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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
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Turnier
stattgefunden, und Graf Dango hatte seinen Rang als bester
Schwertkämpfer der Welt verteidigen können.
Alle fünf Jahre fand dann der Wettbewerb statt, bis Graf
Dango beim vierten Mal von dem nächsten Sieger verwundet
wurde und gezwungen gewesen war, sich zurückzuziehen.
Seitdem hatten einunddreißig verschiedene Männer den Titel gewonnen. Talon Silverhawk, nun als Tal Hawkins bekannt, hatte vor, der zweiunddreißigste zu sein.
Der Duelllehrer kam näher, und Tal verbeugte sich. »Meister Dubkov«, sagte er respektvoll.
»Das war ein schöner Kampf, aber Ihr seid zu eindeutig
davon ausgegangen, dass Ihr wisst, was Euer Gegner vorhat.
Wenn Ihr das mit einem erfahreneren Kämpfer getan hättet,
hätte es anders ausgehen können, mein junger Freund.«
Tal nickte zustimmend, denn er wusste, dass der Meister
Recht hatte. Dann grinste er und sagte: »Wenn ich Männern,
die wenig Erfahrung haben, nie auch nur die geringste Gelegenheit biete, mich zu besiegen, welchen Sinn sollen sie dann
noch in Übungskämpfen mit mir sehen?«
Meister Dubkov lachte. »Und jene mit mehr Erfahrung –
sagen wir, die Männer, die vorhaben, an dem Turnier teilzunehmen werden keine Übungskämpfe mit Euch ausfechten,
weil sie Euch nicht zu viel von ihrer Kunst zeigen und sich
damit in Nachteil bringen wollen, nicht wahr?«
»So ist es«, antwortete Tal.
»Nun«, sagte der Duellmeister und senkte die Stimme, »ich
weiß nicht, ob diese Übungen Euch besonders gut tun, aber
die Zuschauer haben ihre Freude daran – besonders die jungen
Damen.« Er nickte zu einem Bereich der Galerie hin, wo ein
Dutzend von Roldems adligen Töchtern saß, um sich die
Kämpfe anzusehen.
Mehrere Damen lächelten und nickten Tal zu. Er erwiderte
das Lächeln und nickte ebenfalls, ohne sich um Augenkontakt
mit einem bestimmten Mädchen zu bemühen. Meister Dubkov zog eine Braue hoch. Dann sagte er: »Nun, ich muss mich
wieder an die Arbeit machen. Ich wünsche Euch einen guten
Tag, junger Talwin.«
»Guten Tag, Meister.« Tal verbeugte sich, als hätte er sein
ganzes Leben bei Hof verbracht.
Er zog mit Paskos Hilfe die gesteppte Jacke aus, und Pasko
reichte ihm ein Handtuch. Tal trocknete sich den Hals und das
feuchte Haar ab, das ihm am Kopf klebte. Dann zog er eine
schöne Brokatjacke an, angemessen für den Nachmittag, und
blieb geduldig stehen, während Pasko die Schnurverschlüsse
schloss. »Einladungen zum Essen?«, fragte er.
»Vier, Mylord. Lady Sabrina bittet Euch, mit ihr und ihrem
Vater zu Abend zu essen. Die Ladys Jessica und Mathilda
möchten Euch jeweils zum Abendessen mit ihren gesamten
Familien einladen, und Lady Melinda lädt Euch ebenfalls ein
und hat ausdrücklich erwähnt, dass sich ihr Vater auf Geschäftsreise befindet.«
»Also Melinda«, sagte Tal grinsend.
»Ihr wirkt heute ungewöhnlich vergnügt«, stellte Pasko
fest. Roberts ehemaliger Diener war im ersten Monat, nachdem Tal und Caleb sich in Salador niedergelassen hatten,
ebenfalls dort aufgetaucht. Er spielte die Rolle eines Kammerdieners derart überzeugend, dass Tal inzwischen davon
ausging, dass Pasko irgendwann in seiner dunklen Vergangenheit tatsächlich einmal in einer solchen Stellung bei einem
Edelmann gedient hatte. Es war Pasko gewesen, der Talon
Silverhawk alle notwendigen Nuancen adliger Manieren eingeimpft hatte, die notwendig gewesen waren, um zu Talwin
Hawkins zu werden.
Tal nickte lächelnd. »Gerüchte, Klatsch und für gewöhnlich zuverlässige Quellen lassen mich glauben, dass ich vor
dem Wettbewerb zu einer Audienz beim König in den Palast
eingeladen oder doch mindestens unter den Gästen der nächsten Gala sein werde.«
»Das ist wenig überraschend, Herr«, erwiderte Pasko.
Dann senkte er die Stimme, so dass nur Tal ihn hören konnte.
»Es ist eher überraschend, dass es so lange gedauert hat.«
Talon lächelte. »In der Tat.«
Sie verließen die Übungshalle, gingen an der Galerie vorbei, und als sie die große Halle betraten, die zum Hof führte,
drückten mehrere Diener kleine Briefe in Paskos Hand. Die
Porträts der Sieger vergangener Jahrzehnte säumten die große
Halle, und in der Mitte des Eingangs stand eine überlebensgroße Bronzestatue von Versi Dango, die die Besucher und
Schüler des Hofs der Meister willkommen hieß. Tal und
Pasko eilten die Treppe zur wartenden Kutsche hinunter, und
der Kutscher hielt ihnen die Tür auf.
Als sie drinnen saßen, erklärte Tal: »Ich bin der zweite
Schwertkämpfer

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