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Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Feinde der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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darauf ein. »Agent Kendrick, Ihr Partner bekleidet Rang zwei, wenn es um Stress-Resistenz geht, und er hat das viertgeringste Körpergewicht der ganzen Gruppe. Sterling liegt nur knapp darunter. Warum haben Sie sich nicht für Agent Meyer entschieden? Überhaupt: Warum hat niemand von Ihnen allen sich für Agent Meyer entschieden?«
    Stille. Totenstille. Bei mehreren ging der Puls hoch, aber meiner blieb konstant.
    Mir war es völlig gleichgültig, dass mich niemand ausgewählt hatte. So herum gefiel es mir sogar besser, und wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich ganz ehrlich lieber allein in dieser Falle gesessen als mit irgendeinem meiner Kollegen.
    Freemans Augen flogen über die Gruppe, und als niemand etwas sagte, durchbrach er die Stille schließlich: »In Ordnung. Ich möchte, dass Sie Ihre Antwort heute Abend alle schriftlich formulieren. Für den Moment sind wir fertig, aber Sie alle werden in diese hübschen Stühle zurückkehren, und beim nächsten Mal wird die Sache noch erheblich unangenehmer. Morgen erwarten Sie jedoch erst einmal mehrere Fremdsprachenprüfungen.«
    Die Handfesseln sprangen alle gleichzeitig auf; wir waren frei. Während die Gruppe aus der Tür strömte, erhob sich nervöses Geschnatter. Chief Marshall kam zurück in den Raum und hielt Kendrick und mich zurück. »Sie bleiben hier«, befahl er.
    Kendrick warf mir einen erschöpften Blick zu, aber ich konnte nur mit den Schultern zucken.
    »Ich habe eben mitgehört«, sagte er. Natürlich hatte er das. »Und ich würde gern Ihre Antwort auf die letzte Frage von Agent Freeman hören, Kendrick.«
    Er schaute sie direkt an, und sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe. Sie musste wirklich dringend daran arbeiten, ihre Gefühle besser zu verbergen.
    »Ehrlich gesagt«, begann sie, »weiß ich auch nicht genau, warum ich nicht Agent Meyer gewählt habe. Vielleicht ist es eine Frage des Vertrauens.«
    »Sie trauen ihm nicht?«
    »Ich glaube, er traut mir nicht«, antwortete Kendrick seufzend.
    Was für mich nicht überraschend kam. Ich vertraute niemandem hier, aber darum ging es doch wohl gerade, oder?
    Marshall wippte auf seinen Fersen und ließ uns volle zehn Sekunden warten. »Sie beide werden so bald wie möglich einen Auftrag für mich erfüllen. Dabei werden Sie sich gegenseitig Aufgaben stellen, die der jeweils andere weder hinterfragen noch ignorieren darf.«
    »Welche Art von Aufgaben?«, fragte ich.
    »Aufgaben, die den anderen vor eine Herausforderung stellen, die seine persönliche Schwachstelle berühren.«
    »Aber führt das dann nicht erst recht dazu, Vertrauen zu zerstören, wenn man es auf die Schwachstelle des anderen abgesehen hat und sie gegen ihn verwendet?«, wandte Kendrick ein.
    »Nicht, wenn die Absicht darin besteht, ihn dadurch stärker zu machen«, antwortete Marshall und bedeutete uns, den Raum zu verlassen.
    Irgendwie ahnte ich schon, dass ich von irgendwelchen hohen Gebäuden würde herunterspringen müssen oder ähnlich Schreckliches. Meine einzige Schwäche, von der Kendrick wusste, war die Höhenangst, und die war ihr auch noch ganz frisch im Gedächtnis.
    Sowohl Kendrick als auch ich waren entsetzt festzustellen, dass der Raum, in dem wir gerade mehr als eine Stunde verbracht hatten, im Hauptquartier lag, und zwar direkt auf der anderen Seite vom Speisesaal.
    »Ist es zu fassen, dass sich direkt neben den Räumen, in denen wir essen und schlafen, so eine Folterkammer befindet und wir nie etwas davon geahnt haben?«
    »Das wird bestimmt noch schlimmer.« Ich zögerte kurz, beschloss dann aber, weder das offensichtlich Spannung erzeugende Problem anzusprechen, dass ich ihr nicht vertraute, noch Marshalls neuesten Auftrag zum Thema zu machen. »Sag mal, was war da drinnen eigentlich mit dir los? Du warst so –«
    »Unkontrolliert?«, beendete Kendrick den Satz mit einem bitteren Unterton.
    »Ja, na ja, aber dann hast du dich ganz plötzlich erholt, als wäre nichts gewesen. Wenn mir die Arme verbrüht würden, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich –« Ich blieb mitten im Flur stehen, nahm ihre Handgelenke und drehte sie nach außen, um die Innenseiten zu untersuchen. »Warum –? Wie kann das sein?« Ich ließ ihre Arme los. »Du hast überhaupt keine Verbrennungen? Nicht mal das kleinste Anzeichen?«
    »Ja, ich weiß.« Irgendetwas blitzte in ihren Augen auf. War sie aufgeregt, weil sie eine geheime Entdeckung gemacht hatte?
    »Hast du rausgefunden, wie du die Technik an deinem Stuhl ausschalten

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