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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
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den Leuten beim Abendessen
davon erzählst.«
Rondar sagte: »Mädchen.«
»Solche zufälligen kleinen Feste sind oft die besten.«
»Und morgen ist Sechstag, also können wir uns ab Mittag
ausruhen.«
»Ich schon«, stellte Demetrius fest. »Und er auch.« Er
zeigte auf Rondar. »Aber du nicht. Hast du den Zeitplan noch
nicht gesehen?«
»Nein.«
»Du hast den ganzen Tag Küchendienst, von Sonnenaufgang bis nach der letzten Mahlzeit.«
Talon seufzte. »So viel also zum Thema Feiern.«
»Nun, die Idee ist gut, ob du nun dabei sein wirst oder
nicht«, erklärte Demetrius.
»Ja«, stimmte Rondar zu.
»Danke! Erst habe ich die Idee, und dann kann ich nicht
hingehen.«
»Du kannst doch hingehen«, erwiderte Demetrius. »Du
darfst bloß nicht zu lange aufbleiben.«
»Wein«, sagte Rondar, setzte sich hin und fing an sich anzuziehen.
»Ja, wir brauchen Wein.«
Demetrius warf Talon einen Blick zu, und der grinste. »Du
bist heute Abend in der Küche.«
»Wenn Besalamo mich noch einmal im Weinkeller erwischt, wird er mich braten und fressen.«
»Taldarer«, stellte Rondar mit einem Nicken fest.
Talon lachte. Besalamo war ein Magier von einer anderen
Welt – eine Tatsache, die zu begreifen Talon eine Weile gebraucht hatte – und sah beinahe wie ein Mensch aus, wenn
man von fünf weißen Knochenbuckeln absah, die statt Haar
oben und seitlich von seinem Gesicht verliefen. Und er hatte
leuchtend rote Augen. »Ich glaube, er hat dieses Gerücht, dass
Taldarer Jungen essen, nur aufgebracht, damit wir besser spuren.«
»Willst du derjenige sein, der den Beweis dafür erbringt?«
»Nein, aber ich bin derjenige, der uns Wein verschaffen
soll. Wenn wir keinen Wein haben, werden die Mädchen nicht
zum See kommen.«
»Vielleicht doch, wenn du sie bittest«, sagte Demetrius.
Talon errötete. Als Neuling war er für die Mädchen der Insel immer noch Gegenstand großer Neugier.
Insgesamt gab es etwa fünfzig Schüler auf der Insel, und
wenn man die abzog, die keine Menschen waren, blieben
noch sechzehn junge Männer, von Talons Alter bis etwa Mitte
zwanzig, und vierzehn Mädchen zwischen vierzehn und
zweiundzwanzig.
»Alysandra«, sagte Rondar.
»Ja«, stimmte Demetrius zu. »Lade sie ein. Wenn sie Ja
sagt, werden auch alle Jungen kommen, und wenn alle Jungen
unten am See sind, kommen die Mädchen ebenfalls.«
Talons Gesicht und Nacken wurden dunkelrot.
»Rot«, sagte Rondar lachend und zog sich die Hose an.
»Lass ihn in Ruhe, du nutzloser Barbar. Wenn wir heute
Abend die Mädchen unten am See haben wollen, brauchen
wir Talon, damit er Alysandra fragt.«
Talon warf Demetrius einen zweifelnden Blick zu, aber er
schwieg. Es fiel ihm nicht so schwer, mit Alysandra zu sprechen, wie einigen anderen Jungen, aber er war zu dem Schluss
gekommen, dass sie sich überhaupt nicht für ihn interessierte.
Wann immer sie einander in den letzten Wochen begegnet
waren, hatte sie höflich, aber nicht sonderlich begeistert reagiert, und daher war Talon zu dem Schluss gelangt, dass es
Zeitverschwendung wäre, ihr den Hof zu machen.
Dennoch, wenn Demetrius den Zorn des Kochs riskieren
wollte, um ihnen ein wenig Wein zu beschaffen, und selbst
Rondar bei der Aussicht auf ein Fest begeistert war, fühlte
sich Talon verpflichtet, ebenfalls seinen Teil beizutragen.
Er zog sich fertig an und machte sich auf, um Alysandra zu
suchen.
    Das Feuer brannte hell, und die jungen Männer und Frauen
der Insel saßen zu zweit oder in größeren Gruppen da und
unterhielten sich leise, mit der Ausnahme von Rondar, der ein
Stück entfernt von Demetrius und einem Mädchen saß, dessen
Namen Talon nicht kannte.
    Talon war überrascht, beinahe fünfzig Leute am Feuer zu
sehen. Außer den beiden Flaschen Wein, die Demetrius gebracht hatte, gab es noch ein Fass Bier, das jemand heimlich
aus der Vorratshütte besorgt hatte, und einigen Jungen waren
bereits die Auswirkungen von zu viel Alkohol anzumerken.
Talon griff nach einem Becher und ging ein Stück weg von
der Gruppe.
    Er mochte Wein, aber Bier interessierte ihn nicht sonderlich. An die aus Honig gebrauten Getränke seiner Jugend
konnte er sich kaum mehr erinnern, und selbstverständlich
hatte er von dem fermentierten Honig, den die Männer getrunken hatten, nichts bekommen. Er stand einfach da und
genoss den Wein.
»Warum bist du allein?«
    Talon blickte auf und sah, dass ein schlankes dunkelhaariges Mädchen namens Gabrielle neben ihm stand. Sie hatte
schöne blaue Augen und ein

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