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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
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noch sehen!«
»Und ansonsten ein Haufen starrsinniger, ungewaschener
Barbaren, die Frauen wie Vieh und Vieh wie Schoßhündchen
behandeln.«
Rondar zuckte die Achseln. »Stimmt.«
Talons Grinsen wurde breiter. »Und wie findet Miranda
das?«
Demetrius lachte. »Sie versucht, ihm den angemessenen
Respekt vor Frauen beizubringen.«
Rondars Miene wurde finsterer. Mit einem resignierten
Seufzer stützte er das Kinn auf die Arme und sagte: »Stimmt
leider auch.«
Talon fragte: »Wie bist du hergekommen?«
Rondar drehte sich um. Er schwieg noch einen Moment,
dann begann er seufzend, als wäre Sprechen eine schwere
Prüfung für ihn. »Meine Leute sind ein Reitervolk. Wenn du
nicht reiten und jagen kannst, keine Frauen. Keine Frauen,
keine Kinder.« Er legte den Unterarm über die Augen, als
erschöpfe ihn schon die Erinnerung daran. »Männer, die nicht
reiten können sind … minderwertig. Sie sammeln Feuerholz,
helfen beim Kochen, ziehen die Jungen groß.«
Talon warf einen Blick zu Demetrius: »Was machen die
Frauen?«
Rondar verzog das Gesicht und sagte: »Sie sind Eigentum.
Sie kriegen Kinder. Die Jungen werden von Männern erzogen.«
Demetrius fügte hinzu: »Es ist nicht ganz klar, was einem
Ashunta-Reiter wichtiger ist, ein gutes Pferd oder eine Frau.«
Rondar sagte: »Kommt darauf an, ob es gerade mehr Pferde oder mehr Frauen gibt.« Wieder drehte er sich um und
stützte sich auf die Ellbogen. Er starrte Talon aus seinen
dunklen Augen an. »Wir haben unsere eigene Art«, sagte er.
»Ich bin kein guter Reiter, aber der Schamane sagte, ich wäre
begabt. Also habe ich beim Schamanen gelebt.« Er wirkte, als
hätte er die Grenzen seiner Geduld erreicht, und sagte zu Demetrius: »Erzähl du weiter.«
Demetrius verzog das Gesicht und sagte: »Die Ashunta leben im Westen des Reichs, auf Grasland, das niemand sonst
haben will, wo es aber viel Platz für Sklavenhändler und Abtrünnige gibt, die der kaiserlichen Armee aus dem Weg gehen
wollen. Rondar und der Schamane waren unterwegs, um
Kräuter für ein Ritual zu sammeln, als sie einer Bande von
Sklavenhändlern begegneten. Der Schamane war zu alt, um
interessant für sie zu sein, aber unser kraftstrotzender junger
Freund hier versprach einen guten Preis auf dem Markt.«
»Nakor hat mich gekauft«, erklärte Rondar. »Er redet zu
viel.«
Talon lächelte. »Wer, Nakor oder Demetrius?«
Rondar sagte: »Ja.«
Demetrius streckte den Arm aus und versetzte Rondar einen spielerischen Schlag gegen den Hinterkopf. »Unser
schweigsamer Freund hier ist eigentlich ein ganz netter Bursche, und wenn er auch vorgibt, ein Mann weniger Worte zu
sein – er kann durchaus reden, wenn eines der Mädchen in der
Stimmung ist, sich seinen Unsinn anzuhören.«
Rondar hob den Kopf und grinste. »Stimmt.«
Talon sagte: »Was die Mädchen angeht …«
Rondar und Demetrius wechselten einen Blick, dann sagten sie wie aus einem Mund: »Alysandra!«, und brachen in
Gelächter aus.
Talon spürte, wie er rot wurde, aber er bemühte sich weiterzulächeln. »Was ist mit ihr?«
Demetrius sagte: »Ich habe gehört, sie hat sich hin und
wieder um dich gekümmert.«
Rondar sagte: »Alle wollen sie.«
»Ihr beiden auch?«, fragte Talon.
Demetrius erklärte: »Alle haben es versucht. Sie ist anders
als die anderen. Aber sie hat diese Art, einen zu ihrem Freund
zu machen, und dann kommt man sich wie ein Idiot vor, wenn
man versucht, irgendwo allein mit ihr zu sein.«
Rondar seufzte: »Sie ist viele Pferde wert.«
Talon lachte. »Du klingst, als wärst du verliebt.«
Rondar sagte: »Stimmt. Alle sind in sie verliebt.«
»Wer ist sie?«
»Das weiß keiner«, antwortete Demetrius. »Öder zumindest redet keiner von denen, die es wissen, über sie. Sie ist
länger hier als wir alle, und sie ist offenbar eine ganz besondere Person. Ich weiß, dass sie mehrere Sprachen beherrscht,
denn ich habe gehört, wie sie mit Fremden gesprochen hat,
und sie verbringt viel Zeit mit Miranda.«
»Warum ist das etwas Besonderes?«, fragte Talon.
Demetrius erhob sich, als eine Glocke erklang. »Essen«,
erklärte er. »Wir reden unterwegs weiter.«
Auf dem Weg über den Hof zum Hauptgebäude musste Talon sich ein wenig anstrengen, aber er konnte Schritt halten,
da Demetrius nicht allzu schnell ging. »Du weißt, dass Miranda Pugs Frau ist?«, fragte Demetrius.
Talon nickte. »Ich kenne ihre Söhne.«
»Pug ist der … nun, sagen wir ›Herrscher‹ dieses Orts.
Aber Miranda ist ihm in allem

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