwimmen gewesen, geritten, spazierengegangen und hatten sich lange und häufig geliebt. Joshua schien sehr davon angetan, am Ufer oder mitten in den warmen, gewundenen Bächen, die durch das Habitat mäanderten, Sex mit ihr zu machen.
    Ione blieb an einem langgestreckten Teich stehen, der einen Zu- und einen Abfluß in Form zweier Bäche besaß. Das Ufer war gesäumt von ausgewachsenen Ribkal-Bäumen, deren Äste mit den schmalen, dünnen Blättern bis ins Wasser herabreichten. Die Bäume waren überzogen von kinderfaustgroßen, pinkfarbenen Blüten.
    Goldene und pupurne Fische glitten durch das Wasser. Das ist typisch für Tranquility, dachte Ione. Nomen est Omen. Der See – der gesamte Park – bot Ruhe und Erholung von der Hektik, die im Habitat herrschte, und selbst die Hektik im Habitat bot noch Ruhe und Erholung von dem, was in der restlichen Konföderation los war. Wenn es das war, wonach man sich sehnte.
    Joshua schob sie sanft gegen einen Ribkal-Stamm und küßte ihren Hals, ihre Wangen. Er öffnete das Vorderteil ihrer Weste.
    Die Haare fielen ihr in die Augen; sie hatte sich eine neue, längere Frisur zugelegt. »Geh nicht wieder weg«, sagte sie leise.
    Seine Arme sanken kraftlos herab, und er senkte den Kopf, bis seine Stirn an der ihren ruhte. »Ein ausgezeichneter Zeitpunkt, wirklich.«
    »Bitte, Joshua.«
    »Du hast versprochen, daß du mir keine Szenen machen würdest.«
    »Ich mache keine Szene. Ich weiß, daß ich kein Recht auf dich habe.«
    »Was dann? Es klingt ganz danach.«
    Ihr Kopf fuhr ruckartig hoch, und auf ihren Wangen brannten rote Flecken. »Wenn du es genau wissen willst – ich habe Angst um dich.«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Joshua, du fliegst mitten in ein Kampfgebiet!«
    »Nicht wirklich. Wir fliegen Eskorte für einen Truppentransport, das ist alles. Die Soldaten und Söldner stehen im Feuer, nicht wir.«
    »Aber Smith hat gesagt, daß er die Raumschiffe dazu benutzen möchte, um Bodenangriffe durchzuführen. Außerdem hat er Kombatwespen eingekauft, um Abfangmissionen und Raumschlachten zu ermöglichen. Das ist mitten im Feuer, Joshua. Mitten drin! Verdammter Mist, du stellst dich mit deinem antiken Wrack, das kaum seine Raumtauglichkeitslizenz schafft, gegen einen Mann wie Laton! Und das ganz ohne jeden Grund! Ohne jeden Grund. Du brauchst kein Mayope, und du brauchst auch Vasilkovsky nicht!« Sie hielt ihn flehentlich am Arm. »Du bist reich, Joshua, und du bist glücklich! Komm nicht und sag mir, daß es anders wäre. Ich beobachte dich seit inzwischen drei Jahren, und du hattest niemals soviel Lebensfreude wie hier, wenn du mit deiner Lady Macbeth durch die Galaxis zigeunert bist. Sieh dich doch an, Joshua, was du machst! Papiergeschäfte. Du verdienst soviel Geld, daß du es niemals im Leben ausgeben kannst. Du landest hinter einem Schreibtisch, wenn du so weiter machst, und das ist ganz und gar nicht der Joshua, den ich kenne.«
    »Ein antikes Wrack also, wie?«
    »Das wollte ich nicht …«
    »Wie alt ist Tranquility, Ione? Wenigstens gehört die Lady mir und nicht umgekehrt.«
    »Ich versuche doch nur, dir ein wenig Vernunft einzutrichtern! Joshua, du hast es mit Laton zu tun! Siehst du nicht

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