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Feierlaune - Eine Facebook-Party

Feierlaune - Eine Facebook-Party

Titel: Feierlaune - Eine Facebook-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tondern
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jemand, der sich offenbar auch noch nicht an die plötzliche Stille gewöhnt hatte. » Spinnst du, Mann?«
    Die anderen brauchten ein bisschen länger, bis sie in die Wirklichkeit zurückgefunden hatten.
    » I-ot!«, rief ein Mädchen. Sie schien ziemlich besoffen zu sein.
    » Was soll das denn jetzt?«, fragte ein Junge. » Schalt mal einer wieder ein!«
    Jemand schob Florian beiseite. Als Florian dagegenhielt, gab ihm der andere einen so heftigen Stoß, dass Florian das Gleichgewicht verlor und rückwärtstaumelte. Er stieß irgendetwas um. Klirrend zersprang es auf dem Parkett. Hoffentlich keine von den guten Vasen, dachte er erschrocken.
    Während Florian sich die Stelle an seiner linken Brustseite rieb, wo ihm der Typ den Ellenbogen in die Rippen gerammt hatte, hoffte er, dass sich seine Augen endlich an das Schummerlicht gewöhnen würden.
    Der Typ, der ihn weggestoßen hatte, schien da weniger Probleme zu haben. Mit traumwandlerischer Sicherheit fand er sofort den richtigen Knopf der Anlage. Die Boxen dröhnten wieder los.
    Florian atmete zweimal vorsichtig durch. Gleichzeitig merkte er, dass er Schiss hatte. Wenn nun dieser Schlägertyp gleich wieder auf ihn losging?
    Aber das musste er riskieren. Er tastete an dem CD -Spieler herum und drückte erneut auf den Aus-Knopf.
    Dann machte er kehrt und steuerte auf die Tür zum Vorraum zu.
    » I-ot!«, hörte er die verwaschene Mädchenstimme wieder.
    Ein dumpfer Laut war zu hören.
    » Au«, schrie ein Junge auf. » Ich war das doch gar nicht.«
    Endlich fand Florian den Türrahmen. Während er nach dem Lichtschalter tastete, wummerte die Anlage schon wieder los.
    So passierte genau das, was Florian hatte vermeiden wollen. Als die Deckenlampen angingen, war die Musik so ohrenbetäubend laut, dass ihn kein Mensch verstehen konnte.
    » He, Leute!«, rief er. » Es gibt da ein Problem. Ich…« Er merkte selbst, dass ihm keiner zuhörte. Die meisten bekamen nicht mal mit, dass da überhaupt einer was sagte.
    Sie blinzelten völlig verwirrt in das grelle Licht der Deckenlampen und fühlten sich nur gestört.
    So hatte das keinen Sinn.
    Florian ging zur Anlage hinüber. Er wollte sie wieder ausschalten oder sie zumindest so leise stellen, dass man ihn verstehen konnte.
    Ein kahl geschorener Typ trat ihm in den Weg. Florian hatte ihn noch nie gesehen. Er wirkte älter und trug ein stramm sitzendes blaues Unterhemd, das die Schultern frei ließ. Florian fiel sein Kopf auf, der seltsam eckig und knochig wirkte. Außerdem hatte er ein großes farbiges Tattoo auf der linken Schulter, einen Tigerkopf.
    Der Typ hielt Florian nur seine rechte Faust unter die Nase und sah ihn fragend an.
    Florian nahm sofort beide Hände hoch. » Okay, okay«, sagte er schnell und trat den Rückzug an.
    Im selben Moment ging das Licht wieder aus.
    Und jetzt?
    Florian überlegte, ob er einfach den Stecker der Anlage herausziehen und dann das Deckenlicht noch einmal einschalten sollte.
    Aber wenn der Tiger dann richtig zuschlug? Schon der kleine Stoß vorhin hatte Florian gereicht.
    Die anderen würden ihm garantiert nicht helfen. Sie würden vielleicht sogar dabei mitmachen, ihn zusammenzuschlagen.
    Er musste Kevin finden.
    Das Problem war, dass er all diese Leute gar nicht kannte. Nicht mal vom Sehen. Und zudem waren es so viele!
    Einige saßen in kleinen Gruppen auf dem Fußboden und hörten der Musik zu. Andere hatten es sich zu zweit auf den Sofas und Sesseln gemütlich gemacht und kuschelten.
    Vor dem Kamin tanzten wieder einige. Insgesamt, schätzte Florian, waren mindestens fünfzehn bis zwanzig Leute in dem weitläufigen Wohnzimmer. Oder waren es noch mehr? Draußen auf der Terrasse und im Pool schienen auch welche zu sein.
    Und in der Küche offenbar auch. Dort brannte Licht. Jemand stieß gerade die Tür auf und torkelte heraus.
    » Licht aus!«, brüllte jemand.
    Die Tür fiel wieder zu.
    Florian ging auf die Terrasse hinaus. Er wollte sich jetzt unbedingt erst mal einen Überblick verschaffen. Dann konnte er immer noch entscheiden, wie er aus dieser verdammten Sache wieder herauskam.
    Draußen waren fast alle Gartenstühle besetzt. Ein paar Leute saßen im Kreis auf dem Rasen und diskutierten über irgendetwas. Jedes Mal wenn einer was sagte, steckten sie die Köpfe zusammen. Aber hier draußen, stellte Florian erleichtert fest, war es nicht annähernd so laut wie drinnen.
    » He, Florian«, rief plötzlich ein blondes Mädchen mit zerwühlten Haaren. » Steile Party!«
    Einige der

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